Auf einen Blick (akt. 3.3.) / "Hoffnung für Osteuropa" startet Aktion

Nachricht 02. März 2006

“Hoffnung für Osteuropa“ startet 13. Spendenaktion

Hannover, 3. März 2006. Mit einem Festgottesdienst in der Marktkirche in Hannover eröffnet „Hoffnung für Osteuropa“ am 5. März die 13. bundesweite Spendenaktion. Sie steht unter dem Motto „Junge Menschen bewegen Europa“. Gastgeberin der diesjährigen Eröffnung ist die Evangelisch-Lutherische Landeskirche Hannovers.

Im vergangenen Jahr verzeichnete „Hoffnung für Osteuropa“ ein Spendenaufkommen von 1.443.999 Euro und damit gegenüber 2004 einen Rückgang um 12,5 Prozent. Mit den Spenden wurden im zurückliegenden Jahr 169 Projekte in 18 mittel- und osteuropäischen Ländern unterstützt.

Die Direktorin von „Hoffnung für Osteuropa“, Cornelia Füllkrug-Weitzel, äußerte sich bei einer Pressekonferenz zur Eröffnung der Spendenaktion besorgt über den dramatischen Anstieg des Drogenkonsums junger Menschen in Osteuropa und die „explosionsartige Ausbreitung“ von HIV-Infektionen. Schätzungen zufolge sind in den osteuropäischen Ländern 1,2 Millionen Menschen mit dem Aidsvirus infiziert. Ein „Klima der Angst“ erschwere die Aufklärung und den Abbau von Diskriminierungen, so Füllkrug-Weitzel. „Hoffnung für Osteuropa“ unterstützt deshalb verstärkt Partner im Kampf gegen HIV/Aids wie das Beratungsbüro „Perspektiwa“ im weißrussischen Gomel.

Der Frauenhandel, insbesondere im Vorfeld der Fußballweltmeisterschaft, sei ein weiteres drängendes Problem. Die Frauen, teilweise junge Mädchen im Alter von elf oder zwölf Jahren, würden mit falschen Job-Versprechungen angeworben und dann mit Drohungen, Gewalt und Drogen für die Prostitution missbraucht. „Armut, familiäre Not und Perspektivlosigkeit sind der Nährboden, auf dem der Menschenhandel gedeiht“, so Füllkrug- Weitzel. In Zeiten steigender „Nachfrage“ wie der Fussball-WM erwachse daraus tausendfaches neues schreckliches Leid. „Hoffnung für Osteuropa“ fördert unter anderem das Institute of Non Discriminative Gender Interrelation in St. Petersburg (INGI). Es bietet persönliche, juristische und psychologische Beratung für Opfer von Frauenhandel und leistet vor allem in den regionalen Medien Aufklärungsarbeit.

Die Evangelisch-Lutherische Landeskirche Hannovers unterstützt nach den Worten von Oberlandeskirchenrat Rainer Kiefer eine Reihe von Projekten der kirchlichen und diakonischen Aufbauarbeit in Mittel- und Osteuropa. Dazu zählten unter anderem Kirchbauprojekte in Russland sowie Familienhäuser für Waisenkinder in Rumänien. In der russisch-orthodoxen Eparchie Iwanowo sei ein Projekt für Drogenabhängige unterstützt worden, das Prävention und Betreuung kombiniert, so Kiefer. An der Aktion „Hoffnung für Osteuropa“ beteiligen sich alle evangelischen Landeskirchen, ihre Diakonischen Werke, die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD), der Martin-Luther- Bund, das Gustav-Adolf-Werk und die Freikirchen. Die Geschäftsführung für die Aktion liegt beim Diakonischen Werk der EKD. Seit dem Beginn 1994 hat „Hoffnung für Osteuropa“ insgesamt rund 14,8 Millionen Euro Spenden erhalten.

