Startseite Archiv Nachricht vom 23. Mai 2018

Oldenburger Synode berät über Kürzungen von 124 Millionen Euro

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Oldenburg. Massive Einsparungen stehen auf der Tagesordnung für die Frühjahrssynode der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Oldenburg. Den Delegierten liegt unter anderem ein Kürzungskatalog über 124 Millionen Euro mit dem Abschmelzen jeder dritten Pfarrstelle vor. Von Donnerstag bis Freitag werde das Kirchenparlament in Rastede bei Oldenburg über schmerzhafte Einschnitte zu entscheiden haben, sagte der Vertreter im Bischofsamt, Oberkirchenrat Thomas Adomeit, am Dienstag. Angesichts sinkender Mitgliedszahlen und steigenden Sach- und Personalkosten sei klar: "Nichts zu tun, ist der falsche Weg."

Insgesamt müsse die Kirche den Prognosen zufolge bis zum Jahr 2030 insgesamt 131 Millionen Euro einsparen, sagte Synodenpräsidentin Sabine Blütchen. "Wir stehen vor schwierigen Entscheidungen, die diese Kirche verändern werden." Besonders kontroverse Diskussionen erwarte sie zu den Stellenplänen der Diakone und den Auswirkungen auf die Kinder- und Jugendarbeit sowie zum Rahmenplan über die Pfarrstellen. Dieser sehe vor, die derzeit 250 Pfarrstellen in den kommenden zwölf Jahren auf 173 zu reduzieren.

Den Synodalen lägen zudem etliche Eingaben von Interessensvertretern vor, die Kritik an den Plänen äußerten, sagte Blütchen. Unter anderem forderten die Mitarbeitervertretung, die Pfarrervertretung, die sechs Kreispfarrer und die Evangelische Jugend Oldenburg Korrekturen an den Plänen.

Dabei gehe es auch um die Diakonenstellen. Von den aktuell 60 Planstellen sollen der Vorschlagsliste zufolge 20 wegfallen. Denkbar seien dann zwei Szenarien: Entweder würden alle verbleibenden 40 Stellen der Jugendarbeit zugewiesen oder nur 25. Im zweiten Fall blieben noch 15 Stellen für andere Aufgaben, etwa die Gemeindepädagogik oder die Bildungsarbeit.

Die Synode hatte dem kirchenleitenden Gremium Oberkirchenrat vor einem Jahr aufgetragen, alle Handlungsfelder der Kirche auf den Prüfstand zu stellen und Kürzungsvorschläge zu erarbeiten. Adomeit unterstrich, dass der Maßnahmenkatalog "nicht in Stein gemeißelt" sei. "Es geht um einen Aufschlag." Wichtig sei die Zielsumme von 131 Millionen Euro, damit die Kirche im Oldenburger Land eine "Kirche für andere" bleiben könne. "Über die Schritte dahin muss geredet werden."

Zur oldenburgischen Kirche zählen 116 Gemeinden zwischen der Nordseeinsel Wangerooge und den Dammer Bergen. Ihr gehören knapp 418.000 Mitglieder an.

epd-Landesdienst Niedersachsen-Bremen