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Das Thema der Woche: Castor-Transport
58 Stunden war der Castor-Transport in diesem Jahr unterwegs, und nun sind die 12 Castor-Behälter im Zwischenlager Gorleben angekommen. Immer wieder gab es kurze Unterbrechungen, weil sich Castor-Gegner auf die Schienen oder auf die Straße gesetzt hatten. Pastor Jens Rohlfing aus Hitzacker war in den vergangenen Tagen fast durchgängig beim Transport dabei. ...
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Ehe und Familie - Positionen und Perspektiven für Christen und Muslime
4. Forum zur Begegnung von Christen und Muslimen in Niedersachsen
Zeit: Freitag, 17. November 2006, 15.00 bis 19.30 Uhr
Ort: Haus kirchlicher Dienste, Archivstr. 3, 30169 Hannover
Ehen und Familien werden durch religiöse und kulturelle Traditionen unterschiedlich geprägt. Auch das Lebensumfeld hat Einfluss. Dies gilt es wahrzunehmen. Doch was passiert, wenn sich die Wertvorstellungen wandeln? Wie gehen Christen und Muslime damit um, wenn die religiösen und kulturellen Traditionen schwierig mit der Umwelt zusammenzubringen sind? In einführenden Vorträgen stellen Bekir Alboga, Dialogbeauftragter der Ditib, Köln, und Dr. Christoph Dahling-Sander, Leiter der Arbeitsstelle Islam und Migration im Haus kirchlicher Dienste der Evangelisch-lutherischen Landeskirche Hannovers, Hannover, eine islamische und eine christliche Sichtweise zur Diskussion. Darüber hinaus formulieren sie jeweils Erwartungen gegenüber der anderen Religionsgemeinschaft. Für vier Handlungsfelder werden Perspektiven entwickelt: 1. Kindererziehung, 2. interreligiöse Ehe, 3. Liebesehen, arrangierte Ehen, Zwangsehen, 4. Umgang mit Konflikten in Ehe und Familie. Das Forum zur Begegnung von Christen und Muslimen in Niedersachsen findet zum vierten Mal statt. Seit 2003 kommen Christinnen und Christen mit Musliminnen und Muslimen unterschiedlicher Richtungen zusammen, um gesellschaftlichen Herausforderungen zu begegnen. Dies ist bundesweit einzigartig. Das Forum wird gemeinsam von Christen und Muslimen vorbereitet.
Im Anschluss an die Vorträge wird um 16.45 Uhr die Gelegenheit für Kontakte mit den Referenten sein.
Weitere Informationen sowie das vollständige Programm finden Sie im Internet unter www.kirchliche-dienste.de/islam.migration
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Oldenburger Synode beschließt große Verwaltungsreform
Rastede/Kr. Ammerland (epd). Die Synode der oldenburgischen Kirche hat am Donnerstag in Rastede in geheimer Abstimmung eine weitreichende Verwaltungsreform beschlossen. Künftig sollen die bisher 22 Verwaltungseinheiten in einer Zentrale in Oldenburg mit sechs Filial-Ämtern in den Regionen zusammengefasst werden. Zahlreiche Beschäftigte hatten am Morgen die Delegierten des Kirchenparlaments mit Transparenten aufgefordert, die Verwaltungsreform abzulehnen.
Zuvor war, ebenfalls in geheimer Abstimmung, ein Alternativantrag gescheitert. Dieser sah eine Trägerschaft der Ämter bei den Kirchengemeinden vor. Heftig diskutiert wurde, ob eine Zentralverwaltung oder die Kirchengemeinden vor Ort die Beschäftigten einstellen dürften. Viele Gemeinden befürchteten eine Beschneidung ihrer Selbständigkeit.
Der Leiter der Steuerungsgruppe, Pfarrer Dieter Qualmann, sagte, eine zentralen Anstellung schaffe eine größere Beschäftigungssicherheit. Er erinnerte daran, dass bis 2010 die Personalkosten in der Verwaltung um 20 Prozent gesenkt werden müssten, und verwies auf die bereits beschlossenen Kürzungen: 40 Pfarrstellen und 20 Diakonenstellen seien bereits gestrichen worden: "Glauben Sie denn, wenn es jetzt um die Verwaltung in unserer Kirche geht, Sie kämen da billiger heraus, oder wollen Sie ein Reservat schaffen?", fragte Qualmann die Synodalen.
Im Vorfeld der Synode hatte es heftige Debatten um die Verwaltungsreform gegeben. Zahlreiche Beschäftigte hatten aus Furcht vor Arbeitsplatzverlust und Änderungskündigungen vor dem Tagungsgebäude demonstriert. Der Steuerungsgruppe gingen Qualmann zufolge rund 250 Seiten an Einwänden zu. Ein entsprechendes Kirchengesetz soll im Mai 2007 verabschiedet werden und im Januar 2008 in Kraft treten. Bereits im Frühjahr hatte die Synode eine Reduzierung der bisher elf auf sechs Kirchenkreise beschlossen.
