EKD: Sozialstaat muss lebensfähig bleiben
Hannover (epd). Der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Bischof Wolfgang Huber, hat gemeinsame Anstrengungen von Wirtschaft und Politik zum Abbau der Arbeitslosigkeit gefordert.
Diese müssten noch über die von Bundeskanzler Gerhard Schröder (SPD) in seiner Regierungserklärung vorgeschlagenen Maßnahmen hinausgehen, erklärte Huber am Donnerstag in Hannover. Auch die Wirtschaft stehe dabei in einer "patriotischen Verpflichtung".
Der Sozialstaat dürfe nicht abgebaut, sondern müsse um der Menschen willen lebensfähig erhalten werde, forderte der oberste Vertreter von
25,8 Millionen Protestanten. Dies müsse Ziel aller Maßnahmen von Politik und Wirtschaft bleiben. "Dafür ist die Bereitschaft zur Solidarität ebenso erforderlich wie die Verantwortung jedes einzelnen", erklärte der Berliner Bischof.
Er hoffe, dass die von Schröder vor dem Bundestag vorgeschlagenen Maßnahmen auch in den Gesprächen mit der Opposition weiter konkretisiert und bald umgesetzt würden, sagte Huber. Er wies darauf hin, dass die Arbeitslosigkeit das Armutsrisiko vor allem für Familien verschärfe.
Deshalb sei es notwendig, dass die Situation von Familien in der Reformdebatte ins Zentrum rücke.
Der Ratsvorsitzende begrüßte die Ankündigung Schröders, dass es noch in dieser Legislaturperiode zu einer Reform der gesetzlichen Pflegeversicherung kommen solle. Hier gebe es "drängenden Reformbedarf".
Die EKD sei zur aktiven Mitwirkung bereit. Sorge äußerte Huber angesichts der Forderung nach einem großflächigen Anbau gentechnisch veränderten Saatguts. "Wir haben uns in Deutschland auf die 'Bewahrung der Schöpfung' als Staatszielbestimmung verständigt", mahnte der Theologe. (epd Niedersachsen-Bremen/b0861/17.03.05)
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Grundrhythmus des Kirchenjahres
Lebensweltliche Bezüge im Gottesdienst
Zehn Maßgaben zur liturgischen Erneuerung des Kirchenjahres hat die Liturgische Konferenz bei ihrer Frühjahrstagung in Magdeburg formuliert, teilte der Geschäftsführer der Liturgischen Konferenz, Lutz Friedrichs mit. Es sei ein Impulspapier verabschiedet worden, das in absehbarer Zeit veröffentlicht werde. Die Liturgische Konferenz, deren Vorsitzender der Theologieprofessor Christian Grethlein (Münster) ist, sei vor der Frage gestanden, wie Menschen Zugänge zum Kirchenjahr finden könnten, die nur gelegentlich zur Kirche gehen. Die Liturgische Konferenz schlage vor, dass in den Gottesdiensten von dem Grundrhythmus ausgegangen werde, wie er von den Festen Weihnachten, Ostern, Pfingsten und der "späten Zeit des Kirchenjahres" (Erntedank, Totensonntag) vorgegeben werde. Deutlicher als bisher sollen dabei Gottesdienste von ihren lebensweltlichen Bezügen her gestaltet werden. Hier nimmt das Papier Impulse von Initiativen wie "Advent ist im Dezember" oder "Sieben Woche ohne" auf. Das Papier wolle in den Kirchen einen Diskussions- und Arbeitsprozess zur Erneuerung des Kirchenjahres und seiner Gestaltung unter Gegenwartsbedingungen anstoßen.
Hannover, 18. März 2005
Pressestelle der EKD
Christof Vetter
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Hospiz-Stiftung fordert Unterstützung vom Land
Hannover (epd). Die Hospiz-Stiftung Niedersachsen hat die Landesregierung aufgefordert, die Hospizbewegung politisch und finanziell entschlossener zu unterstützen. Es sei zu begrüßen, dass Sozialministerin Ursula von der Leyen (CDU) die ehrenamtliche Arbeit bei der Betreuung von todkranken Menschen als eine wichtige Säule würdige, sagte der Vorsitzende der Stiftung, Pastor Martin Ostertag, am Dienstag in Hannover: "Allerdings reichen warme Worte nicht aus."
