EKD gratuliert Vorsitzendem des Zentralrats der Muslime
Hannover (epd). Die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD) hat anlässlich des Wechsels an der Spitze des Zentralrats der Muslime den Wunsch nach weiterer Zusammenarbeit mit den Kirchen betont. Er würde sich freuen, wenn diese Zusammenarbeit ein wichtiger Bereich für den neuen Zentralratsvorsitzenden Ayyub Axel Köhler bleibe, heißt es in einem Glückwunschschreiben des EKD-Ratsvorsitzenden Wolfgang Huber, das am Dienstag in Hannover veröffentlicht wurde. Darin schrieb der Bischof, er wünsche Köhler "Weisheit und Augenmaß, aber auch Mut und Entschlossenheit" für seine neue Aufgabe.
Die Integration der Muslime in die bundesdeutsche Gesellschaft sei eine große Aufgabe, die noch viele Schritte und Klärungen erfordere, so Huber. Gerade der aktuelle Karikaturen-Streit und die gewalttätigen Ausschreitungen verdeutlichten, "welche Aufgaben noch vor uns liegen, um das Verhältnis zwischen Muslimen und der christlich geprägten Kultur des Westens positiv zu entwickeln und jeder Form des Extremismus entgegenzuwirken", so der EKD-Ratsvorsitzende.
Köhler war am Sonntag als Nachfolger von Nadeem Elyas zum neuen Vorsitzenden des Zentralrates gewählt worden. Der Dachverband, der 19 Organisationen von Moscheegemeinden umfasst, ist eine von drei muslimischen Spitzenorganisationen in Deutschland. Der Zentralrat ging 1994 aus dem islamischen Arbeitskreis hervor und vertritt nach Schätzungen 20.000 bis 30.000 Muslime in der Bundesrepublik. Der Verband ist einer der muslimischen Gesprächspartner für Politik und Kirchen.
(epd Niedersachsen-Bremen/b0345/07.02.06)
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Evangelischer Fachverband diskutiert Krankenhauspolitik
Lüneburg (epd). Aktuelle Fragen der Krankenhauspolitik stehen im Mittelpunkt der Jahrestagung des Evangelischen Krankenhausverbandes Niedersachsen. Zu dem Treffen am Donnerstag und Freitag in Lüneburg werden rund 60 Vertreter aus den 27 Mitgliedseinrichtungen und aus benachbarten Bundesländern erwartet, sagte der Verbandsvorsitzende Michael Schwekendiek am Dienstag in Rotenburg (Wümme).
Aufgrund neuer Gesetze und Verordnungen sowie fehlender Gelder müsse sich die Krankenhauslandschaft ständig verändern, sagte Schwekendiek. Bei der Tagung wollen Fachleuten nach seinen Angaben unter anderem über das Arbeitsrecht und den Wettbewerb unter den Kliniken diskutieren.
Schwekendiek ist evangelischer Pastor und Personal-Geschäftsführer des Diakoniekrankenhauses Rotenburg (Wümme).
(epd Niedersachsen-Bremen/b0340/07.02.06)
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Jeans-Laden in Lüchow wirbt für Orgel-Neubau
Lüchow (epd). Ein Jeans-Laden wirbt für die neue Orgel in der Lüchower evangelischen St.-Johannis-Kirche. Ein Holzmodell der geplanten Orgel stehe im Februar in den Auslagen des Geschäftes, sagte Kirchenkreis-Kantor Axel Fischer am Montag. An der Aktion "Orgelschaufenster des Monats" beteiligen sich nach seinen Angaben seit September verschiedene Unternehmen in der Stadt vom Bastelladen bis zur Spirituosen-Handlung.
"Wir wollen einen Hingucker für das Projekt schaffen", sagte Fischer. Im Dezember werde der Orgelneubau der sächsischen Firma "Hermann Eule" eingeweiht. Gehäuse und Prospekt des Instrumentes gestaltet der Schweizer Bildhauer Karl Imfeld, von dem auch das rund 60 Zentimeter hohe Modell aus Holz und Plexiglas stammt. Derzeit wird in der St.-Johannis-Kirche die Empore für die Orgel gebaut.
Das neue Instrument mit mehr als 3.000 Pfeifen und 43 Registern füge sich harmonisch in die historische Orgellandschaft des Wendlandes ein, erläuterte Fischer. Es kostet nach seinen Angaben rund 845.000 Euro. Zuschüsse kommen von der hannoverschen Landeskirche, dem Kirchenkreis Lüchow-Dannenberg sowie einer Stiftung. Zudem müssten Spenden aufgebracht werden, sagte Fischer weiter. Noch fehlten rund 60.000 Euro.
(epd Niedersachsen-Bremen/b0330/06.02.06)
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Theologe Gerd Lüdemann legt Verfassungsbeschwerde ein
Göttingen (epd). Mit einer Verfassungsbeschwerde will der Göttinger Theologie-Professor Gerd Lüdemann doch noch die Rückkehr auf seinen alten Lehrstuhl "Neues Testament" erreichen. Die in dieser Woche von seinen Anwälten beim Bundesverfassungsgericht eingelegte Beschwerde richte sich sowohl gegen seine Versetzung durch die Universität Göttingen als auch gegen die in dieser Sache ergangenen Gerichtsurteile, sagte Lüdemann am Dienstag dem epd. Das Bundesverwaltungsgericht in Leipzig hatte im vergangenen November in letzter Instanz entschieden, dass die Universität Göttingen Lüdemann zu Recht seinen alten Lehrstuhl entzogen hat.
Der Rechtsstreit um Lüdemanns Versetzung dauert schon fast acht Jahre. Der Wissenschaftler hatte sich in Büchern und Interviews vom christlichen Glauben losgesagt. Die Hochschule verfügte deshalb Ende 1998 im Einvernehmen mit der evangelischen Kirche, dass Lüdemann statt seines früheren Faches das neu eingerichtete Fach "Geschichte und Literatur des frühen Christentums" vertreten muss. Dieses Fach ist nicht konfessionsgebunden und für die Ausbildung der Theologen nicht verbindlich.
Lüdemann ist seit 1983 Professor in Göttingen. Der Theologe sehe seine Grundrechte der Wissenschaftsfreiheit sowie der Freiheit des Glaubens, des Gewissens und des weltanschaulichen und religiösen Bekenntnisses verletzt, heißt es in der 37 Seiten umfassenden Eingabe an das Verfassungsgericht.
(epd Niedersachsen-Bremen/b0342/07.02.06)
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