Startseite Archiv Nachricht vom 02. Juni 2018

Brückenschlag zwischen Sport und Diakonie in Osnabrück

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Osnabrück. Fußball und Religion haben nach Ansicht des Frankfurter Stadionpastors Eugen Eckert eine Menge Gemeinsamkeiten. Auch deshalb sollte die Kirche sich viel mehr auf Fußballplätzen präsentieren. Sie sollte sich einmischen in Diskussionen etwa über Fair Play oder Ablösesummen für Spieler, sagte Eckert am Freitag dem epd am Rande des Sommerempfangs der evangelischen Kirchen und der Diakonie in Osnabrück. Der evangelische Theologe ist einer von zwei hauptamtlichen Stadionpastoren in Deutschland. Zwei Wochen vor Beginn der Fußball-Weltmeisterschaft in Russland (14.6.-15.7) sprach er vor rund 300 geladenen Gästen über Fair Play.

Eckert kritisierte die Millionen Euro an Ablösesummen, die Vereine für Spieler zahlten. "Beim Financial Fair Play ist der Fußball außer Rand und Band geraten." Da müsse auch die Kirche versuchen, kritisch Einfluss zu nehmen. Andererseits übe der Fußball immer noch eine große Anziehungskraft aus. Das habe seinen Grund vor allem darin, dass ein Spiel immer ergebnisoffen sei. Wie beim jüngsten Pokalendspiel hofften die Zuschauer, "dass ein Wunder vor ihren Augen geschieht, dass der David gegen den Goliath doch gewinnt. Und dann hat tatsächlich Eintracht Frankfurt gegen Bayern München gewonnen. Davon zehren die Menschen noch in Jahrzehnten."

In einem Fußballstadion träfen alle Milieus der Gesellschaft aufeinander, unterstrich der Pastor. "Wir haben als Kirche an diesem säkularen Ort eine unglaubliche Chance, neu anzuknüpfen an verloren gegangene Kontakte." Das sollte sie häufiger nutzen. Er komme mit Menschen aus der Ultra- und Hooligan-Szene ins Gespräch oder könne mit Fans ökumenische Gottesdienste feiern. Es gebe viele thematische Schnittstellen, erläuterte der Pfarrer: "Im Fußball wie im Leben haben wir eine begrenzte Zeit zur Verfügung. Es geht darum, was wir daraus machen. Wie gehen wir mit Höhen und Tiefen um, mit welchem Einsatz spielen wir und wo sind die Grenzen?"

Auch die Osnabrücker Regionalbischöfin Birgit Klostermeier forderte ihre Kirche auf, sich mehr dort zu zeigen, "wo das Leben ist". Eben deshalb sei der Empfang, der üblicherweise in einer Kirche stattfinde, diesmal ins Stadion des VfL Osnabrück verlegt worden. Der Osnabrücker Superintendent Joachim Jeska betonte, damit schlügen die Protestanten "eine Brücke vom Fair Play im Sport hin zu unserem evangelisch-diakonischen Einsatz für gesellschaftliche Fairness. Unser Auftrag ist es, dafür zu sorgen, dass alle Menschen die faire Chance haben, am sozialen Leben teilzuhaben."

Mit dem Sommerempfang präsentierten sich die Evangelische Kirche und die Diakonie in Stadt und Landkreis Osnabrück erstmals gemeinsam in ihrer ganzen Breite. „Als Evangelische Kirche sind wir mit unseren Gemeinden und diakonischen Einrichtungen in Osnabrück, aber auch in zahllosen kleineren Gemeinden und Dörfern vertreten und ansprechbar“, erklärte Friedemann Pannen, Vorsitzender der Konferenz der Diakonie. „Mit unseren Gottesdiensten, Jugendfreizeiten und Seniorennachmittagen, aber auch unseren Hilfsangeboten für Menschen in belastenden Lebenssituationen spannen wir ein breites Netz christlicher Nächstenliebe und Verantwortlichkeit in unserer Region. So wie der Sport ein Fest für alle sein soll, möchten wir mit unseren Angeboten für alle Menschen in unserer Region da sein.“

 

epd-Landesdienst Niedersachsen-Bremen/Öffentlichkeitsarbeit im Sprengel Osnabrück

Evangelisch im Osnabrücker Land