Die Ministerin hatte in der vergangenen Woche ein landesweites Palliativ-Gutachten vorgestellt, in dem erstmals aufgelistet wird, welche Angebote es für Schwerstkranke gibt, die auf schmerz-medizinische Versorgung angewiesen sind. Ostertag betonte, dass sowohl die Zahl als auch die Ausbildung ehrenamtlicher Sterbebegleiterinnen und -begleiter in Niedersachsen erheblich verstärkt werden müssten: "Ehrenamtliches Engagement ist zwar ein Geschenk, aber ohne Fortbildung und Supervision, die Geld kosten, geht es nicht."
Die Hospiz-Stiftung Niedersachsen wird von allen evangelischen Landeskirchen und den katholischen Bistümern des Bundeslandes getragen.
Ihre Aufgabe ist es nach eigenen Angaben, ehrenamtliche Sterbebegleitung flächendeckend auszuweiten. Dafür müssten vor allem ambulanten Gruppen finanzielle Mittel und Informationsmaterial zur Verfügung gestellt werden. (epd Niedersachsen-Bremen/b0835/15.03.05)
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Ehestärken - Vorbereitung auf das Leben nach der Trauung
Beziehungstraining für Paare mit fachkundiger Anleitung und Begleitung im Kloster Wennigsen. Neuer Kurs vom 8.-10. April
-> weitere Informationen
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Ein neuer Weg auf alten Spuren
Eröffnung des Pilgerweges Loccum-Volkenroda
Der Pilgerweg von Loccum nach Volkenroda wird am
Mittwoch, dem 6. April 2005, um 12 Uhr mit einer Andacht im Münster St. Bonifatius zu Hameln durch Landesbischöfin Dr. Margot Käßmann eröffnet.
Er verbindet das Kloster Loccum nordwestlich von Hannover und sein Mutterkloster Volkenroda bei Mühlhausen in Thüringen.
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Telefonseelsorge gegen Pläne zur Speicherung von Telefondaten
Die Telefonseelsorge ist besorgt über den Plan von Bundesinnenminister Otto Schily, die Nummern von Telefongesprächen, SMS-Botschaften und die Adressen von Internet-Verbindungen ein Jahr lang, statt wie bisher nur 90 Tage, zu speichern.
"Gerade in der Telefonseelsorge kommt es darauf an, dass Menschen in geschützten Kommunikationsräumen ihre Sorgen und Nöte äußern können", sagte der stellvertretende Vorsitzende der Evangelischen Konferenz für Telefonseelsorge und Offene Tür e.V., Pfarrer Werner Korsten, heute in Essen. Den Kirchen sei es wichtig, dass die seelsorgerliche Verschwiegenheit und das Beichtgeheimnis erhalten blieben und diese Gespräche den größtmöglichen Schutz erfahren. Das Interesse der Sicherheitsdienste, so viele Daten wie möglich zu speichern, um sie gegebenenfalls im Zuge von Ermittlungsverfahren nutzen zu können, sei nachvollziehbar. Dies stünde aber in keinem Verhältnis zur Gefährdung grundlegender Bürgerrechte, die dadurch in Kauf genommen würden, erklärte Korsten. 17. März 2005/mps
Die Telefonseelsorge ist erreichbar unter Telefon 0800-111 0 111 oder 0800-111.
Diakonie-Pressestelle
www.Diakonie.de
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Kirchliches Jahrbuch 2002 erschienen
Dokumente zum kirchlichen Zeitgeschehen
Soeben ist im Gütersloher Verlagshaus Lieferung 1 „Dokumente zum Kirchlichen Zeitgeschehen“ des „Kirchlichen Jahrbuchs für die Evangelische Kirche in Deutschland“ erschienen. Auf über 280 Seiten behandeln zehn als Fachleute ausgewiesene Autorinnen und Autoren kirchliche und theologische Grundsatzfragen, Probleme der öffentlichen Verantwortung der Kirche sowie kirchliche Ereignisse und Entwicklungen, die Kirche, Theologie und Öffentlichkeit im Jahr 2002 beschäftigten.
Die „Dokumente zum Kirchlichen Zeitgeschehen“ für das Jahr 2002 sind über den Buchhandel (ISBN 3-579-01629-6) zum Preis von 38,90 Euro erhältlich (Fortsetzungspreis: 36,90 Euro)
Pressestelle der EKD
Silke Fauzi