Weitere Informationen: Pressereferent Helmut Pestner, Telefon 0170 – 3424858

Das Programm der Eröffnung finden Sie unter: www.hoffnung-fuer-osteuropa.de

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Junge Menschen sind die Zukunft Europas

Der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Bischof Wolfgang Huber, äußert sich dankbar, dass die evangelische Spendenaktion "Hoffnung für Osteuropa" mit dem Thema "Junge Menschen bewegen Europa" das Schicksal junger Menschen in den Mittelpunkt der Aufmerksamkeit gestellt habe. In einem Schreiben zur Eröffnungsveranstaltung begrüßt der Ratsvorsitzende das Thema der diesjährigen Aktion, "denn das Engagement und die Erfahrungen junger Menschen werden die Gestalt Europas in den nächsten Jahrzehnten prägen". Die diesjährige bundesweite Spendenaktion "Hoffnung für Osteuropa" wird vom 3. bis 5. März 2006 in Hannover eröffnet.

Wolfgang Huber schreibt: "Junge Menschen in Mittel- und Osteuropa leben zwischen Aufbruch und Ernüchterung." Die dunklen Schatten der Vergangenheit würden sie entschlossen hinter sich lassen und mit erstaunlicher Kraft und Dynamik den neuen Möglichkeiten und Entwicklungen zuwenden. Dabei erfahren sie, dass der Verwirklichung ihrer Träume und Hoffnungen enge Grenzen gesetzt sind. Der Berliner Bischof verweist dabei insbesondere auf die materiellen Grenzen.

Wolfgang Huber sieht eine wichtige Aufgabe der Kirchen darin, "den jungen Menschen bei ihrem Kampf um eine lebenswerte Zukunft beizustehen und sie zu fördern und zu unterstützen". Dazu seien große Anstrengungen in den Bereichen Bildung und Erziehung nötig, aber auch jugendgemäße Angebote zur Orientierung, damit das zusammenwachsende Europa nicht zu einer bloßen wirtschaftlichen Zweckgemeinschaft, sondern zu einer Wertegemeinschaft wird.

Durch die evangelische Spendenaktion "Hoffnung für Osteuropa" und viele weitere kirchliche Partnerschaften werden Begegnungen und Austausch ermöglicht. Die Aktion hilft Kindern und Jungendlichen, die von HIV/Aids betroffen sind, unter Drogenmissbrauch leiden, auf der Straße leben müssen oder von versklavenden und ausbeuterischen Formen des Menschenhandels bedroht sind. Damit werden die Partnerkirchen in Mittel- und Osteuropa ermutigt, sich den Lebenswelten der Jugendlichen und ihrer oft ungewohnten Ausdrucksformen zu stellen.

Der Ratsvorsitzende der EKD möchte die Gemeinden, Kirchenkreise und Landeskirchen in Deutschland ermutigen, in ihren Partnerschaften mit Mittel- und Osteuropa besonders junge Menschen einzuladen und mit einzubeziehen: "Wir brauchen die Kraft und die Dynamik, die Visionen und die Hoffnungen junger Menschen für die Zukunft Europas und für die Lebendigkeit des Evangeliums!"

Die Aktion »Hoffnung für Osteuropa«, die beim Diakonischen Werk der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) angesiedelt ist, unterstützt Einrichtungen für Straßenkinder, Diakonie- und Sozialstationen, Bildungseinrichtungen, Altenheime, Kindergärten sowie Projekte gegen Menschenhandel, der AIDS- und Drogenprävention und der diakonischen Gemeindearbeit. Die Projekte werden von Partnerorganisationen in ihren Ländern vorbereitet und durchgeführt. Seit 1994 rufen die evangelischen Kirchen zu Spenden hierfür auf. Seither wurden circa 15 Millionen Euro gesammelt und für jährlich etwa 150 Projekte verwendet.

