Aurich (epd). Die ostfriesische Landessuperintendentin Oda-Gebbine Holze-Stäblein sieht wenig Chancen für den Erhalt des Sprengels Ostfriesland. Angesichts der Finanznot in der hannoverschen Landeskirche solle im Sommer entschieden werden, ob die jetzt acht Sprengel auf sechs reduziert werden sollen. "Ich sage es salopp: Als kleinster Sprengel haben wir schlechte Karten", sagte die Regionalbischöfin am Mittwochabend in Aurich bei einem Buß- und Bettagsempfang.
Es wäre Holze-Stäblein zufolge schon ein Erfolg, wenn zwar der Sprengelumfang erheblich vergrößert werde, der Sprengelsitz aber in Ostfriesland erhalten bliebe. Die Landeskirche strebe eine Fusion mit dem Sprengel Osnabrück an. Der Präsident des hannoverschen Landeskirchenamtes Eckhart von Vietinghoff sagte, er könne sich nicht für den Erhalt eines bestimmten Sprengels aussprechen. Doch sei das regionale Zusammengehörigkeitsgefühl in Ostfriesland, bei der Entscheidung zu beachten.
Holze-Stäblein kündigte an, sich weiter für den Erhalt der Ostfriesischen Evangelischen Landvolkshochschule Potshausen einzusetzen, die am kommenden Montag ihr 50-jähriges Bestehen feiert. Die Bildungseinrichtung mit ihren Schulkursen sei für viele junge Menschen aus ganz Deutschland die letzte Chance, einen Schulabschluss zu erwerben.
Die Landessuperintendentin kritisierte scharf die Pläne der Landesregierung, die Ladenöffnungszeiten im kommenden Jahr völlig frei zu geben. Der Sonntag müsse ein freier Tag bleiben, besonders in der Adventszeit. (epd Niedersachsen-Bremen/b3658/17.11.05)
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