Segenswünsche zu Rosch ha-Schana
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Hannover. Landesbischof Ralf Meister hat den Jüdinnen und Juden in Niedersachsen zu ihrem bevorstehenden Neujahrsfest "Rosch Haschana", das an diesem Sonntagabend beginnt, gratuliert. In einem Brief an die Vorsitzenden der jüdischen Verbände und der Gemeinden in Hannover und Osnabrück übermittelte der Landesbischof Glück- und Segenswünsche zum jüdischen Jahr 5779. Meister prangerte zugleich die zunehmenden antisemitischen Übergriffe in Deutschland an: "Diese Vorfälle erschrecken uns."
"Sie zeigen, dass wir unseren Kampf gegen jede Form von Judenfeindschaft intensivieren müssen." Nach Meisters Ansicht bietet dazu auch der Reformationstag am 31. Oktober Gelegenheit, der von diesem Jahr an in Niedersachsen gesetzlicher Feiertag ist. "Der Reformationstag bietet die Chance, das Thema des christlichen Antisemitismus aufzugreifen und zu unterstreichen, dass sich christlicher Glaube und Judenfeindlichkeit ausschließen."
In der Debatte um einen neuen Feiertag hatten die jüdischen Verbände sich unter Verweis auf die Judenfeindlichkeit des Reformators Martin Luther (1483-1546) klar gegen den Reformationstag ausgesprochen. Meister bekräftigte dagegen die Hoffnung, der Tag könne für das Miteinander der Religionen neue Impulse geben. Er habe die Kirchengemeinden dazu aufgefordert, ihn in Begegnung und Austausch mit jüdischen Gemeinden und anderen Religionen zu begehen. Insbesondere das Bewusstsein um die Schuld gegenüber dem jüdischen Volk erfordere eine verantwortliche Gestaltung.
Juden in der ganzen Welt feiern von Sonntagabend an das jüdische Neujahrsfest "Rosch Haschana". Es ist der Beginn der "ehrfurchtsvollen Tage", die mit dem Versöhnungsfest Jom Kippur zehn Tage später enden. Zusammen sind Rosch Haschana und Jom Kippur die wichtigsten Feiertage der jüdischen Religion. An Rosch Haschana, übersetzt das "Haupt des Jahres", feiern die Juden den Anfang der Schöpfung. Das Neujahrsfest erinnert an den Bund zwischen Gott und dem Volk Israel.
epd Landesdienst Niedersachsen-Bremen