Auf einen Blick (24.4.)

Nachricht 24. April 2006

„..wenn Gott die Flanken schlägt“
Tacheles fragt: Wie viel Religion und Glaube steckt im Fußball?

Fünf Wochen vor der Fußballweltmeisterschaft dreht sich auch bei der Talkshow der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) alles um Fußball. Unter dem Titel „… wenn Gott die Flanken schlägt“ diskutieren bei „Tacheles – Talk am roten Tisch“ die Moderatoren Hanna Legatis und Jan Dieckmann am 2. Mai ab 19 Uhr in der hannoverschen Marktkirche mit ihren Gästen darüber, wie viel Religion und Glauben im Fußball stecken. Am roten Tisch nehmen Platz: Alfred Buß, Präses der Evangelischen Kirche von Westfalen, Günther Koch, Deutschlands Kultreporter Nr.1 in Sachen Fußball, Ulrich Khuon, Intendant des Thalia Theaters Hamburg (früher Schauspielhaus Hannover) und Andreas Merkt, Professor an der Papstfakultät Regensburg und Autor des Buches: „Fußballgott. Elf Einwürfe“.

Gottesdienstentwürfe zum Thema Fußball, Übertragungsrechte für die Kirchengemeinden, Begleitmaterial für Jugendgruppen: Noch nie hat die evangelische Kirche sich für ein Sportereignis so weit geöffnet. Zu weit? Ist die Grenze zwischen "Brot und Spielen" und christlicher Verkündigung und Verantwortung dabei überschritten worden? Oder muss sich Kirche nicht noch stärker der säkularen Religiosität des Fußballs öffnen und diese mehr würdigen? Denn schließlich werden die großen Fußball-Stadien Woche für Woche für zigtausende zu Orten außergewöhnlicher Erfahrungen. Sie finden dort Glück, Heil und transzendente Erfahrung - und manchmal auch den Weg in die Kapelle im Stadion, wie es sie zum Beispiel in der Arena auf Schalke gibt.

Ghanas Nationalmannschaft betet vor jedem Spiel. Costa Ricas Kirchenpräsident sagt, der Fußball sei die wichtigste Religion Südamerikas und Bekreuzigungen auf dem Spielfeld sind längst Alltag geworden. Ist Fußball nicht nur Weltkultur sondern auch Weltreligion - ein Friedensstifter zwischen den Kulturen und die große Chance für die Integration von Kindern und Jugendlichen? Sind die Fußball-Idole und Fußball-Millionäre die neuen Missionare des Glaubens?

Und wo ist er eigentlich zu Hause dieser Fußballgott? Im Stadion? Der Einzug der Mannschaften, die Gesänge der Fans – für viele ist es wie die Liturgie im Gottesdienst. In England wurde Fußball zuerst in den Kirchengemeinden gespielt. Borussia Dortmund wurde von einer katholischen Jugendgruppe im Jahre 1909 gegründet – zwei Beispiele für die Verbundenheit von Kirche und Fußball.

Tacheles wird ausgestrahlt auf Phoenix am Mittwoch, 3. Mai, um 17 Uhr und am Sonntag, 14. Mai, um 17 Uhr direkt im Anschluss an die Wiederholung des WM - Finales Deutschland - Argentinien.

www.tacheles.tv

Hannover, 24. April 2006
Pressestelle der EKD
Silke Fauzi
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Gottesdienst zur Eröffnung "Woche für das Leben"

Hannover (epd). Unter dem Motto "Jedes Kind ist ein Geschenk" wird am Sonntag (30. April) um 10 Uhr in der Marktkirche die ökumenische "Woche für das Leben 2006" in Hannover eröffnet. Neben Pastorin Hanna Kreisel-Liebermann werden verschiedene Frauen über Konfliktsituationen sprechen, die ihr Leben verändert hätten, teilte die Diakonie am Donnerstag in Hannover mit.

Am 2. Mai um 17 Uhr gebe es eine Podiumsdiskussion zur "Vorgeburtlichen Untersuchung im Konflikt", an der unter anderen Professorin Barbara Zoll, Leiterin der Humangenetischen Beratungsstelle der Universität Göttingen und Christiane Joost-Plate, Vorsitzende von "Down-Syndrom-Hannover e.V.", teilnehmen.

