Streichhölzer verschiedener Farbe

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Grüne Gentechnik: Beratung in der Synode

Grüne Gentechnik - Beschluss der Landessynode

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Aktenstudium ist Basis aller Entscheidungen, auch für Alwin Pfanne (Aurich) 

Beschlüsse in der 30. Sitzung am 5. Juni 2010 im Zusammenhang mit der Verhandlung über den Bericht des Umwelt- und Bauausschusses betr. Grüne Gentechnik (Aktenstück Nr. 62) auf Antrag des Ausschusses, ergänzt durch Zusatzanträge:

In der Zeit der Moratorien zur Grünen Gentechnik auf Kirchenland hat die Landessynode die Entwicklung dieser Technologie begleitet. Die Erwartungen an diese Technologie haben sich bislang nicht erfüllt. Die Risiken eines Anbaus von gentechnisch verändertem Saat- und Pflanzgut sind weiterhin nicht abschätzbar und eine Rückholbarkeit ist nicht gegeben.
Angesichts der Folgen eines Anbaus von gentechnisch verändertem Saat- und Pflanzgut für die Wahlfreiheit von Produzenten und Verbrauchern spricht sich die Landessynode gegen einen Anbau von gentechnisch verändertem Saat- und Pflanzgut auf kirchlichen Ländereien in der hannoverschen Landeskirche aus.

Die Landessynode empfiehlt den Kirchenvorständen beim Abschluss neuer Landpachtverträge unter den Sondervereinbarungen den folgenden Zusatz aufzunehmen: „Gentechnisch veränderte Organismen 98 (GVO) in Form von Saat- und Pflanzgut dürfen auf den Pachtflächen nicht ausgesät und angepflanzt werden.“

Die Landessynode bittet den Umwelt- und Bauausschuss in Zusammenarbeit
mit dem Landeskirchenamt, dem Umweltbeauftragten der Landeskirche, der Arbeitsstelle Umweltschutz und dem Kirchlichen Dienst auf dem Lande im Haus kirchlicher Dienste die Weiterentwicklung der Grünen Gentechnik zu beobachten und die Kirchengemeinden aktuell zu beraten.

Die Landessynode begrüßt ausdrücklich eine weitere unabhängige Grundlagenforschung. Sie wird sich des Themas Grüne Gentechnik auf Kirchenland wieder annehmen, wenn sich durch die Forschung und Entwicklung in der Grünen Gentechnik grundlegend neue Aspekte ergeben, die eine Neubewertung der Situation erfordern.

Das Landeskirchenamt wird gebeten, den Bericht des Umwelt- und Bauausschusses betr. Grüne Gentechnik (Aktenstück Nr. 62) an alle Kirchengemeinden und Kirchenkreise sowie kirchlichen Werke und Einrichtungen in der Evangelisch-lutherischen Landeskirche Hannovers weiterzuleiten.

Keine Grüne Gentechneik auf Kirchenland

Feld mit reifen Ähren
Die Diskussion um grüne Gentechnik wird nach wie vor mit Härte geführt. Bild: Jens Schulze

In der hannoverschen Landeskirche soll auf Kirchenland kein gentechnisch verändertes Saatgut angebaut werden. Die Landessynode beschloss am Sonnabend in Hannover, den Kirchengemeinden zu empfehlen, dies bei den Pachtverträgen zu berücksichtigen. In die Verträge solle ein Verbot der Aussaat gentechnisch veränderter Pflanzen aufgenommen werden, heißt es in dem Beschluss, den der Umweltausschuss eingebracht hatte.

Die Kirchen- und Kapellengemeinden der Landeskirche besitzen nach Angaben des Ausschusses insgesamt rund ein Prozent der landwirtschaftlichen Fläche in Niedersachsen, die sie zumeist verpachtet haben. Damit gehörten sie zu den größten Landeigentümern im Bundesland. Bereits in den vergangenen zehn Jahren war der Anbau genveränderter Pflanzen auf Kirchenland ausgesetzt worden, um neuere Erkenntnisse zur „Grünen Gentechnik“ abzuwarten. Dieses Moratorium läuft im September aus.

„Welche Möglichkeiten und welche Risiken in der Grünen Gentechnik liegen, ist nicht noch nicht abzusehen“, sagte die Synodale Bettina Siegmund aus Leer. Anfängliche hohe Erwartungen, die Technik könne etwa einen Beitrag zur Bekämpfung des Hungers leisten, hätten sich bisher nicht erfüllt. Bisher überwögen die Bedenken. Die Kirchengemeinden müssten mit einem Wertverlust ihrer Flächen und einem nicht abschätzbaren Haftungsrisiko rechnen, wenn sie die umstrittene Technik auf ihren Ländereien zuließen, erläuterte die promovierte Agraringenieurin.

Zudem hätten die Gemeinden Verantwortung für den sozialen Frieden in ihrem Umfeld. Eine Mehrheit der Bevölkerung sowie der Landwirte lehnten gentechnisch veränderte Organismen ab, sagte Siegmund. „Die Diskussion um grüne Gentechnik wird nach wie vor mit Härte geführt.“ Die meisten der 22 evangelischen Landeskirchen in Deutschland ähnliche Verbote oder Moratorien. Grundsätzlich begrüßte die Synode eine unabhängige Grundlagenforschung. Bei neuen Erkenntnissen müsse neu diskutiert werden.

Auf Kirchenland in der hannoverschen Landeskirche soll nach dem Willen der Synode kein gentechnisch verändertes Saatgut ausgebracht werden. Die Kirchen- und Kapellengemeinden der Landeskirche besitzen rund ein Prozent der landwirtschaftlichen Fläche in Niedersachsen. Damit gehörten sie zu den größten Landeigentümern im Bundesland. Die Risiken der „Grünen Gentechnik“ seien nicht abzusehen, sagte die Synodale Bettina Siegmund aus Leer. Anfängliche hohe Erwartungen, die Technik könne etwa einen Beitrag zur Bekämpfung des Hungers leisten, hätten sich bisher nicht erfüllt. In den meisten der 22 evangelischen Landeskirchen in Deutschland gelten ähnliche Verbote oder Moratorien.