Landeskirche: Pastorinnen-Anteil höher als je zuvor
Hannover (epd). In der hannoverschen Landeskirche sind zurzeit nach Angaben der Kirche mehr Pastorinnen beschäftigt als je zuvor. Der Anteil der Frauen sei seit Anfang der 90er Jahre um rund 90 Prozent gestiegen, heißt es in einer neuen Statistik der größten evangelischen Landeskirche mit mehr als drei Millionen Mitgliedern. Ihre Zahl habe sich von damals rund 320 auf 605 in diesem Jahr erhöht. Damit seien von den insgesamt 2.036 Pastoren fast 30 Prozent Frauen.
Insgesamt beschäftige die hannoversche Landeskirche 29.821 Mitarbeiter, heißt es weiter. Ehrenamtlich arbeiteten rund 105.000 Menschen in den Kirchengemeinden und Einrichtungen mit. Hinzu kämen rund 11.000 Kirchenvorstände in 1.559 Kirchen- und Kapellen-Gemeinden.
Wie aus der Statistik weiter hervorgeht, gibt es in der Landeskirche zurzeit 585 kirchliche Kindergärten mit 44.900 Plätzen. In 141 Alten-und Pflegeheimen lebten 11.551 Senioren. Die 141 Behinderten-Einrichtungen verfügten über 15.113 Plätze.
(epd Niedersachsen-Bremen/b0668/13.03.06)
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Hannover: Marktkirche würdigt Reformator Corvinus
Hannover (epd). Der niedersächsische Landtagspräsident Jürgen Gansäuer (CDU) wird am Montag in der hannoverschen Marktkirche eine Bronzetafel mit dem Bildnis des Calenberger Reformators Antonius Corvinus (1501-1553) enthüllen. Die Kosten von 10.000 Euro würden vom Landtag, der Klosterkammer Hannover, der Niedersächsischen Lottostiftung und der Marktkirchen-Gemeinde getragen, sagte Pastorin Hanna Kreisel-Liebermann am Freitag dem epd.
Corvinus, der die Reformation in Niedersachsen maßgeblich mit vorangetrieben habe, sei zwar in der Marktkirche begraben, aber es habe dort bisher keinerlei Hinweise auf ihn gegeben, sagte Kreisel-Liebermann. Die Bildtafel sei von dem Bildhauer Manuel Donato Diez nach einem historischen Stich gestaltet worden.
Der aus Westfalen stammende Theologe Antonius Corvinus, der seinen deutschen Namen Anton Rabe latinisieren ließ, wirkte zunächst in Hessen. Dann baute er als erster Landessuperintendent im Auftrag der Herzogin Elisabeth das reformatorische Kirchenwesen in Calenberg-Göttingen auf. Mit seiner Kirchenordnung regelte er die Konfirmation, die Bildung von Synoden und die Aufsicht über die Kirchengemeinden.
Als Elisabeths Sohn Herzog Erich II. das Land rekatholisieren wollte, leistete Corvinus Widerstand und wurde 1549 auf der Feste Calenberg eingekerkert. Nach drei Jahren Haft kam er frei, starb aber kurz darauf als Pfarrer der Aegidienkirche in Hannover.
(epd Niedersachsen-Bremen/b0656/10.03.06)Copyright: epd-Landesdienst Niedersachsen-Bremen
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Telekom startet ortsnahe Telefonseelsorge über Handy
Hannover/Bonn (epd). Im Beisein von Bundeskanzlerin Angela Merkel
(CDU) hat Telekom-Chef Kai-Uwe Ricke am Donnerstag auf der CeBIT in Hannover die neue Vereinbarung mit den Kirchen für ortsnahe Telefonseelsorge über Mobiltelefon vorgestellt. Das sogenannte Mobilfunkrouting stelle sicher, dass jeder Anrufer aus dem T-Mobile-Netz, der von einem Handy die Telefonseelsorge anwählt, an die nächstgelegene Beratungsstelle weitergeleitet wird. Das Telekommunikationsunternehmen baue damit seine langjährige Zusammenarbeit mit dem kirchlichen Beratungsangebot aus, unterstrich Vorstandsvorsitzender Ricke.
Von den jährlich etwa 2,2 Millionen Anrufen bei den Beratungsstellen kommen nach Angaben der Telekom inzwischen rund 70 Prozent über Handys.
Die neue Vermittlungstechnik gewährleiste eine optimale Betreuung der Anrufer durch regionale Ansprechpartner. Bundesweit gibt es 105 Beratungsstellen in kirchlicher Trägerschaft.
Die Unterstützung der Telefonseelsorge sei Ausdruck des sozialen Engagements der Telekom für das Gemeinwohl, hob Ricke hervor: "Wir wollen mit unserem innovativen Know-how einen Beitrag zu mehr sozialer Gerechtigkeit und Menschlichkeit in der Gesellschaft leisten, der über reine Geschäftstätigkeit hinausgeht." Als Partner der Kirchen stärke das Unternehmen damit soziales Bewusstsein und fördere ehrenamtliches Engagement "im Geiste christlicher Grundwerte". Die Zahl von jährlich rund 1,56 Millionen effektiven Beratungsgesprächen unterstreiche die Notwendigkeit dieser Lebenshilfe, so Ricke.
Die Kooperation der damaligen Deutschen Post mit der Telefonseelsorge reicht zurück bis in die 70er Jahre. Seit 1995 setzt die Telekom die Zusammenarbeit mit der Hotline fort. Seit 1997 übernimmt das Unternehmen sämtliche Gebühren für Gespräche und ermöglicht die kostenlose Nutzung der bundesweit einheitlichen Nummern der evangelischen (0800-1110111) und katholischen Seelsorge (0800-1110222).
In Deutschland entstand die erste Telefonseelsorgestelle im Oktober 1956. Der Berliner Arzt, Pfarrer und Psychotherapeut Klaus Thomas veröffentlichte eine private Telefonnummer für die "Ärztliche Lebensmüdenbetreuung". Mit einem Festgottesdienst im Berliner Dom wird am 16. September das 50-jährige Bestehen der Telefonseelsorge gefeiert.
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Klosterkammer eröffnet wieder Rentamt in Lüneburg
Hannover/Lüneburg (epd). Die Klosterkammer Hannover wird am 16. März wieder ein Rentamt in Lüneburg eröffnen. Sein Bezirk sei für 12.000 Hektar Landbesitz zwischen Elbe und Weser zuständig, teilte die eigenständige Landesbehörde am Freitag in Hannover mit. Vor sechs Jahren war das Lüneburger Rentamt geschlossen worden. Mit dieser Verwaltungsstelle wolle die Klosterkammer nun besser auf die Entwicklungen in Wirtschaft und Bevölkerung in südhamburgischen Raum reagieren können.
In sechs Landkreisen gehören rund 180 Gebäude zur Klosterkammer, darunter mehrere Klostergüter und Kirchen wie der Dom zu Bardowick und die St. Michaeliskirche in Lüneburg sowie die rechtlich selbstständigen Frauenklöster Lüne, Medingen, Ebstorf und Walsrode.
Die Klosterkammer sei auf steigende Einnahmen aus ihrem Grundbesitz angewiesen, erklärte ein Sprecher. Zu ihren Verpflichtungen gehört der Unterhalt der historischen Gebäude aus ehemaligem Klosterbesitz.
Darüber hinaus gewährt sie Zuwendungen für soziale, kirchliche und schulisch-bildungsbezogene Zwecke in Niedersachsen.
(epd Niedersachsen-Bremen/b0655/10.03.06)
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