Potshausen/Kr. Leer (epd). Vizepräsident Martin Schindehütte hat für die hannoversche Landeskirche einen umfassenden Strukturwandel angekündigt. Die sinkenden Kirchensteuereinnahmen zwängen die Kirche zu einem Umbau, um weiterhin den Service der einzelnen Gemeinden
bieten zu können, sagte der Geistliche Vizepräsident des Landeskirchenamtes in Hannover am Mittwoch in Potshausen vor Journalisten. Er besuchte dort die Versammlung aller lutherischen
Pastoren in Ostfriesland.
"Wir können nicht weiter mit der Rasenmähermethode sparen", sagte Schindehütte. Eine Perspektivgruppe bereite für die Herbstsynode Empfehlungen für den Umbau vor. Bis zum August seien die Kirchensteuereinnahmen im Vergleich zum Vorjahr um fast zwölf Prozent gesunken. Bis zum Jahre 2010 müsse der Kirchenhaushalt von rund 500 Millionen Euro um 16 Prozent reduziert werden. Erst dann könnten die Einnahmen den Etat wieder decken.
Die Kirche müsse sich auf ihre Schwerpunkte Gottesdienst und Seelsorge, Bildung, Öffentlichkeitsarbeit und die Diakonie konzentrieren, sagte der leitende Theologe. Verstärkt werden müsse auch die Zusammenarbeit der Kirchengemeinden in den Regionen. Nicht jede Gemeinde müsse alles anbieten. Eine Fusion von Kirchengemeinden schloss er nicht aus. Keinesfalls sollten Kirchengebäude verkauft oder dem baulichen Verfall überlassen werden. (epd Niedersachsen-Bremen/b2768/22.09.04)