Stimmen zur Kirchenvorstandswahl

Nachricht 29. März 2006

Die Ergebnisse der Wahl:
www.kirchenvorstandswahl2006.de

De Vries: Neue Kirchenvorstände sind zukunftsfähig

Nienburg (epd). Der Nienburger evangelische Landessuperintendent Arend de Vries hat die Kirchenvorstandswahl trotz der gesunkenen Beteiligung als positives Signal gewertet. "Mit den nun gewählten Kirchenvorsteherinnen und Kirchenvorstehern werden wir in den kommenden Jahren viele Weichen stellen und unsere Kirche zukunftsfähig machen", sagte er am Montag. Insgesamt habe sich "eine gute Mischung" von erfahrenen und neuen Kirchenvorstehern ergeben.

So sei auch für die Gemeindearbeit eine gute Mischung von Tradition und Innovation zu erwarten, sagte de Vries. Die Wahlbeteiligung im Kirchensprengel Calenberg-Hoya an der Weser zwischen Hameln und Vororten Bremens sank im Schnitt um knapp drei Prozentpunkte auf 18,88 Prozent. In Nienburg waren es nur 0,3 Prozentpunkte weniger, im südlichen Landkreis Schaumburg dagegen 5,5 Prozentpunkte. Insgesamt gaben am Sonntag im Sprengel rund 45.000 Menschen ihre Stimme ab. Wahlberechtigt waren etwa 238.000.

Entsprechend dem Trend in der hannoverschen Landeskirche besetzen Frauen auch in Calenberg-Hoya inzwischen mehr als die Hälfte der Kirchenvorstandsämter. Vielerorts wurden Kirchenvorsteher wiedergewählt, in einigen Kirchenkreisen mehr als 60 Prozent. De Vries bedankte sich ausdrücklich bei allen Kandidatinnen und Kandidaten, auch bei denen, die nicht gewählt wurden. Gewählt wurden 748 Männer und Frauen. Das Durchschnittsalter liegt bei 50 Jahren.
(epd Niedersachsen-Bremen/b0810/27.03.06)
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Spieckermann: Kirchenvorstände vor wichtiger Aufgabe

Hannover (epd). Im Großraum Hannover haben sich 63.580 Menschen an der evangelischen Kirchenvorstandswahl beteiligt. Die Beteiligung sank um 1,5 Prozentpunkte auf jetzt 15,34 Prozent, sagte Landessuperintendentin Ingrid Spieckermann am Montag. Sie zeigte sich vor Journalisten zufrieden über das Ergebnis. Die neu gewählten Kirchenvorsteherinnen und Kirchenvorsteher hätten eine anspruchsvolle Aufgabe vor sich: "Es geht nicht alles einfach so weiter wie bisher. Die kirchliche Arbeit muss mit weniger Geld weiterentwickelt werden und den Menschen noch näher kommen."

Im großstädtisch geprägten Kirchensprengel Hannover sei die Beteiligung zum Teil extrem unterschiedlich ausgefallen. Im Kirchenkreis Neustadt-Wunstorf schwanke sie etwa zwischen 10 und 59,3 Prozent. "Je kleiner und ländlicher der Ort, desto höher die Beteiligung", sagte Spieckermann. Wo es ein lebendiges Gemeindeleben und eine gute Öffentlichkeitsarbeit gebe, ließen sich mehr Menschen zum Wählen animieren.

In der Stadt Hannover selbst lag die Beteiligung im Schnitt bei 11,46 Prozent. Stadtsuperintendent Wolfgang Puschmann äußerte sich enttäuscht über dieses Ergebnis: "Meine Erwartungen sind nicht erfüllt." In den einzelnen Gemeinden schwankte die Beteiligung zwischen 4,6 und 47 Prozent. Die Anerkennung der kirchlichen Arbeit in der Bevölkerung schlage sich nicht direkt im Wahlverhalten nieder: "Zur Wahl zu gehen, bedeutet schon eine relativ hohe Verbundenheit mit der Kirche." Erfreut zeigten sich Spieckermann und Puschmann über die gestiegene Zahl der Jungwähler.
(epd Niedersachsen-Bremen/b0812/27.03.06)
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Holze-Stäblein: Wahlergebnis "nicht beglückend"

Aurich (epd). Die ostfriesische Landessuperintendentin Oda-Gebbine Holze-Stäblein hat sich enttäuscht über die gesunkene Wahlbeteiligung bei den Kirchenvorstandswahlen geäußert. "Das Ergebnis ist nicht beglückend", sagte sie am Montag dem epd. Im evangelisch-lutherischen Sprengel Ostfriesland waren am Sonntag 37.558 Menschen zur Wahlurne gegangen, was einer Beteiligung von 17,35 Prozent entspricht. Vor sechs Jahren gingen noch 44.322 Lutheraner zur Wahl, das entsprach 20,49 Prozent.

