Uelzen (epd). Das Diakonische Werk in Uelzen will mit einem Pilotprojekt Menschen auf dem Lande helfen. "Die Armut auf dem Land nimmt zu", sagte Diakonie-Leiter Jörg Stoffregen. Die Jüngeren zögen aus den Dörfern weg und der Arbeit hinterher in die Städte. Die Älteren und diejenigen, die keine Arbeit hätten, blieben zurück. In dieser Situation solle das Projekt "Diakonie im ländlichen Raum" neue soziale Netze knüpfen, erläuterte Stoffregen am Montag.
Die Diakonie und der "Kirchliche Dienst auf dem Lande" stellten dazu für drei Jahre eine hauptamtliche Kraft ein, sagte Stoffregen. Gemeinsam mit Institutionen und Vereinen am Ort solle sie in den Dörfern Projekte entwickeln. Diese könnten später ehrenamtlich weiter geführt werden. "Das kann zum Beispiel die Betreuung für alleinstehende Senioren sein", sagte der Diakon.
Denkbar seien auch eine "Mitfahrerbörse" oder eine mobile Tafel. Die Lebensmittelausgabe für Bedürftige könnte wie ein Bäckerwagen durch die Dörfer fahren, erläuterte Stoffregen. Finanziert werde das Projekt unter anderem aus Mitteln des Innovationsfonds der hannoverschen Landeskirche, mit dem neue Ideen gefördert werden.
Für die Finanzierung will der Kirchenkreis Uelzen zudem "Diakonie-Aktien" herausgeben. Die Anteilscheine gebe es für 25, 50 und 100 Euro zu kaufen, sagte Stoffregen. Lohn für die Aktionäre sei, "dass sie in der Region etwas Gutes tun". Zudem gebe es eine Art von Verzinsung, wenn im Rahmen einer Initiative gleich mehrere Projekte entstünden.
(epd Niedersachsen-Bremen/b2468/18.09.06)
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