Lutheraner wollen Lehrgespräche mit Katholiken führen

Nachricht 23. Oktober 2007

Goslar (epd). Die lutherischen Kirchen wollen die theologischen Lehrgespräche mit der katholischen Kirche in Deutschland wieder aufnehmen. Die Generalsynode der Vereinigten Evangelisch-Lutherischen Kirche Deutschlands (VELKD) verabschiedete am Dienstag zum Abschluss ihrer Tagung in Goslar einstimmig eine entsprechende Entschließung. Ziel sei eine "vertiefte Gemeinschaft", heißt es darin.

Nach Auffassung der VELKD sollten die bisherigen Ergebnisse des Dialogs zunächst gemeinsam daraufhin geprüft werden, welche Forderungen sich daraus für die Praxis ergeben können. Außerdem empfiehlt die Generalsynode, nicht mit strittigen Einzelfragen zu beginnen, sondern diese vorher "auf eine breitere und grundsätzliche theologische Basis"
zu stellen.

Die Synode schlägt vor, dass beide Konfessionen gemeinsam Gottesdienste zum Taufgedächtnis feiern, um damit an die bereits erzielte Übereinstimmung in der Theologie der Taufe anzuknüpfen. Perspektiven für die Ökumene sehen die Lutheraner auch im Blick auf den Ökumenischen Kirchentag 2010 in München. Dabei wollen die Lutheraner über die Arbeitsgemeinschaft christlicher Kirchen (ACK) auch kleinere Kirchen einbeziehen.

Erst gegen Ende ihrer Resolution geht die Generalsynode auf die Veröffentlichung der Glaubenskongregation des Vatikan ein, in der den Protestanten die Anerkennung als Kirche versagt wird. Die Generalsynode teile den Unmut in den Gemeinden, heißt es in der Entschließung. Diese "Antworten" aus Rom würden dem Stand der Ökumene nicht gerecht. Der VELKD gehören die Landeskirchen Bayern, Hannover, Braunschweig, Mecklenburg, Nordelbien, Sachsen, Schaumburg-Lippe und Thüringen an. Sie repräsentieren zusammen rund zehn Millionen Mitglieder.

(epd Niedersachsen-Bremen/b3120/23.10.07)
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