Auf einen Blick (23.2.)

Nachricht 23. Februar 2006

Soziale Arbeit der Seemannsmission immer mehr gefragt
Stade (epd). Mit dem Boom in der Seeschifffahrt wird auch die soziale Arbeit der hannoverschen Seemannsmission wichtiger. In ihren Einrichtungen in Bremerhaven, Cuxhaven, Stade-Bützfleth und Emden hätten die Beschäftigten der Stationen mehr Gäste als je zuvor begrüßt, sagte Seemannspastor Werner Gerke am Donnerstag vor Journalisten in Stade. Im vergangenen Jahr zählten die evangelischen Häuser nach Angaben des Theologen 45.000 Tagesgäste in Clubs und Heimen und fast 11.000 Übernachtungen. In 2.300 Fällen kamen Mitarbeitende der Seemannsmission an Bord.

Fast 23.000 Besucher und damit die meisten Tagesgäste kamen laut Gerke alleine in den Bremerhavener Seemannsclub "Welcome". In Cuxhaven sind die Schiffsbesuche am wichtigsten. Übernachten können Seeleute in Emden, Bremerhaven und Cuxhaven. Den Seemannsclub "Oase" unmittelbar neben dem Hafen von Stade-Bützfleth besuchen neben Bordpersonal auch Fernfahrer, Hafenbeschäftigte und Angehörige von Crewmitgliedern. Die "Oase" feiert im Oktober ihr 20-jähriges Bestehen.

Kurze Liegezeiten und ein drastischer Abbau des Personals führten bei einer Sieben-Tage-Woche auf den Schiffen zu mehr Stress und Verantwortung, erläuterte Gerke. "Der Seemann wohnt und schläft an seinem Arbeitsplatz und ist bis zu zwölf Monate fern der Familie auf Fahrt. Die Folgen sind Einsamkeit und Monotonie." Grenzpolizeiliche Regeln und die internationalen Bestimmungen zur Terrorabwehr erschwerten den Landgang und damit Begegnungen mit anderen Menschen.

Mit sozialer Hilfe, Hol- und Bringediensten sowie Freizeitangeboten versucht die hannoversche Seemannsmission, der sozialen Isolation der Seeleute zu begegnen. "Wir wollen ein Zuhause auf Zeit bieten", betonte Gerke. In den Stationen können Seeleute außerdem preiswerte Telefonkarten kaufen, um mit ihrer Familie zu sprechen. Überall besteht die Möglichkeit, über das Internet Kontakt aufzunehmen. Gerke: "Die Seemannsmission handelt gemäß der UN-Resolution, nach der die Hafenstaaten aufgefordert sind, sich für eine soziale Betreuung der Seeleute einzusetzen."

Die Seemannsmission mit acht diakonisch-missionarischen Beschäftigten in Bremerhaven, Cuxhaven, Stade-Bützfleth und Emden gehört als eigenständiger Verein zum Diakonischen Werk der Landeskirche. Ein Zuschuss von rund 480.000 Euro aus dem Haushalt der hannoverschen Landeskirche deckt zum größten Teil die Ausgaben. Ergänzt wird das Budget Gerke zufolge aus freiwilligen Beiträgen der Reedereien und Kommunen sowie durch private Spenden.
(epd Niedersachsen-Bremen/b0486/23.02.06)
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"didacta"-Besucher zeigen Interesse an Weltreligionen
Hannover/Wolfenbüttel (epd). Unterrichtsmaterialien über die Weltreligionen waren nach Angaben des braunschweigischen Pfarrers und Religionspädagogen Heiko Lamprecht auf der Bildungsmesse "didacta" in Hannover stark gefragt. Auch im Religionsunterricht spielten elektronische Medien eine immer größere Rolle, sagte Lamprecht am Donnerstag dem epd.

Die Kirchen waren auf der "didacta", die an diesem Freitag zu Ende geht, mit einem eigenen Stand vertreten. Der Stand mit dem Motto "Bildung braucht Religion" sei sehr stark frequentiert gewesen, berichtete Lamprecht. In Beratungsgesprächen und kleineren Veranstaltungen ging es um Themen wie die Entdeckung der Weltreligionen durch elektronisches Lernen oder um innovative Medien für den Religionsunterricht.