Hilfe, die nach wie vor dringend benötigt werde, erklärt Cornelia Füllkrug-Weitzel, die im Diakonischen Werk der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) für die Aktion verantwortlich ist. Insbesondere die Menschen in den Nachfolgestaaten der Sowjetunion und Jugoslawiens lebten immer noch in sehr ärmlichen Verhältnissen. Nach wie vor hätten viele kein regelmäßiges Einkommen, gesunde Ernährung und zuverlässige Gesundheitsdienste fehlten. Der Mangel an Perspektiven sowie die Verfügbarkeit von billigen Drogen führten zudem dazu, dass sich HIV/Aids immer weiter ausbreite. Generell sei der Bedarf an Unterstützung heute erheblich größer als noch vor zehn oder fünfzehn Jahren, betont Füllkrug-Weitzel.

Die Aktion "Hoffnung für Osteuropa" wird getragen von der EKD, den Evangelischen Landeskirchen mit ihren Diakonischen Werke, die Diasporawerke Martin-Luther-Bund und Gustav-Adolf-Werk und Freikirchen. Die Geschäftsführung für die Aktion liegt beim Diakonischen Werk der EKD.

Hannover, 1. März 2006
Pressestelle der EKD
Christof Vetter

Die evangelische Spendenaktion "Hoffnung für Osteuropa" ist im Internet zu finden unter:
http://www.hoffnung-fuer-osteuropa.de
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„Hoffnung für Osteuropa“ vergibt Journalistenpreis 2006

Der Journalistenpreis Osteuropa 2006 geht an die Rumänen Iunia Martin und Ionut Budascu. Die beiden 26-Jährigen erhielten den mit 1.000 Euro dotierten Preis für ihren Beitrag „Die Ärzte trösten mich schon lange nicht mehr“, in dem das Leben eines autistischen Jugendlichen und seiner Familie geschildert wird. Der Preis ist verbunden mit einem einmonatigen Stipendium bei der „Hannoverschen Allgemeinen Zeitung“.

Iunia Martin absolviert derzeit ihr Promotionsstudium an der Fremdsprachenfakultät der Bukarester Universität. Sie war zuvor Redakteurin im Auslandsressort der „Allgemeinen Deutschen Zeitung für Rumänien“ (ADZ) in Bukarest und schrieb für das rumänische Wirtschaftsmagazin „Debizz“.

Der Germanist Ionut Budascu arbeitet für die ADZ, in der der preisgekrönte Beitrag erschien. Zwei weitere Preise in Höhe von je 500 Euro gehen an Janina Dragostinova aus Sofia (Bulgarien) für ihren Artikel „Europäische Bulette“ und an Benjamin Jósza, ebenfalls aus Bukarest, für seinen Beitrag „Nachruf – Das Visum“.

Die Preisverleihung findet am 4. März 2006 um 17.00 Uhr in Hannover in der Herrenhäuser Kirche, Böttcherstraße statt. Die Laudatio wird der ehemalige Chefredakteur der Hannoverschen Allgemeinen Zeitung, Wolfgang Mauersberg, halten. Das Grußwort der Landesregierung spricht Justizministerin Elisabeth Heister-Neumann.

Der Journalistenpreis wird seit 1995 von der evangelischen Hilfsaktion „Hoffnung für Osteuropa“, der Universität Dortmund, der Evangelischen Kirche in Deutschland und dem Gustav-Adolf-Werk vergeben. Er soll junge Menschen zu einem kritikfähigen Journalismus ermutigen. In diesem Jahr befassen sich die Wettbewerbsbeiträge mit dem Thema „Grenzerfahrungen“.