(epd Niedersachsen-Bremen/b3132/16.11.06)
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Kirchen gegen geplante Auflösung des Landesjugendamtes
Hannover (epd). Die katholische und die evangelischen Kirchen in Niedersachsen haben die geplante Auflösung des Landesjugendamtes zum Jahreswechsel kritisiert. "Wir sehen diese Entwicklung mit großer Sorge", heißt es in einem am Donnerstag bekannt gewordenen gemeinsamen Brief an Ministerpräsident Christian Wulff (CDU) und die Landtags-Fraktionen von CDU, FDP, SPD und "Die Grünen". Niedersachsen plane als eines der ersten Bundesländer, das Landesjugendamt im Zuge der Föderalismusreform aufzulösen und auf vier Instanzen zu verteilen.
Die Einheitlichkeit der Jugendhilfe mit den Erfahrungen aus den Heimen, der Kindertagesstätten, der Familienbildung und der Einzelfallhilfen sei ein hohes Gut, heißt es. Das dort vorhandene Spezialwissen sei sowohl für die öffentlichen als auch die freien Träger der Jugendhilfe unverzichtbar. Im Blick auf die demographische Entwicklung werde eine einheitliche, fachkundige Begleitung verstärkt benötigt. Dazu gehöre, die Bildung und Betreuung von Kindern unter drei Jahren nachhaltig zu verbessern sowie den Kindesschutz und die Vereinbarkeit von Beruf und Familie zu stärken.
Es sei eine zu starke Zergliederung der Aufgaben zu befürchten, wenn das Landesjugendamt als Oberbehörde der Jugendhilfe aufgelöst werde. Der Blick für die gesamte Arbeit gehe damit verloren. Negative Folgen in der Abstimmung und Vernetzung seien zu befürchten, heißt es in dem Brief, der von der Konföderation der fünf evangelischen Kirchen in Niedersachsen und dem Katholischen Büro unterzeichnet wurde. - Gegen die Auflösung des Amtes hatten bereits die Diakonie und die freien Wohlfahrtsverbände in Niedersachsen protestiert.
(epd Niedersachsen-Bremen/b3130/16.11.06)
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Rabbiner in Osnabrück will Jugendarbeit vorantreiben
Osnabrück (epd). Der neue Rabbiner der jüdischen Gemeinde Osnabrück, Schimon Großberg, will vor allem die Kinder- und Jugendarbeit vorantreiben. "Ich möchte die junge Generation in unsere Gemeinde holen", sagte der 36jährige gebürtige Ukrainer am Donnerstag dem epd. Außerdem sei ihm die Arbeit in der Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit sehr wichtig. Der Nachfolger des vor anderthalb Jahren gestorbenen Rabbiners Marc Stern wird am 3. Dezember offiziell in sein Amt eingeführt.
Die jüdische Gemeinde Osnabrück umfasst neben der Stadt und dem Landkreis Osnabrück auch den Landkreis Emsland. Die etwa 950 Mitglieder stammen zu 90 Prozent aus der ehemaligen Sowjetunion. Es sei deshalb von Vorteil, dass der neue Rabbiner russisch spreche, betonte der Vorsitzende der Gemeinde, Michael Grünberg: "Aber ein Kriterium für die Auswahl war es nicht." Großberg habe bereits lange in der Gemeinde gearbeitet, so dass ein Vertrauensverhältnis entstanden sei.
Der neue Rabbiner hat seine Ausbildung nach eigenen Angaben in seiner ukrainischen Heimatstadt Uman, in Moskau und in Israel absolviert. Außerdem hat er Physik, Mathematik und Sport studiert. Vor sieben Jahren kam der inzwischen dreifache Familienvater nach Deutschland. In Osnabrück war er Mitarbeiter seines Vorgängers Marc Stern.
Die evangelische Landessuperintendentin Doris Janssen-Reschke und der katholische Bischof Franz-Josef Bode zeigten sich erfreut über die Neubesetzung. Sie hoffe auf eine Fortsetzung der guten Zusammenarbeit, sagte Janssen-Reschke dem epd. Es sei bereits ein hoffnungsvolles Zeichen gewesen, dass der Kinderchor der Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit bei der Osnabrücker Gedenkfeier zur Reichspogromnacht am 9. November gesungen habe. Bode wünschte Großberg "für seinen wichtigen und verantwortungsvollen Dienst alles Gute und Gottes Segen".
(epd Niedersachsen-Bremen/b3119/16.11.06)
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Wieder mehr Theologiestudenten in Göttingen
Göttingen (epd). Die Zahl der Theologiestudierenden an der Universität Göttingen ist erneut angestiegen. Im vergangenen Sommersemester waren an der Theologischen Fakultät 347 Studenten und damit 22 mehr als im Semester davor eingeschrieben, berichtet das "Göttinger Statistik Journal" in seiner neuen Ausgabe. Die Zahl der insgesamt Immatrikulierten ging im selben Zeitraum von 24.680 auf 23.619 zurück. Einen Tiefstand bei den Theologen hatte es im Wintersemester 2004/2005 mit 314 eingeschriebenen Studenten gegeben.
