Startseite Archiv Tagesthema vom 02. September 2015

35.000 Mal Memo

Die vollständige Darstellung von Archivmeldungen befindet sich noch im Aufbau. Schauen Sie in Kürze noch mal vorbei!

Bereits zum fünften Mal erhalten die Schulanfänger-Kinder in der Evangelisch-lutherischen Landeskirche Hannovers ein kleines Geschenk von Landesbischof Ralf Meister. In diesem Jahr ist es ein Memo-Spiel, das aus 12 Bildpaaren besteht und den Erstklässlerinnen und Erstklässlern bei den Einschulungs-Gottesdiensten am kommenden Samstag überreicht wird. Rund 35.000 Spiele wurden von der Landeskirche an 563 Kirchengemeinden verschickt.

Als sehr wichtig sieht der Landesbischof die Integration der Flüchtlingskinder an, die in dieser Woche eingeschult werden. „Für die Kinder, die oft schreckliche Erfahrungen hinter sich haben, ist es entscheidend, dass sie möglichst gut und möglichst schnell in unserem Schulsystem ankommen. Ich begrüße alle Initiativen, die dazu beitragen, dass Sprachbarrieren abgebaut werden: Sprache ist für die Kinder unverzichtbar, wenn es darum geht, hier bei uns Fuß zu fassen. Sie ermöglicht den Kindern wirkliche Integration und hilft ihnen dabei, die Erlebnisse von Flucht und Vertreibung zu verarbeiten.“

„Ich wünsche den Erstklässlerinnen und Erstklässlern und ihren Familien einen schönen Start und Gottes Segen für den neuen Lebensabschnitt. Es freut mich, dass in der ganzen Landeskirche die Einschulungs-Gottesdienste an diesem besonderen Tag dazu gehören. Mein Dank gilt den Lehrkräften, die die Kinder am Beginn ihres Schullebens mit großem Engagement begleiten. Es liegt ganz entscheidend an ihnen, wie die Kinder diese ersten Schultage erleben.“
Landesbischof Ralf Meister

 

Dr. Kerstin Gäfgen-Track, Oberlandeskirchenrätin und Leiterin der Bildungsabteilung der Landeskirche, hebt angesichts der Eskalation von Gewalt gegen Flüchtlinge und Flüchtlingsunterkünfte in den letzten Wochen die besondere Bedeutung des Faches Religion für ein friedliches Miteinander hervor:

„Im evangelischen oder katholischen Religionsunterricht beschäftigen sich die Schülerinnen und Schüler von der ersten Klasse an mit der christlichen Religion, die unser Verständnis von der Würde jedes Menschen und seines Rechts auf ein Leben in Frieden und Freiheit mit geprägt hat.

Für den jüdischen und den christlichen Glauben ist ein guter Umgang mit Fremden zentral und im Religionsunterricht lernen Schülerinnen und Schüler Verantwortung für sich selbst und andere zu übernehmen. Die Beschäftigung mit anderen Religionen, das Kennenlernen ihrer Feiertage und Bräuche spielt dabei eine wichtige Rolle. Religiöse Bildung entzieht so vielen Vorurteilen gegenüber Flüchtlingen von Anfang an den Nährboden.“

Für Kinder, die als Flüchtlingen nach Deutschland kämen, biete sich so zudem die Möglichkeit, den christlich-jüdischen Einfluss auf die deutsche Kultur kennenzulernen und zu verstehen. Der Religionsunterricht sei offen für alle Schülerinnen und Schüler, sagt Gäfgen-Track.

Landeskirche Hannovers

Die Schulanfangs-Aktion der Landeskirche gibt es seit dem Amtsantritt von Landesbischof Ralf Meister 2011. Die Motive auf den Karten des Memo-Spiels sind Illustrationen der Internetseite www.kirche-entdecken.de für Kinder. Sie zeigen religiöse Motive wie eine Kirche, ein Taufbecken oder ein Kreuz, aber auch Bilder zum Thema Schule, wie einen Schulranzen oder eine Schultüte. In den vergangenen Jahren gab es anlässlich der Einschulungen eine Gebetsfaltkarte, ein kleines Geschenkbuch, einen reflektierenden Engel für den Schulranzen und ein Puzzle.

Studie über Schulbedarf

Die jährlichen Kosten für Schulbedarf summieren sich in Niedersachsen auf teilweise mehr als 300 Euro in bestimmten Schuljahren. Das geht aus einer sozialwissenschaftlichen Studie hervor, die Vertreter der evangelischen Kirche und ihrer Diakonie am Dienstag in Laatzen bei Hannover vorstellten. Im Durchschnitt reichen die Kosten von 180 Euro pro Schuljahr an Förderschulen bis zu 237 Euro an Gymnasien.

Der Betrag liegt damit deutlich höher als die 100 Euro, die Kinder und Jugendliche aus ärmeren Familien aus dem Teilhabepaket der Bundesregierung erhalten. „Teilhabegerechtigkeit ist nicht erreicht, sie muss aber das Ziel sein“, sagte Diakonie-Direktor Christoph Künkel.

Die höchsten Kosten entstehen der Studie zufolge im Einschulungsjahr mit 307 Euro, im Übergang zu einer weiterführenden Schule mit 330 Euro und in den Klassen 7 und 8 mit rund 240 Euro, wenn eine zweite Fremdsprache hinzukommt oder die Schüler zum Kauf eines wissenschaftlichen Taschenrechners verpflichtet sind.

epd

„Lesen in Gottes Welt“

Niedersachsenweit sollen in Einschulungsgottesdiensten knapp 8.000 Schulbuchtüten verschenkt werden.

Die Tüten sind eine bundesweite Aktion des Projektes „Lesen in Gottes Welt“ des Evangelischen Literaturportals mit Sitz in Kassel. Die Schultüte soll zum ersten selbstständigen Lesen anregen und Kinder und Eltern ermutigen, dem neuen Lebensabschnitt mit Freude und Gottvertrauen zu begegnen.

Finanziert wird die Aktion durch eine Kollekte, die bundesweit an einem Sonntag in den evangelischen Gottesdiensten gesammelt wurde, sagte die Geschäftsführerin des Literaturportals, Gabriele Kassenbrock. Für Kirchengemeinden kosteten zehn Tüten 25 Euro. Bundesweit werden in diesem Jahr rund 48.000 Exemplare in Einschulungsgottesdiensten verschenkt.

epd/ Redaktion