Weitere Informationen:
»Hoffnung für Osteuropa«, Öffentlichkeitsarbeit, Diakonisches Werk der EKD, Stafflenbergstr. 76, 70184 Stuttgart
Tel. 0711 - 2159 – 519, Fax 0711 24 83 95 –50
E-mail: info@hoffnung-fuer-osteuropa.de, www.hoffnung-fuer-osteuropa.de
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Jugendliche gestalten Motivtücher zur Globalisierung

Aurich (epd). Die ostfriesische Landessuperintendentin Oda-Gebbine Holze-Stäblein hat Schüler und Konfirmanden aufgerufen, großflächige Motivtücher zum Thema Globalisierung zu gestalten. Die so genannten Hungertücher sollen beim zweiten ostfriesischen Sprengeltag für Mission, Ökumene und Partnerschaft am 9. September ausgestellt werden. Eine hochkarätig besetzte Jury werde in einem Wettbewerb die besten Tücher auszeichnen, sagte Holze-Stäblein am Mittwoch in Aurich vor Journalisten.

Thema des Sprengeltages sei die Frage, wie Christen mit der Globalisierung umgehen, sagte Holze-Stäblein. Die Auswirkungen des weltweiten Handels machten auch vor den Toren Ostfrieslands nicht halt. Viele Menschen sorgten sich um ihre Arbeitsplätze. Beim Erarbeiten eigener Hungertücher könnten die Jugendlichen tiefer in die Problematik eindringen.

Seit rund tausend Jahren werde in vielen Kirchen vom Aschermittwoch bis zum Ostersonntag die Altäre mit Tüchern abgedeckt, sagte der Leiter der Arbeitsstelle für Religionspädagogik in Aurich (ARO), Gerhard Wittkugel. Weil in dieser Zeit gefastet werden musste, wurden diese Tücher bald "Hungertücher" genannt. Später wurden sie mit biblischen Motiven bemalt, so dass daraus eine Art Bibel für Analphabeten entstand.

Seit der Mitte der 1970er Jahre nahm laut Wittkugel das katholische Missionswerk Misereor die Tradition wieder auf und gab bei Künstlern in Entwicklungsländern großformatige Hungertücher in Auftrag. Sie zeigten Leiden und Hoffnung der Bevölkerung. Das aktuelle Tuch stamme von südamerikanischen Frauen, die in einem Frankfurter Frauengefängnis einsitzen.

Zur Jury gehören der Norddeicher Maler Hermann Buß, der Vorsitzende des Bundestagsausschusses für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung, Thilo Hoppe (Bündnis 90/Die Grünen), die Geschäftsführerin der Emder Kunsthalle, Eske Nannen, der Vorsitzende des Emder Integrationsrates, Abdou Ouétrago, sowie Wittkugel und Holze-Stäblein.

Die teilnehmenden Gruppen sollten sich bis zum 31. März bei der ARO melden, sagte Wittkugel. Am 30. Juni müssten die Werke abgegeben werden.
Als Preise zu gewinnen sind eine Tagesfahrt auf einem historischen Segelschiff, ein Workshop in der Emder Kunsthalle sowie Fußbälle aus dem fairen Handel.

(epd Niedersachsen-Bremen/b0545/01.03.06)
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Evangelisch-katholisches Bischofstreffen

Goslar (epd). Im "Haus Hessenkopf" in Goslar tagen an diesem Donnerstag und Freitag (2. und 3. März) die evangelischen und katholischen Bischöfe Niedersachsens. Auf der Tagesordnung steht unter anderem die Rolle des Religionsunterrichtes an den öffentlichen Schulen Niedersachsens. Weitere Themen werden der Katholikentag 2008 in Osnabrück und der Deutsche Evangelische Kirchentag 2009 in Bremen sein, teilte die gastgebende braunschweigische Landeskirche mit.

Die leitenden Theologen aus den evangelisch-lutherischen Landeskirchen Braunschweig, Hannover, Oldenburg und Schaumburg-Lippe, aus der Evangelisch-reformierten Kirche, der Bremischen Evangelischen Kirche und der römisch-katholischen Kirche treffen sich in der Regel einmal im Jahr, um aktuelle Fragen zu erörtern.

(epd Niedersachsen-Bremen/b0550/01.03.06)
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