Göttingen (epd). Die evangelische Kreuzkirchengemeinde in Göttingen bietet im Herbst erneut Gespräche für Hinterbliebene nach Selbsttötungen an. Die zehn Abende umfassende Reihe soll die Isolation der Angehörigen mildern und ihnen neue Lebens-Perspektiven aufzeigen, sagte Diakon Klaus Gottschalt am Mittwoch.
Selbsttötungen träfen Hinterbliebene und Freunde in der Regel unvorbereitet, sagte Gottschalt. Zum Abschiednehmen bleibe meistens keine Zeit. Die Todesursache werde allzu häufig "als Familiengeheimnis behandelt". Gottschalt ist Religionspädagoge und ausgebildeter Trauerbegleiter.
Wenn sich jemand das Leben genommen habe, beherrschten Schuldgefühle und Schuldzuweisungen die Auseinandersetzung mit dem Tod, erläuterte Gottschalt. Trauernde blieben mit diesen Fragen und Problemen oft allein. Die Gesprächsreihe biete die Möglichkeit, Menschen in ähnlichen Lebenssituationen kennenzulernen, mit ihnen Erfahrungen auszutauschen und gemeinsam nach Bewältigungsstrategien zu suchen.
Ein vergleichbares Angebot gibt es nach Angaben der Gemeinde in Südniedersachsen nicht. Die Gesprächsreihe beginnt am 26. August, Interessierte müssen sich vorher anmelden unter Telefon 0551/5031326.
(epd Niedersachsen-Bremen/b2392/12.08.03)
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