Aurich (epd). Mehr als 300 Kirchenvorsteherinnen und -vorsteher haben sich am Sonnabend in Aurich in ihrem Ehrenamt fortgebildet. Erstmals habe der evangelisch-lutherische Sprengel Ostfriesland die Verantwortlichen in den 131 Kirchengemeinden zu einem solchen Treffen eingeladen, sagte Landessuperintendentin Oda-Gebbine Holze-Stäblein: "Es sind mehr Menschen gekommen als wir erhofft hatten."
Der Bischof der Evangelischen Kirche der Kirchenprovinz Sachsen, Axel Noack, rief die Kirchenvorsteher in seinem Eingangsreferat auf, Verantwortung in den Gemeinden zu übernehmen und das Geschehen nicht allein dem Vorsitzenden zu überlassen. "Zuviel Hierarchie verwildert die Kirche", sagte Noack. Entscheidungen sollten im Konsens gefunden werden.
Kirchenvorsteher sollten Noack zufolge wissen, wie es den Menschen in der Kirchengemeinde und in der politischen Gemeinde gehe. Zwar gebe es in nahezu allen Gemeinden Senioren-, Kinder- und Jugendgruppen. Doch seien etwa Gruppen für die wachsende Zahl der Singles und Einsamen eher rar gesät. "Die Reformierten gehen in die Häuser und fragen die Menschen, wie es ihnen geht. Die Lutheraner sind dazu oft zu schüchtern", kritisierte er. Das Amt des Kirchenvorstehers sei ein geistliches Amt, weil es um die Leitung der Kirche gehe. "Seien Sie weniger schüchtern bei der Weitergabe des Glaubens", sagte der Bischof aus Magdeburg.
Mitarbeitende der Landeskirche aus Hannover und Ostfriesland, informierten bis zum Nachmittag die Kirchenvorsteher in 16 Workshops über die Aufgaben in dem Ehrenamt. Dabei ging es unter anderen um die Aufgabenteilung zwischen Haupt- und Ehrenamtlichen, Fundraising, Personalfragen oder auch das Bestattungsrecht.
(epd Niedersachsen-Bremen/b2544/24.09.06)
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