Die Passiva oder Passivseite der Bilanz enthält das Reinvermögen der Landeskirche, das 432,5 Millionen Euro beträgt und gut 24,3 Prozent der Bilanzsumme ausmacht. Gegenüber dem Vorjahr hat sich der Wert um 223 Millionen Euro verringert. Der gesamte Vermögensgrundstock und verschiedene Rücklagen wurden aufgelöst, da sich die Versorgungsrückstellungen erhöht haben.
Die Pflichtrücklagen wurden neu berechnet und betragen 217 Millionen Euro. Das ist ein Rückgang von 71,5 Millionen Euro gegenüber dem Haushaltsjahr 2019. Die zweckgebundenen Rücklagen liegen bei 188,2 Millionen Euro, was zu einem Minus von 72,2 Millionen Euro gegenüber dem Vorjahr führt. In diesem Betrag ist die Risikorücklage von 132 Millionen Euro enthalten, die die Landeskirche für die kommenden Jahre aufgebaut hat, um gegenüber den Kirchengemeinden und Kirchenkreisen die zugesagten Planungsvorgaben aufrechterhalten zu können.
Die Rückstellungen betragen insgesamt 1.336,5 Millionen Euro oder 71 Prozent der Bilanzsumme. Hierin sind Versorgungsrückstellungen in Höhe von 1.267,5 Millionen Euro enthalten. Diese decken die auf die Landeskirche entfallende Deckungslücke bei der Norddeutschen Kirchlichen Versorgungkasse (NKVK) ab. Durch ein versicherungsmathematisches Gutachten wird dieser Wert in jedem Haushaltsjahr neu bewertet. Zudem sind in diesem Betrag auch Beihilferückstellungen in Höhe von 304,4 Millionen Euro enthalten, die für die pensionierten öffentlich-rechtlich Bediensteten in der Bilanz des Berichtsjahres nachgewiesen werden.
Die Norddeutsche Kirchliche Versorgungskasse (NKVK) stellt die Versorgungsansprüche der Pfarrerinnen und Pfarrer sowie der Kirchenbeamtinnen und Kirchenbeamten in der Evangelisch-lutherischen Landeskirche Hannovers, der Evangelisch-lutherischen Landeskirche in Braunschweig, der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Oldenburg, der Evangelisch-Lutherischen Landeskirche Schaumburg-Lippe und der Vereinigten Evangelisch-Lutherischen Kirche Deutschlands (VELKD) sicher. Zum Bilanzstichtag sind bei der NKVK 2.579 aktive Personen und 2.722 Versorgungsempfänger angemeldet.
Die Landeskirche Hannovers betreibt für 63.685 privatrechtlich angestellte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und 27.118 Rentnerinnen und Rentner aus Kirche und Diakonie eine eigene Zusatzversorgungskasse (ZVK) als unselbstständige Einrichtung. Zum 31.12.2020 beträgt die Deckungsrückstellungslücke der Kasse 113,9 Millionen Euro, die sich durch ein vom Dienstgeber zu zahlendes jährliches Sanierungsgeld verringert.