Startseite Archiv Nachricht vom 21. August 2018

Diakonie-Präsident: Stadt-Land-Gefälle gefährdet die Demokratie

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Syke/Kr. Diepholz. Diakonie-Präsident Ulrich Lilie hat die Bundesregierung aufgefordert, schnell die Rahmenbedingungen für gleichwertige Lebensverhältnisse auf dem Land und in der Stadt zu schaffen. "Das regionale Arm-Reich-Gefälle gefährdet den sozialen Frieden und die Demokratie", sagte Lilie am Montag in Syke bei Bremen und ergänzte: "Während in Städten wie Düsseldorf mit einer florierenden Wirtschaft viele Angebote für die Bürger umsonst und draußen sind, können die ärmsten Kommunen nur wenige Kilometer weiter nur noch ihre Pflichtaufgaben erfüllen."

Die Enquete-Kommission, die laut Koalitionsvertrag ein Förderprogramm und neue Ideen für strukturschwache Gebiete entwickeln soll, müsse jetzt endlich ihre Arbeit aufnehmen, betonte der Präsident am Rande einer Podiumsdiskussion. "Alle Augen sind auf den Innenminister gerichtet." Lilie debattierte im Rahmen der bundesweiten Diakonie-Kampagne "unerhört" mit Vertretern aus Politik und Kirche in Syke unter dem Titel "Stadt - Land - Schluss?" über die Situation im ländlichen Raum.

Die Kampagne, die noch bis 2020 läuft, soll den Angaben zufolge diejenigen Menschen zu Wort kommen lassen, die häufig ungehört bleiben. Dazu zählten etwa Flüchtlinge, Obdachlose oder Hartz IV Empfänger. Die Diakonischen Werke machen bundesweit in Diskussionsforen auf sozialpolitische Brennpunkt-Themen aufmerksam. Der Präsident hat bislang während einer Sommerreise an Foren in Leipzig, Frankfurt und Stuttgart teilgenommen. Am Montag war er in Syke. Am Dienstag und Mittwoch wird er in Wilhelmshaven und Hamburg zu Gast sein.

epd-Landesdienst Niedersachsen-Bremen