Die Kirche hat Nachwuchssorgen. Gerade auf dem Land wird es immer schwerer, freigewordene PastorInnen-Stellen neu zu besetzen. Umso größer ist die Freude bei Katharina Henking und Christian Castel, den SuperintendentInnen im Kirchenkreis Hildesheimer Land-Alfeld: Innerhalb weniger Wochen haben gleich vier junge PastorInnen ihren Dienst aufgenommen. Eine „Frischzellenkur“ sei das, findet Katharina Henking.
Den Neuen ist gemeinsam, dass sie ihr Vikariat abgeschlossen und nun ihre erste Stelle als Pastor oder Pastorin angetreten haben. Lars Röser-Israel lebt sich gerade in Brunkensen ein. Die letzte Station des 36-Jährigen war Hamburg, wo er ein Sondervikariat absolvierte. Er habe sich bewusst für eine Stelle als Dorfpastor entschieden, weil die Kirche hier selbstverständlicher dazu gehöre als in der Großstadt: „Das hoffe ich jedenfalls.“ Außerdem liege Brunkensen verkehrstechnisch günstig, weil seine Frau Carlotta in Göttingen studiert, so Lars Röser-Israel.
„Bei mir war es fast identisch“, erzählt Stephanie Radtke, eine gebürtige Berlinerin. „Ich wollte unbedingt aufs Dorf mit einer guten Anbindung nach Hannover.“ Ihre Frau Ellen ist ebenfalls Pastorin und hat eine Stelle bei der Evangelischen Kirche Deutschlands in Hannover angenommen – zuvor hatten die beiden gemeinsam 18 Dörfer in Brandenburg betreut. „Bis zu der am weitesten entfernten Gemeinde musste ich über eine Stunde mit dem Auto fahren“, so Stephanie Radtke. Dagegen ist Eime mit den umliegenden Ortschaften geradezu paradiesisch: Alles ist locker mit dem Fahrrad zu erreichen. Als ihr im Landeskirchenamt die Stelle angeboten wurde, hat die 32-Jährige allerdings nicht den leisesten Schimmer gehabt, wo die Region Gronau sein könnte – geschweige denn Eime.