Rastede/Kr. Ammerland (epd). Die Evangelisch-Lutherische Kirche in Oldenburg will die Vor- und Nachteile eines Zusammenschlusses mit anderen Landeskirchen prüfen. Eine von der Synode eingesetzte "Steuerungsgruppe" soll darüber hinaus bis zur Frühjahrssynode kommenden Jahres erste Konzepte vorlegen, um bis zum Jahr 2010 insgesamt 12,5 Millionen Euro einzusparen, beschloss das Kirchenparlament am Donnerstagabend in Rastede.
Um eine auch in Zukunft handlungsfähige Kirche zu erhalten, dürfe es keine Tabu-Themen geben, hieß es aus der Synode. Ein Antrag, den Kirchengemeinden pauschal im kommenden Jahr fünf Prozent ihres Haushaltes zu streichen, scheiterte jedoch.
Um die Summe von 12,5 Millionen Euro "sozial abfedern" zu können, solle auch auf die Rücklagen der Kirche zurückgegriffen werden, beschloss die Synode. Konkrete Kürzungen müssten in einem Konzept begründet werden und ein Zeitrahmen benannt werden. Beteiligte aus den betroffenen Arbeitsfeldern sollten dabei mitarbeiten. Auch die Konsequenzen und Wechselwirkungen mit anderen Bereichen der kirchlichen Arbeit sollten bedacht werden. Schon jetzt solle die Kirchenleitung nach weiteren Kooperationsmöglichkeiten mit anderen Kirchen suchen.
Nach Ansicht der Synode müssen die Leitungsstrukturen der Landeskirche, einschließlich des Oberkirchenrates, überdacht werden.
Auch die Verwaltung solle sich einer Strukturreform unterziehen. Ein externes Gutachten solle klären, ob die dann angedachte Reform die Verwaltung wirklich günstiger und leistungsfähiger macht.
Ein von der Perspektivgruppe nach mehrjähriger Arbeit vorgelegtes so genanntes Grünes Papier mit dem Titel "Volkskirche bleiben" hatten die Synodalen zuvor als nur bedingt hilfreich bezeichnet. Zwar habe das Papier die Notwendigkeit des Sparens und die Konsequenzen eines Nichthandelns verdeutlicht, doch blieben wichtige Fragen offen. Die Delegierten kritisierten fehlende Beschlussempfehlungen und Finanzierungsmodelle. Auch sei die Höhe der geplanten Kürzungen nicht genügend begründet.
Das Parlament der Oldenburger Kirche tagt noch bis zum Sonnabend. Am Freitag diskutieren die Delegierten über die Herausforderungen einer älter werdenden Gesellschaft mit Vorträgen der Vechtaer Altersforscherin Cornelia Wienken und des Präsidenten des Diakonischen Werkes des Evangelischen Kirche in Deutschland, Jürgen Gohde. Am Sonnabend steht noch einmal die Segnung von Menschen in gleichgeschlechtlichen Lebenspartnerschaften auf der Tagesordnung. (epd
Niedersachsen-Bremen/b1491/14.05.04)
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