Wer in der Fremde lebt, hat meist keinen Ort, um geliebte Verstorbene zu betrauern. Das gilt insbesondere für Flüchtlinge in Deutschland, aber auch für viele andere, die es in die Ferne verschlagen hat. Roswitha Ubbelohde, Pastorin im Ruhestand, weiß aber, wie wichtig ein solcher Ort sein kann. Ein Projekt in Düsseldorf brachte sie auf die Idee, auch in Osterode einen solchen Ort einzurichten.
Als Pastorin hatte sie immer wieder mit Trauernden zu tun. Inzwischen engagiert sich Roswitha Ubbelohde im Kirchenkreis Harzer Land auch für Flüchtlinge und hier insbesondere um Hilfestellungen bei Traumata. Diese Arbeit machte ihr klar, wie viele Menschen Verstorbene in der Heimat zurücklassen mussten und hier oft keinen Ort haben, an dem sie trauern können. „Trauern in der Fremde ist ein großes Thema“, stellt sie fest.
Nun gilt das aber nicht nur für Flüchtlinge, sondern auch für viele andere, deren Familien in weiterer Entfernung wohnen, so dass der regelmäßige Besuch am Grab nicht möglich ist. „Es fehlt dann oft ein Ort, an dem man ungestört ist“, sagt sie. In Düsseldorf wurde ein solcher Ort angelegt, mit dem Schwerpunkt für Zuwanderer und daher interreligiös.
Diesen Ansatz hält auch die Osteroder Pastorin für richtig. Gespräche mit dem Superintendenten und vor allem auch mit der Stadt Osterode bestätigten sie in ihrer Auffassung, dass sie mit ihrer Idee eine wichtige Lücke schließen könnte. Auf dem Friedhof gibt es sogar schon einen anvisierten Platz, an dem dieser Ort entstehen könnte.