Christen und Juden gegen NPD-Aufmarsch
Göttingen (epd). Christen und Juden beteiligen sich an den Protesten gegen einen Aufmarsch der rechtsextremen NPD am 29. Oktober in Göttingen. Bei einer Kundgebung der Nazi-Gegner werden neben Vertretern anderer Organisationen der stellvertretende Göttinger Superintendent Martin Steinberg und der evangelische Pfarrer Hans Christoph Stoodt aus Frankfurt am Main reden, teilte das "Bündnis gegen Rechts" am Montag mit. Auch ein Vertreter oder eine Vertreterin der Jüdischen Gemeinde werde bei der Demonstration sprechen.
Im "Bündnis gegen Rechts" arbeiten weitere christliche und jüdische Initiativen mit. Insgesamt sind dort mehr als 60 Organisationen vertreten. Die NPD will nach eigenen Angaben am 29. Oktober gegen "Sozialabbau, Rentenklau und Korruption" demonstrieren. Das "Bündnis gegen Rechts" rechnet mit mehreren tausend Gegendemonstranten. (epd
Niedersachsen-Bremen/b3298/17.10.05)
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Stader "Bürgerkanzel" verzichtet auf Theologen
Stade (epd). Der evangelische Kirchenkreis Stade verzichtet in einer besonderen Veranstaltungsreihe ganz und gar auf Theologen als Prediger. Ende Oktober und im November gehört die Kanzel nach Angaben von Kirchenkreis-Sprecher Ekkehard Heise unter anderen einer Ärztin und einem Landwirt. Die "Bürgerkanzel" in zwei Stader Innenstadt-Kirchen verbinde den Gottesdienst in der Kirche mit dem Gottesdienst im Alltag der Welt, erläuterte Heise. Die Aktion werde nach einer erfolgreichen Premiere im vergangenen Jahr zum zweiten Mal gestartet.
Den Anfang macht am 31. Oktober um 19 Uhr Chefärztin Iris Czybulka-Jachertz, die von der Kanzel der St.-Cosmae-Kirche über das Thema Gottesdienst und Berufsalltag predigen soll. Am 6. November um 11 Uhr spricht Kreislandwirt Johann Knabbe in St. Wilhadi über die Schöpfung. "Meine Zeit in Gottes Händen" lautet das Thema von Landrat Gunter Armonat am Volkstrauertag (13. November) ab 10 Uhr in St. Cosmae. Zum Abschluss predigt Regierungsschuldirektorin Gertrud Christophersen am Buß- und Bettag (16. November) um 19 Uhr in St.
Wilhadi. (epd Niedersachsen-Bremen/b3297/17.10.05)
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Wieder etwas mehr Theologiestudenten in Göttingen
Göttingen (epd). Nach mehreren Jahren rückläufiger Tendenz ist die Zahl der Theologiestudenten in Göttingen wieder leicht gestiegen. Im vergangenen Sommersemester waren an der Theologischen Fakultät 316 Studierende und damit zwei mehr als im Semester davor eingeschrieben, berichtete das "Göttinger Statistik Journal" am Montag. Im Sommersemester 2000 hatten sich noch 384 Studenten für das Fach Evangelische Theologie immatrikuliert. (epd
Niedersachsen-Bremen/b3294/17.10.05)
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Göttinger Superintendenten besuchen den Papst
Göttingen (epd). Die Superintendenten des evangelischen Kirchensprengels Göttingen fahren vom 22. bis 29. Oktober nach Rom. Auf dem Programm der Studien- und Begegnungsreise unter der Leitung von Landessuperintendent Burghard Krause stehe unter anderem ein Besuch im Vatikan mit einer Papstaudienz, heißt es in einer Mitteilung vom Montag. Zum Sprengel Göttingen gehören die Kirchenkreise Göttingen, Herzberg, Holzminden-Bodenwerder, Leine-Solling, Münden und Osterode. (epd Niedersachsen-Bremen/b3292/17.10.05)
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Vierter Friedwald in Niedersachsen wird eröffnet
Bispingen/Kr. Soltau-Fallingbostel (epd). In Bispingen in der Lüneburger Heide wird am 21. Oktober um 11 Uhr der vierte Friedwald für Urnenbestattungen in Niedersachsen eröffnet. Damit gebe es bundesweit elf der Ruhestätten mit Gräbern unter Bäumen, sagte eine Sprecherin der "FriedWald GmbH" mit Sitz in Griesheim bei Darmstadt am Freitag.
