Hannover (epd). Die hannoversche Landeskirche beobachtet einen Boom von Gospelchören. "Wenn irgendwo neue Chöre entstehen, dann meist Gospelchöre", sagte Kirchenmusikdirektor Wolfgang Teichmann am Mittwoch in Hannover. Zwischen Göttingen und Ostfriesland singen nach seiner Schätzung inzwischen etwa 120 Gospelchöre mit 6.000 bis 7.000 Sängern. Von der emotionalen und körperbetonten Musik ließen sich viele Menschen ansprechen.
Auf der neuen CD "Querschnitt" stellt sich die aktuelle Gospelszene in der evangelischen Landeskirche vor. Das Spektrum reicht laut Teichmann von Gemeindechören bis zu überregionalen Spezial-Ensembles. Schlichte a-capella-Sätze sind ebenso zu hören wie ausgefeilte Chor- und Band-Arrangements. Neben traditionellen Spirituals öffne sich die Gospelszene zunehmend für Soul- oder Hip-Hop-Klänge. Der Stil rücke nah an die amerikanische Popmusik heran.
"Durch die Gospelmusik entsteht zurzeit eine neue musikalische Laienbewegung in der Kirche", sagte Teichmann. Gospelchöre stünden in der Nachfolge der Kirchen- und Gemeindechöre, die vielfach stagnierten oder überaltert seien. Von den Gospels ließen sich Jugendliche und Erwachsene gleichermaßen anstecken. Auch könne jedermann ohne musikalische Vorbildung mitsingen. Die "Gospelwelle" rolle seit dem Kinofilm "Sister Act".
Für die neue Gospel-CD bewarben sich laut Teichmann 60 Chöre, von denen zehn ausgewählt wurden. Die Stücke wurden bei Konzerten in Hannover, Göttingen und Harsefeld bei Stade mitgeschnitten. Die CD kann bestellt werden unter der Telefonnummer 0511/1241-377. Insgesamt gibt es in der hannoverschen Landeskirche rund 850 Chöre. (epd Niedersachsen-Bremen/b1096/14.04.04)
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