Kirchen rufen Landespolitiker zu Gerechtigkeit auf

Nachricht 13. September 2006

Hannover (epd). Der Hildesheimer Bischof Norbert Trelle hat die Politiker des Landes Niedersachsen aufgerufen, sich für Gerechtigkeit einzusetzen. Sie zeige sich unter anderem daran, wie eine Gesellschaft Alleinerziehenden, Arbeits- und Wohnungslosen helfe, sagte der katholische Bischof am Mittwoch in Hannover. Trelle predigte in einer ökumenischen Andacht in der Marktkirche vor Ministerpräsident Christian Wulff (CDU) und seinem Kabinett sowie zahlreichen Mitgliedern des Landtags.

Trelle betonte, Gerechtigkeit im biblischen Sinn heiße nicht nur, eine festgelegte soziale oder politische Ordnung aufrecht zu erhalten. "Recht tun" bedeute, den Rechtlosen zu ihrem Recht zu verhelfen. Das lasse sich daran messen, "was den Witwen und Waisen zukommt" und wie eine Gesellschaft mit Fremden umgeht. Die Verantwortung vor Gott sei eine Grundlage für Entscheidungen auch in einem weltanschaulich neutralen Staat.

In dem Gottesdienst zu Eröffnung der Sitzungsperiode des Landtags sagte der braunschweigische Landesbischof Friedrich Weber, in Niedersachsen stünden auch die Kirchen zusammen in der Sorge für die Menschen. Der Ratsvorsitzende der Konföderation evangelischer Kirchen würdigte die Engagierten, die sich zu politischer Verantwortung in Land und Kommunen bereit erklärten.

(epd Niedersachsen-Bremen/b2416/13.09.06)
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