Landessuperintendent sieht Situation der Kirche positiv

Nachricht 06. Dezember 2002

"Unverzichtbar im sozialen Netz" - Horch ein Jahr im Amt

Stade/Elbe-Weser (epd). Landessuperintendent Manfred Horch hat nach seinem ersten Amtsjahr als Regionalbischof im Sprengel Stade die Situation der Kirche zwischen Elbe und Weser positiv bewertet. Die Kirche sei in den Dörfern und Kommunen präsent und stelle einen unverzichtbaren Teil des sozialen Netzes, sagte der leitende Theologe in einem Gespräch mit dem epd. In den elf Kirchenkreisen des größten Sprengels der hannoverschen Landeskirche zeige sich eine stabile Volkskirche, die Brücken zwischen den Menschen bauen könne.

Als beispielhafte Projekte nannte Horch die Telefonseelsorge im Elbe-Weser-Raum, die Partnerschaftsarbeit in den Gemeinden sowie die Gründung von Stiftungen und Vereinen zur Förderung kirchlicher Arbeit. Auch in der Kooperation zwischen Schule und Kirche könne viel bewegt werden, wenn man sich aufeinander einlasse. Horch registrierte ein steigendes Bedürfnis nach zeitgemäßen Gottesdiensten und spirituellen Angeboten: "Da ist die Kirche immer stärker gefragt. Die Menschen suchen Orientierung und Orte, an denen sie zur Ruhe kommen können."

Horch warb dafür, dass die Kirchengemeinden angesichts knapper werdender Gelder Schwerpunkte setzen. Nicht jeder müsse alles machen. Besser sei es, "gabenorientiert" zu arbeiten. Der Landessuperintendent forderte dazu auf, mit Stiftungen und Spendenprojekten die Einnahmeseite zu verbessern. Die Kirche habe keinen Grund, depressiv in die Zukunft zu sehen und zu lamentieren. "Wir verhaken uns zu sehr in das, was angeblich nicht gelingt", sagte Horch.

Der Sprengel Stade ist mit rund 590.000 Kirchenmitgliedern in elf Kirchenkreisen der größte von acht Kirchenbezirken, aus denen sich die Evangelisch-lutherische Landeskirche Hannovers zusammensetzt. Elbe und Weser bilden die natürliche Grenze der Region, die sich von Cuxhaven im Norden und Verden im Süden über Rotenburg im Osten und Bremerhaven im Westen erstreckt. Das Wort "Sprengel" leitet sich ab von dem Bezirk, in dem zu früheren Zeiten der Bischof das Weihwasser "sprengen", also segnen durfte.

Die hannoversche Kirche gehört zu den größten Arbeitgebern im Sprengel. In ihren 197 Gemeinden arbeiten rund 320 Pastorinnen und Pastoren, 122 Diakoninnen und Diakone sowie weitere etwa 3.000 Beschäftigte. An einem durchschnittlichen Sonntag besuchen nach Angaben der Pressestelle im Sprengel etwa 25.000 Menschen die Gottesdienste in den Kirchen, an Heiligabend sind es schätzungsweise 185.000. In den Gemeinden gibt es unter anderem 63 evangelische Kindergärten, 34 Spielkreise, 650 Kinder- und Jugendkreise, ebenso viele Frauen- und Müttergruppen sowie 290 Treffpunkte für Senioren. In 250 Kirchenchören singen rund 5.500 Frauen und Männer. (epd Niedersachsen-Bremen/b2824/04.12.02)
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