Erstmals gibt es etwa gleich viele Männer und Frauen unter den 677 neu gewählten Kirchenvorstehern. "Dennoch sind wir noch ein weites Stück von einer Beteiligungskirche entfernt", sagte Holze-Stäblein. Ihr Ziel sei eine nachbarschaftliche Kirche, die auch im Alltag eng bei den Menschen sei. Zudem sei es nicht gelungen, mehr jüngere Menschen für die Wahl und die Arbeit in den Vorständen zu begeistern. "Da liegt noch viel Arbeit vor uns", sagte die Theologin.

Im Sprengel verzeichnete der Kirchenkreis Harlingerland mit 20,41 Prozent das beste Ergebnis. Die geringste Wahlbeteiligung gab es im Kirchenkreis Norden, wo nur 14,29 Prozent der Wahlberechtigten an die Urne gingen. Die größten Verluste meldete der Kirchenkreis Aurich. Hier sank die Wahlbeteiligung um 4,8 Prozent auf 17,71 Prozent.

Im Vergleich zu den übrigen sieben Sprengeln der hannoverschen Landeskirche bleibt Ostfriesland auf Platz fünf. Insgesamt ging die Wahlbeteiligung in der Landeskirche um 3,11 Prozentpunkte auf 17,21 Prozent zurück. Die höchste Wahlbeteiligung gab es im Sprengel Göttingen, die niedrigste im Sprengel Osnabrück.
(epd Niedersachsen-Bremen/b0806/27.03.06)
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Beteiligung an Kirchenwahlen im Sprengel Stade gesunken

Stade/Elbe-Weser (epd). Trotz einer intensiven Werbekampagne ist die Beteiligung an den Kirchenvorstandswahlen der hannoverschen Landeskirche zwischen Elbe und Weser gesunken. Am Sonntag haben sich nach Angaben des Stader Landessuperintendenten Manfred Horch 16,5 Prozent der Wahlberechtigten beteiligt. Das sind zwei Prozent weniger als vor sechs Jahren. Die Beteiligung ist zudem geringfügig schlechter als im landeskirchlichen Durchschnitt, der bei 17,2 Prozent liegt. "Ich hätte mir ein paar Prozente mehr gewünscht", sagte Horch am Montag vor Journalisten in Stade.

In der gesamten hannoverschen Landeskirche haben deutlich weniger Menschen als vor sechs Jahren an den Wahlen teilgenommen. Das zeige wie bei den jüngsten Landtagswahlen, dass sich immer weniger Menschen staatspolitisch und kirchlich engagierten, sagte der Stader Regionalbischof. Während kirchlich hoch verbundene Menschen größtenteils gewählt hätten, sei die Beteiligung der Fernstehenden gering. Doch auch sie müssten durch eine missionarische Kirche angesprochen werden, sagte Horch.

Im Sprengel Stade ist die Wahlbeteiligung im Kirchenkreis Bremervörde-Zeven mit 22,6 Prozent am höchsten und in Bremerhaven mit 7,4 Prozent am niedrigsten. Um die 20 Prozent und damit die nächstbesten Ergebnisse verzeichnen die Kirchenkreise Wesermünde-Süd und -Nord, das Land Hadeln und der Kirchenkreis Rotenburg.

Unter den insgesamt 1.107 gewählten Mitgliedern der Kirchenvorstände sind fast 55 Prozent Frauen. Das Durchschnittsalter der Gewählten in den knapp 200 Gemeinden liegt bei 49 Jahren. 13 sind zwischen 18 und 24 Jahren alt. Insgesamt standen 1.817 Kandidaten zur Wahl.

Die Gemeinden hätten die Wahl mit Ausdauer und Kreativität vorbereitet, sagte Horch. Noch nie sei die Kirche mit ihrer Wahl öffentlich so präsent gewesen. - Die Kirchenvorstände werden alle sechs Jahre gewählt und leiten zusammen mit den Pfarrämtern die Gemeinden. Sie sind Arbeitgeber, verwalten kirchliche Gebäude sowie Grundstücke und sind auch für Einrichtungen wie Kindergärten zuständig.
(epd Niedersachsen-Bremen/b0814/27.03.06)
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Niedrigere Wahlbeteiligung im Kirchensprengel Lüneburg

Lüneburg (epd). Rund drei Prozent weniger Kirchenmitglieder als noch vor sechs Jahren haben am Sonntag im Nordosten Niedersachsens bei den Kirchenvorstandswahlen ihre Stimme abgegeben. Im evangelischen Kirchensprengel Lüneburg lag die Wahlbeteiligung bei 17,5 Prozent, im Jahr 2000 waren es noch 20,75 Prozent, teilte die hannoversche Landeskirche am Montag mit.

