Auf einen Blick (13.11.)

Nachricht 13. November 2006

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-> Das Kinderbibelquiz vom 12.11.2006 (mp3-Datei, 3,7 MB)

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Evangelische Jugend will für arme Menschen kämpfen

Hannover (epd). Die Armut in der Gesellschaft ist nach Ansicht der Evangelischen Jugend ein Skandal, der nicht länger von der Kirche ignoriert werden darf. Bei einem Jugendsozialgipfel in Hannover erarbeiteten 135 ehren- und hauptamtliche Vertreter der fünf niedersächsischen Kirchen am Wochenende gemeinsame Forderungen an die Landespolitik und die Landeskirchen, teilte eine Sprecherin am Montag mit.

Die Jugendvertreter sprachen sich unter anderem dafür aus, das Arbeitslosengeld II zu erhöhen, eine eigene Existenzsicherung für Kinder zu schaffen und bessere Bildungschancen für alle Bevölkerungsschichten zu eröffnen. "Die Kirche soll den Armen mit Respekt begegnen und schützend für sie eintreten, wo immer deren Würde verletzt wird", heißt es.

Die Evangelische Jugend in der hannoverschen Landeskirche wolle darüber hinaus künftig dafür sorgen, dass kostengünstige Freizeiten für benachteiligte Kinder und Jugendliche angeboten werden. Hilfs- und Fördermöglichkeiten sollten besser bekannt gemacht werden. - Der Jugendsozialgipfel stand unter dem Thema "Armut bekämpfen - Armen mit Respekt begegnen".

(epd Niedersachsen-Bremen/b3068/13.11.06)
Copyright: epd-Landesdienst Niedersachsen-Bremen
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Jugendkampagne gestartet: "Respekt! - Youth For Peace"

Die bundesweite Jugendkampagne "Respekt! - Youth For Peace" ist pünktlich zur Eröffnung der Ökumenischen Friedensdekade gestartet. Mit einer großen Plakat- und Postkartenaktion laden die Verantwortlichen der "Ökumenischen Dekade zur Überwindung von Gewalt" Jugendliche aus Deutschland dazu ein, sich an der Aktion zu beteiligen. Sie können im Rahmen der Kampagne ihre "Respekt"-Projekte vorstellen. Ob Gedicht oder Rap-Song, ob interkulturelle Jugendgruppe oder Videoclip - Ideen von Jugendlichen sind gefragt.

"Respekt - Youth for peace" ist ein Beitrag auf dem Weg zur Dritten Europäischen Ökumeni-schen Versammlung (EÖV 3), der im September 2007 in Sibiu (Hermannstadt) endet. Dieser Weg ist als ein ökumenischer Pilgerweg durch Europa in vier Stationen gestaltet, auf dem sich Christen über die Rolle der Kirchen im zukünftigen Europa verständigen. Durch die Verbindung mit der Ökumenischen Friedensdekade soll deutlich gemacht werden, dass ein respektvoller und gewaltfreier Umgang zu einer Kultur des Friedens gehören, so die Initiatoren des Projekts.

"Respekt!" - steht für Anerkennung und Achtung, Rücksicht und Wertschätzung im Umgang mit anderen Menschen", so die Verantwortlichen der Kampagne. "Durch "Respekt!" wird Anmache, Provokation, Ausgrenzung, Diskriminierung und Gewalt eine Absage erteilt", meint Mechthild Gunkel, Pfarrerin für Friedensarbeit im Zentrum Ökumene der hessen-nassauischen Landeskirche. Sie gehört zu den Initiatorinnen der Kampagne.

Alle "Respekt!"-Projekte sollen im Internet unter "www.respekt-kampagne.de" veröffentlicht werden. Zum Abschluss der Kampagne im nächsten Herbst werden die besten "Respekt!"-Aktionen prämiert.

Hannover/Berlin, 13. November 2006
Pressestelle der EKD
Christof Vetter

Weitere Informationen unter www.respekt-kampagne.de
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Bremer Bildungssenator gegen muslimische Religions-Lehrer

Bremen (epd). Muslime sollen nach Auffassung von Bildungssenator Willi Lemke (SPD) in Bremen keinen christlich geprägten Biblischen Geschichtsunterricht erteilen. Auch wenn umgekehrt christliche Lehrkräfte Islamkunde unterrichteten, würde dies "als Provokation empfunden", sagte Lemke am Montag vor Journalisten. Der Bildungssenator unterstützt mit dieser Haltung die Position der christlichen Kirchen im kleinsten Bundesland. Ähnlich haben sich auch Muslime geäußert.

Der katholische Propst Ansgar Lüttel sagte, Lehrkräfte im Biblischen Geschichtsunterricht müssten einer der beiden großen Kirchen angehören: "Wenn ich keine Ahnung habe, kann ich auch keinen Dialog führen." Auch der theologische Repräsentant der Bremischen Evangelischen Kirche, Louis-Ferdinand von Zobeltitz, verlangte einen eigenen christlichen Standpunkt und "die Vergewisserung, wo ich selbst stehe".

