Fulda, 26.Januar 2004: "Wenn dein Kind dich morgen fragt...": Dieses Wort aus dem 5. Buch Mose (Kapitel 6, Vers 20) hat das Präsidium des Deutschen Evangelischen Kirchentages am Wochenende in Bad Neuenahr zur Losung für den nächsten Kirchentag vom 25. bis 29. Mai 2005 in Hannover gewählt.
Entfaltet wird das Bibelwort in Hannover unter drei thematischen Leitfragen:
Wie können wir glauben?
Wie können wir leben?
Wir können wir handeln?
Zusammen mit dem Leitwort beschloss das Präsidium auch die biblischen Texte für die Gottesdienste zur Eröffnung und am Schluss sowie für Abendmahlsfeiern und für die traditionellen Bibelarbeiten am Morgen jedes Kirchentagstages. Ferner wurden die Ausschreibungen verabschiedet, mit denen der Kirchentag erneut zu einem "Markt der Möglichkeiten" und zur Mitwirkung von Gruppen aus den Bereichen von Musik, Theater, Kleinkunst und Gottesdiensten einlädt.
Die Veranstalter rechnen zum Kirchentag 2005 in Hannover mit 100.000 Teilnehmenden. Die Ausschreibungen zur Mitwirkung sind ab der zweiten Februarwoche unter www.kirchentag.de/markt und www.kirchentag.de/mtk im Internet verfügbar. Ende Februar liegen sie zusammen mit einem ersten Informations- und Werbeprospekt auch in gedruckter Form vor. Anmeldeschluss für Mitwirkungsinteressierte ist der 31. Juli 2004.
Ministerpräsident Wulff unterstützt Kirchentag
Hannover (epd). Der niedersächsische Ministerpräsident Christian Wulff hat begrüsst, dass der 30. Deutsche Evangelische Kirchentag vom 25. bis 29. Mai 2005 in Hannover stattfinden wird. Die Losung des Christentreffes "Wenn dein Kind dich morgen fragt...", die am Montag in Hannover bekanntgegeben wurde, lade "zur Beschäftigung mit unserer Kultur, Lebensweise und zur Frage nach der Verantwortung ein", teilte der CDU-Politiker am Montag mit.
Die Frage nach einem verantwortlichen, nachhaltigen und gerechten Leben werde in der modernen und schnelllebigen Welt immer wichtiger, sagte Wulff. Bei der Betrachtung der Zukunft dürfe die Auseinandersetzung mit Werten und Normen und dem Glauben nicht fehlen. Drei Viertel aller Menschen in Deutschland beklagten sich über Hektik und das zunehmende Diktat der Schnelligkeit. Viele suchten nach einem festen Bezugspunkt und einer Orientierungshilfe. Hier könnten die Kirchen Angebote machen. (epd Niedersachsen-Bremen/b0247/26.01.04)
Kirchentag erwartet 2005 in Hannover 100.000 Teilnehmer
Hannover (epd). Der 30. Deutsche Evangelische Kirchentag vom 25. bis 29. Mai 2005 in Hannover steht unter der Losung "Wenn dein Kind dich morgen fragt...". Mit diesem Bibeltext aus dem 5. Buch Mose möchte der Kirchentag die drei wesentlichen Aspekte von Vergangenheit und Tradition, Gegenwart und Verantwortung sowie Zukunft mit ihren Träumen und Visionen verknüpfen, sagte Kirchentagspräsident Professor Eckhard Nagel (Augsburg) am Montag vor Journalisten in Hannover. Es werde mit rund 100.000 Teilnehmern gerechnet, die Kosten werden etwa 12,5 Millionen Euro betragen.
Das Land Niedersachsen werde sich mit 3,1 Millionen Euro beteiligen, die Stadt Hannover mit 2,3 Millionen, die Landeskirche mit 2,8 Millionen und der Bund mit 0,5 Millionen Euro. Rund 50.000 Dauerteilnehmer sollen in Schulen untergebracht werden. Die Beiträge von 79 Euro für eine Dauerkarte sollen stabil bleiben. Man rechne mit einer Beteiligung von rund 800 Initiativen und Gruppen, die sich auf dem "Markt der Möglichkeiten" präsentieren werden.
Die Generalsekretärin des Kirchentages, Pastorin Friederike von Kirchbach (ehemals Woldt) aus Fulda sagte, der Kirchentag wolle Fragen nach Ziel und Verantwortung im Leben stellen. Die fast altmodisch wirkende biblische Verantwortung sei das Besondere im Vergleich zu anderen Großveranstaltungen: "Und die biblische Basis ist auch als gemeinsame Grundlage mit den katholischen Christen - gerade nach dem erfolgreichen Ökumenischen Kirchentag von Berlin - von herausragender Bedeutung."
Auch die hannoversche Landesbischöfin Margot Käßmann sprach sich für eine klar erkennbare ökumenische Dimension aus: "Ich wünsche mir sehr, dass viele Katholiken, Methodisten, Baptisten und Orthodoxe dieses Ereignis auch als ihren Kirchentag betrachten", betonte sie. Bei der Ökumene gehe es um weltweite Themen von Menschenrechten oder Bildung, die nicht in nationalen Grenzen, sondern in einem internationalen Dialog diskutiert werden sollten, betonte die Theologin. Sie forderte, "die enge provinzielle Diskussion" zu erweitern.
Die Stadt Hannover, in der 1949 der erste evangelische Kirchentag stattfand, ist nach 1967 und 1983 zum vierten Mal Gastgeberin. Der Kirchentag soll zum Teil auf dem Messegelände stattfinden, aber auch in der Innenstadt. Hier ist ein umfangreiches Open-Air-Programm mit vier bis fünf Großbühnen und einem Kinderzentrum geplant. Der Abschlussgottesdienst soll nicht im Stadion, sondern auf einem großen Platz gefeiert werden. Im Gespräch ist zurzeit der Schützenplatz oder eine Fläche auf dem Expo-Gelände. (epd Niedersachsen-Bremen/b0242/26.01.04)
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