Osnabrück (epd). Mission ist ihm ein Herzensanliegen. Eine seiner
ersten Begegnungen in Osnabrück freute den neuen Landessuperintendenten
deshalb besonders. "Herr Krause, Sie kennen mich nicht. Aber ich bin
durch Ihren Kurs Christ geworden", hatte ihm ein Mann gesagt. Andere mit
dem christlichen Glauben vertraut zu machen, "ist Werbung für die
Schönheit eines Lebenskonzepts", sagt Burghard Krause, der am Sonnabend
von Landesbischöfin Margot Käßmann in sein Amt eingeführt wird.
Burghard Krause hat einen Kurs entwickelt zum Thema "Christ sein -
Christ bleiben", den er in vielen Gemeinden selbst geleitet hat. Das
Buch dazu wurde bundesweit verkauft, sogar nach Brasilien und Indien
exportiert. Krause war acht Jahre lang stellvertretender Direktor des
Evangelisch-lutherischen Missionswerkes in Hermannsburg. Er ist Mitglied
im "Freundeskreis Missionarischer Dienste". Beim ersten "Tag
missionarischer Impulse" im Februar in Osnabrück wird der 58-Jährige
Hauptredner sein.
Es gehe ihm darum, den Menschen wieder mehr Glaubensinhalte nahe zu
bringen, sagt der Nachfolger von Doris Janssen-Reschke, die im Juli in
den Ruhestand getreten war: "Es gibt immens viele religiöse
Analphabeten." Deshalb sei eine "missionarische Bildungsoffensive"
notwendig: "Wir müssen die Menschen erreichen, die Sehnsucht nach dem
Glauben haben, aber nicht wissen: was ist das für ein Gott? Wie komme
ich an ihn heran?"
In seinem neuen Sprengel, den er seit dem 1. September leitet,
liegen Krause deshalb die Schulen besonders am Herzen. Jugendliche
verbrächten heute einen großen Teil ihrer Zeit in den Schulen. Kirche
müsse sich dort stärker engagieren. In einer katholischen Bischofsstadt
wie Osnabrück spiele auch die Ökumene eine große Rolle. Wenn jeder die
Unterschiede des anderen achte, sei vor allen Dingen an der Basis "ganz
viel möglich", betont Krause.
Zum Katholikentag, der im Mai 2008 in Osnabrück stattfinde, würden auch
alle evangelisch-lutherischen Kirchen einladend geöffnet: "Wir wollen,
dass dort unser schönes protestantisch-lutherisches Profil kräftig
erklingt." In seinem neuen Sprengel mit 120 Gemeinden will der
promovierte Theologe sich viel Zeit dafür nehmen, Pastoren und Diakone
kennen zu lernen, und engen Kontakt zu den Superintendenten halten.
Dabei kommen ihm seine Erfahrungen als Gemeindepfarrer in Hachmühlen bei
Hameln und als Superintendent in Rotenburg/Wümme zugute. Zeit nehmen
will er sich gemeinsam mit seiner Frau trotz einer "70-Stunden-Woche"
aber auch für die Erkundung seiner neuen Heimat. Er könne gelassen in
die Zukunft blicken, sagt der Vater dreier erwachsener Kinder: "Ich will
nur den Menschen und der Sache dienen."
Martina Schwager
(epd Niedersachsen-Bremen/b2754/20.09.07)
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