Hannover (epd). Das Land Niedersachsen hat ein Anti-Gewalt-Projekt für 100 Schulen gestartet. "Für Gewalt kann und darf es keine Toleranz geben", sagte Kultusminister Bernd Busemann (CDU) am Mittwoch in Hannover. An ausgewählten Schulen soll nach seinen Angaben das "Buddy"-Konzept aus Düsseldorf zum Einsatz kommen. Dabei werden Schüler zu "Buddys" (englisch "Kameraden"): Sie helfen Mitschülern, die Probleme in der Schule oder zu Hause haben, gemobbt werden oder selbst gewalttätig sind.
Das 1999 gegründete Projekt werde in Niedersachsen erstmals landesweit angeboten, erklärte die in Düsseldorf ansässige Vodafone-Stiftung als Hauptförderer. Andere Bundesländer sollen folgen. "Die Erfahrung zeigt, dass Gleichaltrige oft mehr ausrichten können als Lehrer oder Eltern", sagte der Geschäftsführer der Stiftung, Uli Kostenbader: "Sie sprechen eine gemeinsame Sprache und können Probleme auf gleicher Augenhöhe lösen."
Schulen, die an dem Pilotprojekt teilnehmen möchten, können sich bis zum 15. Februar 2006 beim Kultusministerium in Hannover bewerben. Bei der Auswahl werden Schulen bevorzugt, die bisher kein anderes Angebot zur Gewaltprävention haben. Fachleute des Vereins "Buddy e.V." bilden dann Schulpsychologen und Beauftragte für Gewaltprävention zu "Buddy-Trainern" aus, die ihre Kenntnisse an die Schulen weitergeben. Nach Angaben der Stiftung hat das "Buddy-Projekt" bundesweit bisher mehr als 180.000 Schülerinnen und Schüler sowie 14.000 Lehrer erreicht. (Internet: www.buddy-ev.de) (epd Niedersachsen-Bremen/b3371/26.10.05)
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