Hannover (epd). Die hannoversche Landesbischöfin Margot Käßmann befürwortet freiwillige soziale Dienste statt des Zivildienstes. Dessen Verkürzung oder Abschaffung würde für die kirchliche Diakonie keinen Zusammenbruch bedeuten, sagte Käßmann am Montag dem epd. Sie habe die Hoffnung, dass sich langfristig Freiwilligendienste aufbauen ließen, die einen Teil der Aufgaben übernehmen könnten. Die Wohlfahrtsverbände brauchten allerdings klare Zeitvorgaben für ihre Planungen.
Käßmann ist auch Präsidentin der Zentralstelle für Recht und Schutz der Kriegsdienstverweigerer. Sie beklagte eine mangelnde Wehrgerechtigkeit, weil die Bundeswehr immer weniger Dienstpflichtige einberufe. Eine gleiche Länge von Wehr- und Zivildienstzeit hätten die Kirchen schon immer gefordert.
"Absurd" sei es, den Fortbestand des Wehrdienstes mit der Sorge um den Zivildienst zu begründen, denn dieser sei nur eine Folge des Wehrdienstes. Grundsätzlich widerspricht nach Auffassung der Bischöfin die Wehrpflicht dem christlichen Verständnis von Gewissensfreiheit. (epd Niedersachsen-Bremen/b0069/12.01.04)
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