Die "Woche" ist eine bundesweite ökumenische Aktion der Deutschen Bischofskonferenz und der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD). Sie geht auf eine Initiative der Bischofskonferenz und des Zentralkomitees der deutschen Katholiken (ZdK) zurück. 1994 hat sich der Rat der EKD der Aktion angeschlossen. Die Kirchen wollen damit einen Beitrag zur Bewusstseinsbildung für den Wert und die Würde des menschlichen Lebens leisten. Die "Woche" findet in diesem Jahr vom 29. April bis 6. Mai unter dem Titel "Von Anfang an uns anvertraut. Menschsein beginnt vor der Geburt" statt.
(epd Niedersachsen-Bremen/b1034/20.04.06)
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Gemeinsamer Gottesdienst von Kirche und Gewerkschaften

Winsen/Kr. Harburg (epd). Vertreter von Gewerkschaften und evangelischer Kirche in Niedersachsen werben vor dem Tag der Arbeit am 1. Mai für soziale Sicherungssysteme und Solidarität. "Mit vielen anderen streiten wir gemeinsam für einen stabilen Sozialstaat, für gute Bildung und für existenz-sichernde Arbeit" schreibt der Vorsitzende des Deutschen Gewerkschaftsbundes Nord-Ost-Niedersachsen, Hans-Jürgen Dietrich, in der Einladung zu einem Gottesdienst.

Am Vorabend des 1. Mai gestalten der DGB-Kreisverband Harburg-Land und der evangelische Kirchenkreis Winsen/Luhe gemeinsam die Feier in der Winsener St.-Marienkirche. Am 30. April kommen dabei ab 18 Uhr auch Arbeitslose, von Arbeitslosigkeit bedrohte Arbeitnehmer sowie kirchliche Mitarbeiter zu Wort. Der Gottesdienst wird den Angaben zufolge vom "Kirchlichen Dienst in der Arbeitswelt" (KDA) vorbereitet.

Der Lüneburger KDA-Sozialsekretär Otto Böschen sagte, Christen müssten sich für ein gerechtes "Wirtschaften für das Leben" einsetzen. Führungskräfte sollten bei ihren Entscheidungen die Mitarbeitenden und den Betrieb im Blick haben. Hans-Jürgen Dietrich wies auf die Bedeutung von Betriebsräten für die Arbeitnehmer hin: "Sozialplan und Interessenausgleich hängen von der Existenz eines Betriebsrates ab."
(epd Niedersachsen-Bremen/b1047 /24.04.06)
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Evangelische Kindergärten gründen Träger-Verbände

Northeim (epd). Die evangelischen Kindergärten im Kirchenkreis Leine-Solling wollen ihre Zusammenarbeit ausbauen und sich so besser für neue Herausforderungen wappnen. Dazu zählten nachlassende Kinderzahlen, stärkere Bildungsarbeit und ein verbessertes Betreuungsangebot, sagte Superintendent Heinz Behrends am Freitag.

Als erste Einrichtungen im Kirchenkreis haben fünf Kindergärten im Solling einen gemeinsamen Trägerverband gegründet. Der "Evangelisch-lutherische Kindertagesstättenverband Region Uslar" übernehme die Trägerschaft der Kindergärten von den Kirchengemeinden, sagte Behrends. Weitere Kindergartenverbände sollen noch in diesem Sommer in den Regionen Northeim und Einbeck gegründet werden.
(epd Niedersachsen-Bremen/b1037/21.04.06)
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Ver.di wieder in kirchlicher Arbeitsrechts-Kommission

Hannover (epd). Die Dienstleistungsgewerkschaft ver.di ist neu in der Kommission vertreten, die über die Tarife für die rund 40.000 Arbeitnehmer in drei niedersächsischen Landeskirchen entscheidet. Mit der Konstituierung am Freitag in Hannover kehrte die Gewerkschaft in dieses Gremium zurück, das sie vor Jahren, noch als ÖTV, verlassen hatte. Im Prinzip fordert ver.di den Abschluss von Tarifverträgen mit der Kirche statt des kirchlichen "Dritten Weges" über die paritätisch besetzte Arbeits- und Dienstrechtliche Kommission aus Arbeitgebern und Arbeitnehmern.

Von den neun Arbeitnehmervertretern gehören je vier zum Verband kirchlicher Mitarbeiter (VkM) und zu ver.di. Hinzu kommt ein Mitglied des den neu gegründeten Mitarbeitervertretungsverbandes. Ihnen sitzen neun Vertreter der kirchlichen Dienstgeber gegenüber, der Vorsitz wechselt. Gemeinsam entscheiden sie über das Arbeitsrecht und die Tarifbedingungen in den Landeskirchen von Braunschweig, Hannover und Oldenburg. Die Arbeits- und Dienstrechtliche Kommission ist eine Einrichtung der Konföderation evangelischer Kirchen in Niedersachsen.
(epd Niedersachsen-Bremen/b1042/21.04.06)
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