Startseite Archiv Tagesthema vom 15. November 2015

Terrorismus ist unser gemeinsamer Feind

Die vollständige Darstellung von Archivmeldungen befindet sich noch im Aufbau. Schauen Sie in Kürze noch mal vorbei!

Mit Abscheu und Entsetzen hat die Konferenz Islamischer Landesverbände auf die Terrorserie von Paris reagiert. „Unsere Gedanken und Gebete sind bei den Opfern und ihren Angehörigen“, sagte Sprecher Mustafa Yoldas, der auch Schura-Vorsitzender in Hamburg ist, am Wochenende in der Hansestadt. Das anscheinend sehr koordinierte Vorgehen der Terroristen von Paris stelle dabei eine neue Qualität dar, die beunruhige. „Ob Paris oder Beirut - der Terrorismus ist unser gemeinsamer Feind“, fügte er hinzu.

Zu der Tat in Paris habe sich inzwischen der sogenannte „Islamische Staat" (IS) bekannt - wie auch schon einige Tage zuvor zu dem furchtbaren Terrorschlag in der libanesischen Hauptstadt Beirut mit über 40 Toten. „Auch hier stehen wir bedingungslos an der Seite der Opfer“, so Yoldas. Dies zeige nach Einschätzung der islamischen Religionsgemeinschaft, dass es sich bei dem Terror des IS und seiner Anhänger um ein globales Phänomen handele, das Europa genauso betreffe wie den Nahen Osten.

Nach Ansicht der Schura ist es deshalb umso wichtiger, sich über Nationen und Religionen hinweg gemeinsam gegen den Terrorismus zu stellen. „Auch wenn sich die Attentäter und ihre Hintermänner und Sympathisanten wieder auf den Islam berufen, für die überwältigende Mehrheit der Muslime sind sie unser gemeinsamer Feind“, sagte Yoldas.

Der Konferenz Islamischer Landesverbände gehören nach eigenen Angaben acht Religionsgemeinschaften in Hamburg, Schleswig-Holstein, Niedersachsen, Bremen, Berlin, Hessen, Rheinland-Pfalz und Baden-Württemberg an.

epd

Der hannoversche Landesbischof Ralf Meister hat am Volkstrauertag besonders an die Opfer der Attentate von Paris erinnert.

„Bestürzt und voller innerer Anteilnahme kondolieren wir unseren französischen Geschwistern angesichts der furchtbaren Anschläge. Wir trauern mit den Angehörigen, wir gedenken der Opfer, wir stehen Hand in Hand mit dem französischen Volk“, sagte der evangelische Theologe bei einer Veranstaltung des Volksbundes Deutsche Kriegsgräberfürsorge in Göttingen.

Neue Bedeutung für Volkstrauertag

Die Osnabrücker Landessuperintendentin Birgit Klostermeier hat an die Opfer der Terroranschläge von Paris erinnert. Der Volkstrauertag habe in diesem Jahr durch die Bilder panischer Menschen im Fußballstadion, leerer Straßen, Polizeiautos und Sicherheitskräfte eine neue Aktualität und Bedeutung bekommen, sagte die evangelische Theologin in einem Gottesdienst in Osnabrück.

Im Mittelpunkt der Predigt stand das Thema „Macht der Bilder“. Die Regionalbischöfin erinnerte an die NS-Zeit und Adolf Hitler, der es „wahrhaft und wahnhaft“ verstanden habe „sich als Erlöser in Szene zu setzen und Symbole und Bilder der Macht in die Seelen zu drücken“.

Besonders am Volkstrauertag müssten Lehren aus der Geschichte gezogen werden. „Wir müssen aus ihr lernen und um der Opfer willen nicht vergessen, was passiert, wenn weltliche Macht sich Anleihen an göttlicher oder religiöser Macht nimmt, sich zum Fanatismus überhöht und Bilder des Grauens aus sich herausbringt.“ Aktuell erschütterten die Bilder des Grauens von vermummten Kämpfern für einen „Gottesstaat“ Christen und Muslime.

Doch das Bild zerstörerischer Macht dürfe nicht allein gültig bleiben. Es gehe darum, „neue Bilder zu entdecken, einander etwas zu schenken und zu lassen: das Leben, die Freiheit und die Liebe“, betonte die Theologin.

epd