Auf einen Blick (erg. 4.9.)

Nachricht 03. September 2004

53.000 Besucher bei langer Nacht in Hannovers Kirchen Hannover
Ratstagung des Lutherischen Weltbundes
Kirchentag: Projekte für Schulen
Telefonseelsorge setzt sich für Polizeisozialarbeit ein
Kirchen in aller Welt beten am 21. September für den Frieden

53.000 Besucher bei langer Nacht in Hannovers Kirchen Hannover
(epd). Mit rund 53.000 Besuchern hat die zweite "Lange Nacht der Kirchen" in Hannover das Ergebnis vor einem Jahr noch um 8.000 übertroffen. Die 69 Kirchen verschiedener Konfessionen hätten sich von Freitagabend an als perfekte Gastgeber erwiesen, erklärte der evangelisch-lutherische Stadtkirchenverband am Sonnabend. Ähnliche Veranstaltungen fanden in weiteren Städten Niedersachsens statt. Ein Schwerpunkt im Elbe-Weser-Raum war Bremerhaven.

In Hannover gaben Prominente in Talkshows Einblick in ihre Glaubenswelt, unter ihnen die Fraktionsvorsitzenden der Grünen und der FDP im niedersächsischen Landtag, Stefan Wenzel und Philipp Rösler. Im Industriepfarramt sprach sich Wenzel für intensivere Gespräche der drei Religionen aus, die sich auf den Stammvater Abraham berufen: Judentum, Christentum und Islam. In der Bugenhagenkirche sagte Rösler, die von der FDP gewünschte Trennung von Kirche und Staat bedeute nicht, dass man die Kirche verdrängen müsse.

In der gleichen Talkshow betonte Landesbischöfin Margot Käßmann die große Rolle der christlichen Erziehung. Es gelte, schon bei den Kindern die Wurzeln des Glaubens einzupflanzen. Die Kirche brauche Menschen, die für ihren Glauben einstünden und den Mut hätten, auch einmal querzuschießen. Eine Gegenkultur sei nötig in einer Gesellschaft, in der manche "irrwitzig viel verdienen und das nicht versteuern wollen".

In vielen Kirchen fanden spontane Gebete für die Geiseln in Nord-Ossetien statt. In Hannover konnten die Besucher in mehr als 420 Stunden Programm Musik aller Sparten, meditative Tänze, Kabarett, Ausstellungen und Installationen erleben. In vielen Veranstaltungen wurde bereits auf den 30. Deutschen Evangelischen Kirchentag hingewiesen. Er findet unter dem Motto "Wenn dein Kind dich morgen fragt..." vom 25. bis 29. Mai 2005 in Hannover statt. (epd Niedersachsen-Bremen/b2583/04.09.04)

Ratstagung des Lutherischen Weltbundes (LWB) in Genf (1.-7. September)
-> Homepage des LWB
-> Aktuelle Nachrichten von der Ratstagung

Telefonseelsorge setzt sich für Polizeisozialarbeit ein

Hannover (epd). Die Telefonseelsorge Hannover hat die geplante Einstellung des hannoverschen "Präventionsprogramms Polizeisozialarbeit" (PPS) kritisiert. Die Mitarbeiter hätten mit großer Betroffenheit bis hin zu Fassungslosigkeit darauf reagiert, dass PPS ein Opfer der Sparbeschlüsse des Landes werden soll, teilte die Telefonseelsorge am Dienstag in Hannover mit.

Das bundesweit einmalige Modellprojekt PPS unterstützt seit 25 Jahren die Arbeit der Polizei in Hannover. Sieben geschulte Sozialpädagogen engagieren sich bei häuslicher Gewalt, betreuen suizidgefährdete Menschen in akuten Krisen oder sind bei plötzlichen Todesfällen und schweren Verbrechen zur Stelle.

Die Telefonseelsorge und PPS arbeiten seit vielen Jahren hervorragend zusammen, heißt es. Die Sozialarbeiter seien eine sinnvolle und hilfreiche Ergänzung zu den Gesprächen am Telefon: "In vielen Fällen, zum Beispiel bei suizidgefährdeten Anrufern, kann ein durch die Telefonseelsorge vermittelter Besuch von PPS vor Ort die Situation entspannen oder weiterführende Hilfe organisieren."

Wenn es PPS nicht mehr gebe, breche ein wesentlicher Teil der zeitnahen Krisenintervention weg, so die Telefonseelsorge. In Hannover gebe es keine vergleichbare Einrichtung, die diese Aufgaben übernehmen könnte. Deshalb forderten die mehr als 100 ehrenamtlichen Telefonseelsorger das Land dringend dazu auf, das Präventionsprogramm zu erhalten. (epd Niedersachsen-Bremen/b2555/31.08.04)

Kirchentag: Projekte für Schulen
Erstmalig zu einem Kirchentag werden alle Schulen in Niedersachsen geschlossen bleiben. Damit möglichst viele Jugendliche den Weg nach Hannover finden, setzt die hannoversche Landeskirche hier einen Schwerpunkt. In Zusammenarbeit mit dem Land Niedersachsen und anderen Institutionen hat die Landeskirche ein breites Projektangebot entwickelt, damit schon der Weg zum Kirchentag in Schulen und Gemeinden gestaltet werden kann.
Weitere Informationen zu den einzelnen Projekten
Download der Broschüre “Kirchentag macht Schule in Niedersachsen“

Kirchen in aller Welt beten am 21. September für den Frieden

Kirchen, die 550 Millionen Christen in aller Welt vertreten, sind erstmals dazu eingeladen worden, den 21. September als Internationalen Gebetstag für den Frieden zu begehen.

Im Rahmen seiner Dekade zur Überwindung von Gewalt: Kirchen für Frieden und Versöhnung (2001-2010) hat der Ökumenische Rat der Kirchen (ÖRK) seine Mitgliedskirchen aufgerufen, am 21. September beziehungsweise am Sonntag davor oder danach für den Frieden zu beten.

Mit dieser Initiative schließt sich der ÖRK dem Internationalen Tag des Friedens an, den die Generalversammlung der Vereinten Nationen ausgerufen hat - eine weltweite Anstrengung für einen Tag globaler Waffenruhe und Gewaltfreiheit und eine gute Gelegenheit für Bildungsarbeit und öffentliche Bewusstseinsbildung.
Liturgische Materialien für den Internationalen Gebetstag für den Frieden mit Gebeten, Erfahrungen und Anliegen für Fürbitten stehen auf der DOV-Website zur Verfügung: www.gewaltueberwinden.org/frieden2004