Hannover (epd). Die evangelischen Kirchensteuern in Niedersachsen sind gegenüber dem Vorjahr um 7,8 Prozent gestiegen. Im ersten Halbjahr 2006 sind nach Angaben der Konföderation evangelischer Kirchen 209,4 Millionen Euro eingegangen. Für die hannoversche Landeskirche erklärte ihre Sprecherin Gabriele Arndt-Sandrock am Donnerstag in Hannover, die Zahlen seien erfreulich, gäben aber keinen Anlass zur Entwarnung.
Übereinstimmend hieß es aus den fünf evangelischen Kirchen, an den geplanten Kürzungen werde sich nichts ändern. Die Abwärtsentwicklung der Bevölkerungszahl und die Lage auf dem Arbeitsmarkt würden die Einnahmen weiterhin sinken lassen. Man hoffe lediglich, dass weniger Geld aus den Rücklagen entnommen werden müsse.
Auf die einzelnen Landeskirchen wirkt sich die Erhöhung unterschiedlich aus. Die hannoversche Landeskirche mit ihren drei Millionen Mitgliedern erhält 74 Prozent des gesamten Kirchensteueraufkommens, für Braunschweig und Oldenburg sind es je zehn Prozent. Der Anteil der braunschweigischen Landeskirche ist wegen Verschiebungen in der Mitgliederzahl gesunken, so dass dort die Steigerung nur 3,8 Prozent beträgt. Die Evangelisch-reformierte Kirche erhält vier Prozent, die Landeskirche Schaumburg-Lippe zwei.
Die Kirchensteuer, im vergangenen Jahr insgesamt 416 Millionen Euro, beträgt in Niedersachsen neun Prozent der Lohn- und Einkommensteuer. Die Steigerung bei der Einkommensteuer, knapp ein Viertel des Gesamtaufkommens, betrug in diesem Jahr bisher 38,7 Prozent. Die Kirchen-Lohnsteuer der Arbeitnehmer stellt den weitaus größten Teil, hier stiegen die Einnahmen jedoch nur um 1,1 Prozent. Von dem ganzen Kirchensteueraufkommen gehen vier Prozent an das Land Niedersachsen als Kosten für den staatlichen Einzug der Steuer.
(epd Niedersachsen-Bremen/b2476/21.09.06)
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