Clausthal-Zellerfeld (epd). Für die Sanierung der größten Holzkirche Europas bekommt die evangelische Marktkirchen-Gemeinde in Clausthal Spenden aus ganz Deutschland. So habe die in Hamburg ansässige Hermann Reemtsma Stiftung einen Betrag von 500.000 Euro zugesagt, sagte Kirchenvorsteherin Dorothee Austen am Freitag. Von der Stiftung Stahlwerk Georgsmarienhütte, die ein Absolvent der Technischen Universität Clausthal ins Leben rief, habe die Kirchengemeinde 75.000 Euro bekommen.
Auch die Verwaltung und der Rat von Clausthal-Zellerfelds sächsischer Partnerstadt Freiberg riefen die Bürger zu Spenden für die Marktkirche auf. Geld kommt unter anderem von der Deutschen Stiftung Denkmalschutz und vom Land Niedersachen. Ministerpräsident Christian Wulff (CDU) spendete privat für ein Kirchenfenster.
Außerdem beteiligten sich viele Einwohner Clausthal-Zellerfelds sich am Geldsammeln. Mehrere Gemeinderäte spendeten Sitzungsgelder. Der Rotary Club und der Lions Club unterstützen die Renovierung der Kirche durch den Verkauf von "Kirchentalern". Schulen nehmen bei Kuchenbasaren und Sponsoren-Läufen Geld ein. Ein Förderverein in Clausthal-Zellerfeld begleitet die Sanierung ebenfalls mit Spendenaktionen.
Die im Volksmund "St. Holz" genannte Kirche muss für insgesamt rund zehn Millionen Euro komplett saniert werden. Dringlichste Maßnahme ist der Ab- und Wiederaufbau des instabilen Glockenturms. Weil er sich immer weiter zur Seite neigte und einzustürzen drohte, musste der Turm mit Stämmen abgestützt werden. Zwei der drei Glocken wurden abgeschaltet. "Der Abbau des Turms beginnt im September", sagte Austen.
Für die Renovierung der Marktkirche benutzen die Handwerker so genanntes "Mondphasen-Holz", das bei abnehmendem Mond geschlagen wird und als besonders trocken und widerstandsfähig gilt. Die Kirche wurde im 17. Jahrhundert errichtet. Mit 2.700 Quadratmetern Fläche und 17.000 Kubikmetern umbautem Raum bietet sie 2.000 Menschen Platz.
Internet: www.kirchengemeinde-clausthal.de, www.marktkirche-clausthal.de
(epd Niedersachsen-Bremen/b2301/10.08.07)
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