Startseite Archiv Nachricht vom 12. Februar 2018

Bündnis gegen Kindersoldaten will Exportstopp für Kleinwaffen

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Osnabrück. Kinderhilfswerke und Friedensgruppen fordern von der Bundesregierung einen generellen Exportstopp von Kleinwaffen und Munition. Länder, in denen es bewaffnete Konflikte oder Menschenrechtsverletzungen gebe, dürften gar nicht mehr mit Rüstungsgütern beliefert werden, verlangte am Freitag das Deutsche Bündnis Kindersoldaten.

Auch im vergangenen Jahr habe Deutschland wieder massenweise Rüstungsgüter in Konfliktregionen geliefert, beispielsweise nach Saudi-Arabien, Indien oder in die Philippinen, sagte Ralf Willinger, Kinderrechtsexperte von terre des hommes und Sprecher des Bündnisses. In vielen Konfliktgebieten würden Kinder getötet, verstümmelt, sexuell missbraucht und zum Dienst als Soldaten gezwungen - auch unter Benutzung deutscher Waffen.

Ein ehemaliger Kindersoldat aus Uganda, Innocent Opwonya, berichtete aus eigener Anschauung über die Wirkung massenhaft verfügbarer Kleinwaffen: "Die Konfliktgebiete quellen über mit Waffen aller Art, die meisten davon kommen aus Europa und den USA", sagte er. Ohne diese Waffen könnten viele Konflikte gar nicht geführt oder weitergeführt werden. Die meisten Opfer seien unschuldige Zivilisten und viele Kinder, er selbst habe seinen Vater und viele Freunde im Krieg verloren.

Das Bündnis äußerte sich anlässlich des sogenannten "Red Hand Day" am 12. Februar. Vor 16 Jahren trat das Zusatzprotokoll zur Kinderrechtskonvention zu Kindern in bewaffneten Konflikten in Kraft, das den Einsatz von unter 18-Jährigen in bewaffneten Konflikten verbietet. Seitdem gilt der Tag als internationaler Tag gegen den Einsatz von Kindern als Soldaten. Weltweit gibt es Aktionen mit dem Symbol der roten Hand.

epd-Landesdienst Niedersachsen-Bremen