Landesbischöfin: Schulerfolg hängt zu stark von Elternhaus ab
Hannover (epd). Die hannoversche Landesbischöfin Margot Käßmann hat kritisiert, dass der Schulerfolg der Kinder noch immer zu stark von der sozialen Herkunft der Eltern bestimmt sei. In einer Diskussion mit dem niedersächsischen Kultusminister Bernd Busemann (CDU) sagte sie am Dienstagabend in Hannover, die Schule zähle zu sehr auf die Mitwirkung der Eltern bei der Wissensvermittlung. Busemann räumte ein, das deutsche Bildungssystem sei "zu schwach beim Fördern".
Laut Busemann soll die Schule die eigenen Stärken des Schülers unterstützen und neben dem Wissensstoff auch Werte vermitteln. Käßmann bemängelte, dass das soziale und emotionale Lernen im 45-Minuten-Takt des Fachunterrichts oft zu kurz komme. Da die Schule nicht alles leisten könne, was an Bildung für das Leben nötig sei, sprachen sich Käßmann und Busemann für eine stärkere Vernetzung mit dem Umfeld aus Eltern, Kirche, Vereinen und Organisationen aus.
Die Bischöfin und der Minister diskutierten zum Auftakt einer Filmreihe zum 30. Deutschen Evangelischen Kirchentag, der am 25. Mai 2005 in Hannover beginnen wird. Dabei zeigte das Kommunale Kino die Dokumentation "Sein und Haben" des Regisseurs Nicolas Philibert über eine französische Dorfschule. (epd Niedersachsen-Bremen/b1582/26.05.04)
US-Theologin forscht in Göttingen
Göttingen (epd). Die US-amerikanische Theologie-Professorin Elsie McKee von der Princeton-Universität lehrt und forscht in diesem Sommersemester an der Theologischen Fakultät der Universität Göttingen.
Sie will insbesondere die Geschlechterforschung aus theologischer Sicht weiter entwickeln, heißt es in der am Dienstag erschienen Hochschulzeitung "uni in form". Außerdem bietet die Wissenschaftlerin mehrere Lehrveranstaltungen an. McKee gilt als international anerkannte Expertin für kirchen- und theologiegeschichtliche Frauenforschung. (epd
Niedersachsen-Bremen/b1573/25.05.04)
Kirchliche Dienste zeigen "Strom aus Sonnenlicht"
Hannover (epd). Das Haus kirchlicher Dienste in Hannover präsentiert seine Solarstromanlage in einer Ausstellung "Strom aus Sonnenlicht", die am Freitag eröffnet wird. Auf dem Dach und an der Fassade des Gebäudes produzieren 169 Solarmodule rund 30.000 Kilowatt Strom pro Jahr. Nach Angaben der Evangelisch-lutherischen Landeskirche Hannovers gehört die Anlage zu den leistungsstärksten ihrer Art in Hannover. Gefördert wurde sie unter anderem aus Mitteln des Landes Niedersachsen und des Klimaschutz-Fonds Hannover.
Die Anlage soll als Modell und Anschauungsobjekt für Kirchengemeinden und Öffentlichkeit dienen. Zu diesem Zweck wurde auch die Ausstellung von Studierenden des Fachbereichs Design und Medien der Fachhochschule Hannover erarbeitet. Zur Eröffnung am 28. Mai um 11 Uhr spricht Matthias von Oesen vom Klimaschutz-Fonds "proKlima" in Hannover. (epd
Niedersachsen-Bremen/b1568/25.05.04)
Northeimer Lektoren wollen Talare tragen
Northeim (epd). Die Lektorinnen und Lektoren im evangelischen -Kirchenkreis Leine-Solling wollen künftig ihren Dienst in der Kirche in Talar-ähnlichen Umhängen verrichten. "Die Verkündigung des Wortes Gottes ist keine private Angelegenheit, deshalb tragen auch Lektoren im Gottesdienst künftig einen Talar", erklärte Superintendent Heinz Behrends am Montag.
