Göttingen (epd). Nach scharfen Protesten der Kirchen und der Gewerkschaft ver.di hat der Verwaltungsausschuss des Göttinger Stadtrates einen verkaufsoffenen Sonntag während des Aufenthaltes der mexikanischen Fußball-Nationalmannschaft in der Stadt abgelehnt. Die Einzelhändler in der Innenstadt dürfen damit ihre Geschäfte am 12. Juni nicht wie geplant für fünf Stunden öffnen, sagte ein Verwaltungssprecher am Dienstag. Die mexikanischen Kicker beziehen während des "Confederation Cup" ihr Quartier in Göttingen.
Die evangelische und die katholische Kirche hatten sich im Vorfeld klar gegen eine Öffnung der Geschäfte ausgesprochen. Dem Göttinger Superintendenten Wolf-Dietrich Köhler erschien es "nicht plausibel, inwiefern eine Geschäftsöffnung am Sonntag sinnvoll oder gar notwendig zum gastlichen Empfang der mexikanischen Mannschaft beiträgt". Die Gewerkschaft ver.di zog eine Klage in Erwägung.
Die Vereinigung "Pro City", der vor allem in der Innenstadt ansässige Geschäftsleute angehören, hatte den 12. Juni auf ihrer Internet-Seite bereits als verkaufsoffenen Sonntag angekündigt. Der "Confederation Cup" wird im Juni in verschiedenen deutschen Städten ausgetragen. Göttingen hat sich auch als Gastgeber für eine Mannschaft bei der Fußball-Weltmeisterschaft im nächsten Jahr beworben. (epd Niedersachsen-Bremen/b1456/10.05.05)