Hannover (epd). Die evangelischen Kirchen in Niedersachsen haben die Trennung von Flüchtlingsfamilien durch die Behörden als unmenschlich kritisiert. Nach Beobachtungen der Berater würden immer öfter Familien getrennt, um so eine "freiwillige Ausreise" zu erzwingen, berichtete Christoph Dahling-Sander am Freitag bei einer Anhörung zum Thema Bleiberecht in Hannover. Es sei zu fragen, ob sich dieses Verhalten noch mit dem grundgesetzlichen Schutz von Ehe und Familie vereinbaren lasse.
Die Konföderation evangelischer Kirchen in Niedersachsen forderte, den Aufenthalt geduldeter Flüchtlinge rechtlich abzusichern und sie besser zu integrieren. Unter den üblichen, oft nur kurzfristig erneuerten "Kettenduldungen" und ihren Einschränkungen könnten Menschen keine Zukunftsperspektiven entwickeln und seien vom gesellschaftlichen Leben weitgehend ausgeschlossen, sagte Dahling-Sander, Leiter der kirchlichen Arbeitsstelle Islam und Migration in Hannover. Ein solches "Leben vor der Tür" über Jahre hin auszudehnen, sei menschenunwürdig. (epd
Niedersachsen-Bremen/b1707/04.06.04)
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