"Die Lektoren treten als Privatpersonen hinter die Botschaft zurück", sagte Behrends weiter. Lektoren sind geschulte Nicht-Theologen, die in Gottesdiensten mitwirken oder selbst Gottesdienste mit Lesepredigten halten. Im Kirchenkreis Leine-Solling sind mehr als 40 Lektorinnen und Lektoren tätig.
Nach Angaben von Behrends hat die Lektoren-Konferenz im Kirchenkreis bereits entschieden, dass die Kleidungsstücke angeschafft werden. "Der Talar wird in einem schlichten Schnitt in Schwarz gehalten sein." An den Kosten sollen sich nach einem Vorschlag der Konferenz zu je einem Drittel die Lektoren selbst, die Kirchengemeinden und der Kirchenkreis beteiligen.
Die hannoversche Landeskirche sieht die Northeimer Initiative im Einklang mit ihren Hinweisen zur Kleiderordnung in Gottesdiensten. Danach könnten Lektoren und Prädikanten in der Kirche durchaus einen "schwarzen Umhang mit V-Ausschnitt", aber ohne Rundkragen und Beffchen tragen, sagte die Sprecherin der Landeskirche, Gabriele Arndt-Sandrock, auf Anfrage.
(epd Niedersachsen-Bremen/b1558/24.05.04)
Preise für zwei Göttinger Theologen
Göttingen (epd). Zwei Doktoranden an der Theologischen Fakultät der Universität Göttingen sind mit Preisen für ihre herausragenden Dissertationen geehrt worden. Reinhard Müller erhält für seine Doktorarbeit "Königtum und Gottesherrschaft - Untersuchungen zur alttestamentlichen Monarchiekritik" den Commerzbank-Preis 2003 der Commerzbank-Stiftung, teilte die Universität am Montag mit. Joachim Fetzer wurde für seine Dissertation "Zur Verantwortung der Unternehmung" mit dem Max-Weber-Preis für Wirtschaftsethik ausgezeichnet.
Jüdische Gemeinde Göttingen eröffnet Gemeindezentrum
Göttingen (epd). Zehn Jahre nach ihrer Wiedergründung eröffnet die Jüdische Gemeinde Göttingen am 4. Juli ein eigenes Gemeindezentrum. An diesem Tag wolle die Gemeinde nach einer religiösen Zeremonie mit den Gästen ein Gartenfest feiern, sagte am Montag der Vorsitzende der Gemeinde, Harald Jüttner.
Das Grundstück, auf dem das neue Jüdische Zentrum steht, gehörte früher einer evangelischen Kirchengemeinde. Ein Förderverein hatte die 3.600 Quadratmeter in der Göttinger Innenstadt im Jahr 2000 erworben und der Jüdischen Gemeinde übereignet. Die Umbaumaßnahmen dauerten zwei Jahre. Im Garten soll später noch eine Synagoge aufgebaut werden, die zuletzt in Bodenfelde als Scheune genutzt wurde.
Die Jüdische Gemeinde zählt nach eigenen Angaben rund 300 Mitglieder. Viele von ihnen sind so genannte Kontingentflüchtlinge aus der ehemaligen Sowjetunion. (epd Niedersachsen-Bremen/b1560/24.05.04)
Kirchenhistoriker tagen in Osnabrück
Osnabrück (epd). Mehr als 700 Jahre Christentum in Osnabrück sind Thema bei der Tagung der Gesellschaft für niedersächsische Kirchengeschichte vom 5. bis 7. Juni. Die fast 110 Jahre alte Gesellschaft tage zum dritten Mal in ihrer Geschichte in Osnabrück, teilte sie am Dienstag mit. Die Themen reichen von dem evangelischen Nazi-Gegner Pfarrer Richard Karwehl über den Streit zwischen Katholiken und Protestanten im 19. Jahrhundert bis zur mittelalterlichen Heiligenverehrung. Ein Exkursion führt in das westfälische Umland der niedersächsischen Stadt. (epd Niedersachsen-Bremen/b1564/25.05.04)
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