Evangelische Verlage boykottieren Buchmesse

Nachricht 08. Oktober 2002

F r a n k f u r t a m M a i n / S t u t t g a r t (idea) - Im Umgang mit evangelischen Verlagen hat die Frankfurter Buchmesse einen großen Fehler gemacht. Dies räumte der Messesprecher, Holger Ehling, wenige Tage vor Beginn der Messe vom 8. bis 14. Oktober in Frankfurt am Main ein.

Zum weltweit größten “Marktplatz” für den Handel mit Rechten und Lizenzen in der Verlagsbranche werden mehr als 6.600 Einzelausstellern aus 105 Ländern erwartet. Mitte Juni hatte die Messeleitung der Gruppe “Religion” anstelle der ursprünglich zugewiesenen Plätze in der zentralen Halle 3.1. Randflächen in der abgelegeneren Halle 4.1. zugeteilt. Darauf zogen mehr als 50 evangelische Verlage ihre Anmeldung zurück. Die Verlage brauchten Publikumsverkehr, damit sich die hohen Standgebühren auch lohnten. Sie wollten nicht länger “Manövriermasse zum Auffüllen von Ausstellungsflächen” sein, sagte der Geschäftsführer der Vereinigung Evangelischer Buchhändler und Verleger (VEB), Gunther Roßmüller (Stuttgart), gegenüber idea.

Ehling bedauerte die einseitige Veränderung der zugesagten Platzverteilung. Im nächsten Jahr werde man eine andere Lösung suchen. Laut Roßmüller werden VEB und Messeleitung am 10. Oktober über die künftige Zusammenarbeit beraten.

Am Boykott beteiligen sich unter anderem die evangelikalen Verlage Gerth Medien (Asslar bei Gießen), Brunnen (Gießen), Kawohl (Wesel), Asaph (Lüdenscheid) und Brendow (Moers) sowie der methodistische Verlag “Edition Anker” (Stuttgart), der Calwer Verlag (Stuttgart), die Evangelische Hauptbibelgesellschaft (Berlin), das Lutherische Verlagshaus (Hannover) und die Evangelische Verlagsanstalt (Leipzig). Die in der Stiftung Christliche Medien zusammengefaßten Verlage Hänssler (Stuttgart), Bundes-Verlag (Witten), ERF-Verlag (Wetzlar), Brockhaus und Oncken (beide Wuppertal-Haan) haben ihre Teilnahme ebenfalls abgesagt.

Deutsche Bibelgesellschaft wirbt für das Jahr der Bibel
Die Deutsche Bibelgesellschaft (Stuttgart) begründet ihre Beteiligung an der Buchmesse mit dem Wunsch, das “Buch der Bücher” verstärkt in die Öffentlichkeit zu bringen. Für die Aktion “2003. Das Jahr der Bibel” gebe es Sonderausgaben der Lutherbibel und der Gute-Nachricht-Bibel, ein Bibellesebuch auf Papier und CD-Rom sowie spezielle Angebote für Kinder und Jugendliche, beispielsweise das Computer- Abenteuerspiel “Geheimakte Jesus”, heißt es in einer Pressemitteilung. (115/116/2002/A)
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