(epd Niedersachsen-Bremen/b3120/16.11.06)
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Interreligiöses Gebet für Frieden in Göttingen
Göttingen (epd). Christen, Juden und Muslime aus Göttingen beten an diesem Sonnabend gemeinsam für den Frieden. An der Feier unter dem Motto "Miteinander statt nebeneinander" beteiligen sich auch Schüler, Lehrer und Eltern von zwei Göttinger Gymnasien, teilte der "Runde Tisch der Religionen Abrahams" am Mittwoch mit. Dem Runden Tisch gehören die evangelische und die katholische Kirche, die Jüdische Gemeinde Göttingen sowie vier islamische Gemeinschaften aus der Universitätsstadt an.
In der Vergangenheit startete der Runde Tisch unter anderem eine Hilfsaktion für ein schwer krankes palästinensisches Kind. Das zwei Jahre alte Mädchen wurde in der Göttinger Uni-Klinik erfolgreich am Herzen operiert. Das gemeinsame Friedensgebet wird seit 2001 jährlich im November oder Dezember ausgerichtet. Die Veranstaltung beginnt am 18. November um 19 Uhr in der neuen Moschee der türkischen DITIB-Gemeinde im Königsstieg.
(epd Niedersachsen-Bremen/b3103/15.11.06)
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Göttingen: Kulturschätze sind online zu besichtigen
Göttingen (epd). Mehr als 15.000 Kulturgüter des Landes Niedersachsen können in digitalisierter Form im Internet besichtigt werden. Das Portal www.opal-niedersachsen.de führe die Bestände verschiedener Bibliotheken, Museen und Archive erstmals virtuell zusammen, teilte die Universität Göttingen am Mittwoch mit. Die Unibibliothek koordiniere das Projekt.
Nutzer könnten im Internet nach bestimmten Objekten recherchieren, hieß es. Außerdem würden ausgewählte Exponate auch in Online-Ausstellungen gezeigt. Zu den Kulturschätzen gehören rund 600 Emblemdrucke des 16. und 17. Jahrhunderts, mehr als 6.300 historische Fotos sowie fast 500 Kinderbücher aus verschiedenen Epochen. Weiterhin umfasst das Angebot mehr als 2.000 Gemälde und Zeichnungen, zahlreiche alte Karten sowie 1.300 volkskundliche Objekte.
(epd Niedersachsen-Bremen/b3108/15.11.06)
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Im Kloster entstanden "gelehrte Bücher aus Frauenhand"
Wolfenbüttel (epd). "Gelehrte Bücher aus Frauenhand" zeigt die Herzog August Bibliothek in Wolfenbüttel in einer Ausstellung, die am 19. November eröffnet wird. Die 23 geschriebenen und gemalten Werke stammen aus dem südniedersächsischen Kloster Lamspringe. Nach Angaben der Bibliothek handelt es sich um die größte geschlossene Büchersammlung eines norddeutschen Frauenklosters der damaligen Zeit.
Das Frauenkloster Lamspringe wurde im 9. Jahrhundert gegründet. Die Bibliothek entstand im 12. Jahrhundert. Im Zuge der Reformation habe dann Herzog Julius von Braunschweig-Lüneburg 1572 den Schatz in seine Residenz nach Wolfenbüttel entführt, heißt es in einer Pressemitteilung.
Die Handschriften wurden dann in einen Bestand von 1.500 Handschriften der Größe nach eingeordnet. Der Leiter der Handschriftenabteilung, Helmar Härtel, hat die Bibliothek jetzt wieder zusammengeführt. Das Studium anspruchsvoller Texte gehörte nach Angaben der Wolfenbütteler Experten zum klösterlichen Alltag. Unter den Büchern befinden sich die Auslegung des Buches Hiob aus der Feder des Bischofs Gregor und der Beginn einer Predigt des Kirchenvaters Augustinus über das Vaterunser.
Die Wolfenbütteler Fachleute erklären, es dränge sich die Frage auf, ob die Nonnen nur Texte abgeschrieben hätten oder ob sie auch inhaltlich tätig geworden seien. Denkbar sei es, dass Auszüge aus den Werken wichtiger Theologen ausgesucht und zusammengefasst wurden. Möglicherweise habe die Arbeit auch das Schöpfen der Texte "aus einem Meer von Büchern" eingeschlossen.
Die Ausstellung in der Augusteerhalle ist bis zum 11. Februar täglich außer montags von 11 bis 17 Uhr geöffnet. Zur Eröffnung am 19. November um 11.30 Uhr spricht die Göttinger Professorin Hedwig Röckelein über die Frage "Schreibende Klosterfrauen. Allgemeine Praxis oder Sonderfall?"
(epd Niedersachsen-Bremen/b3104/15.11.06)
Copyright: epd-Landesdienst Niedersachsen-Bremen