Laut Landesverfassung heißt das Fach Religion in Bremen "Biblischer Geschichtsunterricht". Er soll konfessionell ungebunden, jedoch auf "allgemein christlicher Grundlage" erteilt werden. Religionspädagogen und die "Aktionsgemeinschaft Biblische Geschichte" sehen darin keinen Zwang, dass Unterrichtende dem jeweiligen Glauben angehören müssen.

Unter dem Motto "Religionsunterricht gehört in die Schule" beschäftigt sich an diesem Donnerstag ein Symposium mit dem Thema. Es beginnt um 17 Uhr in der Bremer Jugendherberge (Kalkstraße). Daran beteiligen sich unter anderen der Hamburger Theologe Fulbert Steffensky sowie Religionspädagogen aus Göttingen und Bremen.

(epd Niedersachsen-Bremen/b3080/13.11.06)
Copyright: epd-Landesdienst Niedersachsen-Bremen
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Diakonie fordert Reform des staatlichen Zuwendungsrechts

Stuttgart, den 13. November 2006. "Das staatliche Zuwendungsrecht muss in umfassender Weise reformiert werden." Dies forderte Dr. Wolfgang Teske, Vizepräsident des Diakonischen Werkes der EKD im Rahmen der 6. Hamburger Tage des Stiftungs- und Non-Profit-Rechts an der Bucerius Law School. Das Zuwendungsrecht der öffentlichen Hand hat große wirtschaftliche und praktische Bedeutung. Allein der Bund förderte im Jahr 2004 Vorhaben mit einem Volumen von etwa 12 Milliarden Euro durch Zuwendungen. Das staatliche Zuwendungsrecht, auf dessen Grundlage diese Mittel verteilt werden, entspreche nicht den Anforderungen an ein modernes und zukunftsfähiges Recht.

"Das staatliche Zuwendungsrecht ist in seiner derzeitigen Ausgestaltung unübersichtlich und durch ein Übermaß an Bürokratie gekennzeichnet. Es behindert bürgerschaftliches Engagement", so Teske in seinem Vortrag. Eine Reform sei deshalb dringend erforderlich. Dieses wichtige Rechtsgebiet verdiene deutlich mehr Aufmerksamkeit auch seitens der Rechtswissenschaft.

Um falsche ökonomische Anreize zu beseitigen, muss die Fehlbedarfsfinanzierung durch eine Festbetragsfinanzierung ersetzt werden, führte Teske aus. Auch bürgerschaftliches Engagement in der Form von Zeitspenden muss auf Bundesebene als Eigenmittel anerkannt werden. In einigen Bundesländern wird dies bereits so gehandhabt. Das gesamte Zuwendungsverfahren ist zu entbürokratisieren, forderte Teske weiter. Eine Reform des staatlichen Zuwendungsrechts sei ebenso notwendig wie die des Spenden- und Gemeinnützigkeitsrechts. "Wir können es uns nicht leisten, das Zuwendungsrecht länger zu vernachlässigen und zuzusehen, wie dadurch bürgerschaftliches Engagement erschwert wird", so der Vizepräsident des Diakonischen Werkes der EKD. Er forderte Politik und Verwaltung zum Handeln auf.

Diakonisches Werk der Evangelischen Kirche in Deutschland e.V.
Barbara-Maria Vahl
Pressesprecherin
Internet: www.diakonie.de
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Schüler der 10. Klassen können Stipendiaten werden

Braunschweig (epd). Die seit zehn Jahren bestehende "Stiftung Ökumenisches Lernen" vergibt im Jahr 2007 neue Stipendien. Bewerben können sich Schülerinnen und Schüler der 10. Klassen aller Schularten, einschließlich der Berufsbildenden Schulen, teilte der Geschäftsführer der Stiftung, der evangelische Pfarrer Harald Welge, am Montag in Braunschweig mit.

Die Stiftung ist von der Braunschweiger Landeskirche ins Leben gerufen worden und fördert Schüler vier Jahre lang mit Wochenendseminaren und Auslandsaufenthalten sowie einem geringen finanziellen Betrag. Ökumenisches Lernen im Sinne der Stiftung heißt laut Welge die Welt zu entdecken sowie andere Menschen, Länder und Lebensformen kennen zu lernen. Um die zwölf Plätze haben sich in den vergangenen Jahren jeweils etwa 30 bis 40 Schüler beworben. 25 werden zur Auswahl eingeladen.

Für die Auswahl 2007 ist ein Text aus der Bibel vorgegeben, der sich mit den Themen Begünstigung, Kaufen, Versklavung und Wert des Menschen befasst: "Ihr seid teuer erkauft; werdet nicht der Menschen Knechte". Der Apostel Paulus schrieb diese Worte an Gemeinde in Rom und bezog sich dabei auf das Freikaufen von Menschen aus der Sklaverei. - Die Arbeiten können als Aufsätze, Videos, Skulpturen, Drehbücher oder Collagen eingereicht werden. Nähere Auskünfte gibt es unter Telefon 0531/84 22 08.

(epd Niedersachsen-Bremen/b3079/13.11.06)
Copyright: epd-Landesdienst Niedersachsen-Bremen