Der Arbeitsbereich Religionspädagogik und Medienpädagogik der braunschweigischen Landeskirche in Wolfenbüttel hatte sich Angaben Lamprechts frühzeitig um die Präsenz der Kirchen auf der didacta bemüht. Alfred Reimann installierte auf dem Stand die neueste Technik.
(epd Niedersachsen-Bremen/b0489/23.02.06)
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Harzer Gemeinden feiern Bergdankfest
Clausthal-Zellerfeld (epd). Mit Gottesdiensten und Umzügen feiern Kirchengemeinden und Vereine aus dem Harz an diesem Wochenende das traditionelle Bergdankfest. In Clausthal ziehen Spielmannszüge und Trachtengruppe an diesem Sonnabend vom Kaiser-Wilhelm-Schacht zur evangelischen Marktkirche zum Heiligen Geist. Nach dem von Bergmannskapellen mit gestalteten ökumenischen Gottesdienst wird der Umzug durch die Stadt fortgesetzt.

Am Sonntag finden Bergmannsgottesdienste in St. Andreasberg und Wildemann statt. Die Bergdankfeste gehen auf das Mittelalter zurück, als der Harz eine bedeutende Bergbauregion war. Die letzte Grube in dem Mittelgebirge wurde 1992 geschlossen.
(epd Niedersachsen-Bremen/b0464/22.02.06)
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"Antisemitismus – Wir haben etwas dagegen!"
VELKD beschließt Faltblatt für junge Leute zum Abbau von Vorurteilen – Angebot des Liturgiewissenschaftlichen Instituts trägt zu stetig steigenden Studierendenzahlen in Leipzig bei – Broschüre für Kirchenferne in Auftrag gegeben

Die Kirchenleitung der VELKD tagte am 19./20. Januar 2006 in Hannover
Das Kommuniqué im Wortlaut:

Antisemitismus-Faltblatt
Die Kirchenleitung der Vereinigten Evangelisch-Lutherischen Kirche Deutschlands (VELKD) hat sich über die Arbeit des gemeinsam mit der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) und der Union Evangelischer Kirchen (UEK) getragenen Ausschusses "Kirche und Judentum" durch die Ausschussvorsitzende, Pröpstin Dr. Monika Schwinge, unterrichten lassen. Aufgabe des Gremiums ist es, den Kontakt zu jüdischen Gemeinden und zum Präsidium des Zentralrates der Juden in Deutschland zu pflegen und auszubauen sowie durch Stellungnahmen und Publikationen den christlich-jüdischen Dialog zu fördern. Zugleich wurde der von der Kirchenleitung in Auftrag gegebene Flyer unter dem Titel "Antisemitismus – Wir haben etwas dagegen!" beraten. Dieser will durch Basisinformationen zum Abbau von Vorurteilen beitragen und richtet sich vor allem an Jugendliche und junge Menschen.

Liturgiewissenschaftliches Institut
Die Kirchenleitung diskutierte einen Sachstandsbericht über die Arbeit ihres Liturgiewissenschaftlichen Instituts (Weitere Informationen sind im Internet unter www.velkd.de/Leipzig abrufbar.) bei der Theologischen Fakultät der Universität Leipzig. Im Gespräch mit der Geschäftsführerin des Instituts, Pfarrerin Dr. Irene Mildenberger, würdigte die Kirchenleitung die Aktivitäten dieser 1993 gegründeten Einrichtung. Die seither an der Theologischen Fakultät Leipzig stetig steigenden Studierendenzahlen sind auch ein Erfolg der Arbeit des Liturgiewissenschaftlichen Instituts. Aufgrund des gewachsenen Interesses hat sich sein Veranstaltungsangebot inzwischen verdoppelt. Besondere Aufmerksamkeit zog der ökumenische Aufbaustudiengang Liturgiewissenschaft auf sich. Positiv entwickelt sich auch die bei der Evangelischen Verlagsanstalt in Leipzig erscheinende institutseigene Reihe "Beiträge zu Liturgie und Spiritualität". Die Kirchenleitung empfiehlt den Gliedkirchen der VELKD, das Institut etwa auch für Praktika im Vikariat sowie als Angebot zur Fort- und Weiterbildung in liturgiewissenschaftlichen Fragen zu nutzen.

Publikation für Kirchenferne
Unter dem Arbeitstitel "Um Gottes willen..." hat die Kirchenleitung ihren Katechismusausschuss mit der Erarbeitung einer Broschüre beauftragt, die im Herbst dieses Jahres vorliegen soll. Darin sollen für Kirchenferne zentrale Glaubensthemen in Verbindung mit Redewendungen aus dem alltäglichen Sprachgebrauch allgemein verständlich erläutert werden.

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Lutherisches Kirchenamt - Pressestelle
WWW: http://www.velkd.de