Der Friedwald im Naturschutzgebiet Lüneburger Heide umfasst einen Laubmischwald beiderseits eines Weges. In einem Friedwald wird die Asche eines Verstorbenen in einer biologisch abbaubaren Urne unter einem Baum bestattet. Dabei können an einem Baum bis zu zehn Urnen beigesetzt werden. Der Platz an einem Gemeinschaftsbaum kostet laut "FriedWald GmbH" 770 Euro. Für Bestattungen in der Heide gebe es vor allem aus Hamburg Anfragen, sagte die Sprecherin.
Das Unternehmen "FriedWald GmbH" verwirklicht das Projekt gemeinsam mit dem Forstamt Sellhorn der niedersächsischen Landesforstverwaltung und der Gemeinde Bispingen. Erste Gespräche hätten bereits 2002 stattgefunden, sagte Hans-Adam von Schultzendorff von der "FriedWald GmbH". Zunächst hatte es theologische Diskussionen, später naturschutzrechtliche Einwände gegeben. Der Friedwald in Bispingen ist in Deutschland der zweite in einem Naturschutzgebiet.
Die evangelische Kirche lehnt die Friedwälder nach anfänglichen Bedenken nicht mehr grundsätzlich ab. Wichtig sei, dass ein Friedwald klar umgrenzt, als Ort der Totenruhe gekennzeichnet und öffentlich zugänglich sei, sagte der Lüneburger Landessuperintendent Hans-Hermann Jantzen. Wert lege man zudem auf die namentliche Kennzeichnung der Gräber sowie die Möglichkeit, christliche Symbole anzubringen. (epd
Niedersachsen-Bremen/b3285/14.10.05)
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Doktorarbeit: Kinder haben Bedürfnis nach Religion
Oldenburg (epd). Kinder haben einer Oldenburger Untersuchung zufolge ein großes Bedürfnis nach Gott und Religion. Das gelte auch für Kinder, die nicht religiös erzogen worden seien, hat die Religionswissenschaftlerin Ilse Flöter in ihrer Doktorarbeit festgestellt. Wie die Carl-von Ossietzky-Universität in Oldenburg am Montag mitteilte, hatte Flöter in einer Kleinstadt 108 Kinder aus dem vierten Grundschuljahrgang befragt.
Die Mehrheit der Kinder habe erst in der Schule oder auf eigene Initiative angefangen, über Gott nachzudenken, fand die frühere Grundschullehrerin heraus. Bei ihnen überwiege das Bild eines liebenden, beschützenden Gottes. Er spiele auch in ihrem Alltagsleben eine Rolle, bis hin zum Gebet. Der schulische Religionsunterricht müsse darum der Sehnsucht der Kinder nach Gott Rechnung tragen und ihre Lebenswelt berücksichtigen, so Flöter.
Drei streng evangelikal erzogene Kinder hätten in der Befragung auch Vorstellungen über einen bedrohlichen, angsteinflößenden Gott geäußert. Sie hätten einen deutlichen Unterschied zwischen ihnen als Christen und den anderen Kinder gesehen, besonders den muslimischen.
Die fünf befragten muslimischen Kinder hätten mit Gott Gedanken an Liebe und Schutz verbunden, aber auch an das Gericht nach dem Tod.
Diese beiden Gruppe seien wegen der geringen Zahl allerdings nicht als repräsentativ anzusehen, erklärte die Universität. Die qualitativ-empirische Untersuchung trägt den Titel "Gott in Kinderköpfen und Kinderherzen". (epd Niedersachsen-Bremen/b3300/17.10.05)
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