Der Rückgang sei bedauerlich, zumal viele Gemeinden mit Aktionen am Wahltag geworben hätten, sagte der Lüneburger Landessuperintendent Hans-Hermann Jantzen. Besonders hoch ist laut Jantzen traditionell die Wahlbeteiligung in kleineren Dörfern. So gaben zum Beispiel in der Kirchengemeinde Holtorf bei Lüchow von 103 Wahlberechtigten mehr als 82 Prozent ihre Stimme ab.

Jantzen nannte es erfreulich, dass sich überall in den 196 Kirchengemeinden des Sprengels engagierte Kandidaten für das Ehrenamt gefunden hätten. Gut sei auch, dass in den künftigen Gemeindeparlamenten Frauen und Männer etwa gleich stark vertreten seien. Das Durchschnittsalter der Gewählten liegt bei 50 Jahren.
(epd Niedersachsen-Bremen/b0808/27.03.06)
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Janssen-Reschke: Wahlergebnis ist Mahnung für Kirche

Osnabrück (epd). Im Sprengel Osnabrück haben sich fast 10.000 Menschen weniger an den Kirchenvorstandswahl beteiligt als vor sechs Jahren. Die Wahlbeteiligung sank von 18,5 Prozent auf 14,87 Prozent. Damit erlangte der Sprengel das schlechteste Ergebnis in der hannoverschen Landeskirche. "Das Ergebnis ist eine Mahnung für die kirchlichen Entscheidungsträger", sagte die Osnabrücker Landessuperintendentin Doris Janssen-Reschke am Montag dem epd.

Die Kirchenleitenden müssten akzeptieren, dass Religion zu einer Privatsache geworden sei. "Die Leute entscheiden selbst, wann sie etwas mit der Kirche zu tun haben wollen", sagte Janssen-Reschke. Sie wünsche sich in der Kirche mehr Entscheidungskompetenz für die Laien und mehr Entscheidungszurückhaltung bei den kirchlich Beschäftigten: "Viele Kirchenvorsteher fühlen sich nur noch als Ausführungsgehilfen der kirchlichen Bürokratie."

Am Wahltag habe sie zahlreiche Wahllokale besucht und sich bei den ehrenamtlichen Helfern bedankt. Einige Gemeinden hätten sich stark engagiert und für die Wahl geworben, sagte Janssen-Reschke. - Im Sprengel Osnabrück ist die Wahlbeteiligung im Kirchenkreis Melle mit 20,23 Prozent am höchsten und in Osnabrück mit 9,29 Prozent am niedrigsten. Unter den insgesamt 698 gewählten Mitgliedern der Kirchenvorstände sind fast 54 Prozent Frauen. Das Durchschnittsalter der Gewählten liegt bei 49 Jahren. 13 sind zwischen 18 und 24 Jahre alt.
(epd Niedersachsen-Bremen/b0817/27.03.06)
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Gorka: Ergebnis der Kirchenwahl gründlich analysieren

Hildesheim (epd). Das Ergebnis der evangelischen Kirchenvorstandswahl muss nach Ansicht des Hildesheimer Landessuperintendenten Eckhard Gorka gründlich analysiert werden. "Mit einer Tendenz, sich an Abstimmungsprozessen nicht zu beteiligen, kann niemand zufrieden sein, weder bei kirchlichen noch bei politischen Wahlen", erklärte Gorka am Montag. Bei der Wahl hatten sich im Sprengel Hildesheim am Sonntag 19,58 Prozent der Wahlberechtigten beteiligt.

Gegenüber der Wahl vor sechs Jahren sank der Wert um mehr als vier Prozentpunkte. Dennoch liegt die Region zwischen Coppenbrügge bei Hameln, Wolfsburg und Clausthal-Zellerfeld immer noch um mehr als zwei Prozentpunkte über dem Durchschnitt in der hannoverschen Landeskirche. Spannend sei die Frage, "ob es zwischen dem Sparkurs, zu dem die Landeskirche gezwungen ist, und der Wahlbeteiligung einen ursächlichen Zusammenhang gibt", sagte Gorka. Er dankte allen Kandidaten und Wahlhelfern.

In dem Sprengel mit einer Vielzahl kleiner Kirchengemeinden waren rund 294.000 Menschen zur Wahl aufgerufen. Insgesamt stieg die Zahl der gewählten Frauen, die der Briefwähler und die der Erstwähler. Im Vergleich der acht Sprengel der hannoverschen Landeskirche liegt Hildesheim auf dem zweiten Rang hinter Göttingen.
(epd Niedersachsen-Bremen/b0815/27.03.06)
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