Lobetalarbeit will Lobby behinderter Bewohner sein

Nachricht 11. Juli 2007

Celle (epd). Behinderteneinrichtungen müssen nach Ansicht des Leiters der Lobetalarbeit in Celle, Carsten Bräumer, künftig noch stärker die Interessen ihrer Bewohner öffentlich vertreten. Unter knapperen Mitteln in den Sozialhaushalten dürfe die Lebensqualität von Menschen mit geistiger Behinderung nicht leiden, sagte Bräumer am Mittwoch. Die Lobetalarbeit gehört zu den größten diakonischen Behinderteneinrichtungen in Niedersachsen. Sie feiert an diesem Wochenende an drei Tagen ihr 60. Jahresfest.

Die Situation von Menschen mit Behinderungen habe sich in den vergangenen Jahrzehnten deutlich verbessert, sagte Bräumer. "Das heißt aber nicht, dass wir an dieser Stelle schon alle Ziele erreicht haben und uns beruhigt zurücklehnen dürfen." Die Lobetalarbeit plane unter anderem eine Wahlkampfveranstaltung mit Landtagskandidaten, um die Politiker für die Lebensverhältnisses ihrer Betreuten zu sensibilisieren, von denen viele auch Wähler seien, sagte Bräumer.

Mehr als 1.100 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in rund 700 Vollzeitstellen unterstützen den Angaben zufolge die Betreuten in den Häusern der Lobetalarbeit. Die Planung der Betreuung richte sich dabei an individuellen Bedürfnissen aus, sagte Bräumer. Die Lobetalarbeit gehöre zu den größten Arbeitgebern in der Region. Sie biete in ihren evangelischen Fachschulen rund 250 Ausbildungsplätze in sozialen Berufen an. Die Einrichtung sei seit ihrer Gründung christlich fromm geprägt.

Der Verein Lobetalarbeit wurde am 4. Mai 1947 in Hetendorf bei Hermannsburg gegründet. Vorläufer war ein Heim für geistig behinderte Kinder sowie Betagte in Lübtheen. Das Heim wurde 1941 von den Nationalsozialisten enteignet. Die Kinder wurden in Wehrmachtbussen abtransportiert, es wurde nie wieder etwas von ihnen gehört. Heute leben in der Lobetalarbeit rund 800 Menschen mit geistiger Behinderung und 100 betagte Menschen.

Internet: www.lobetalarbeit.de

(epd Niedersachsen-Bremen/b2015/11.07.07)
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