Startseite Archiv Nachricht vom 29. November 2017

Landeskirche will aktiver auf Mitglieder zugehen

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Hannover. Die hannoversche Landeskirche sucht nach neuen Wegen, um noch aktiver auf ihre Mitglieder zuzugehen. "Wir haben eine klare Bringschuld für kommunikative Impulse an unsere Mitglieder, die nur noch zu einem kleinen Teil zur klassischen Sonntagsgemeinde zählen", sagte der Kommunikationsdirektor der größten evangelischen Landeskirche in Deutschland, Klaus Motoki Tonn, am Mittwoch vor dem in Hannover tagenden Kirchenparlament. Es gehe darum, aktiv gegen Bindungsverlust und Sprachlosigkeit vorzugehen, betonte der Jurist und Kommunikationsfachmann, der seit April Kommunikationschef der Landeskirche ist.

"Wir dürfen nicht müde werden, uns grundsätzlich zu fragen, welche Themen die große Anzahl unserer Mitglieder bewegt", sagte Tonn in seinem Bericht zur Umsetzung eines Kommunikationskonzeptes, das die Landeskirche vor zwei Jahren in Auftrag gegeben hatte. Tonn hob in diesem Zusammenhang die Bedeutung der Gemeindebriefe hervor, die mit zwei Millionen Lesern knapp drei Viertel der rund 2,6 Millionen Mitglieder zwischen Hann. Münden und Cuxhaven erreichten. Pro Jahr würden 44 Millionen Seiten von etwa 6.500 Mitarbeitenden erstellt, die sich fast ausschließlich ehrenamtlich engagierten. Der Erfolg der Gemeindebrief-Arbeit müsse unbedingt gewürdigt und weiterhin gefördert werden, auch wenn dies nur ein Kommunikationsweg unter möglichen anderen sei.

Eine neue repräsentative Mitgliederbefragung habe ergeben, dass sich die Menschen über die Gemeindebriefe hinaus Inhalte wünschten, die nachhaltige Begründungen für eine Mitgliedschaft in der Kirche vermittelten. "Etwas zugespitzt könnten wir sagen: Ein großer Teil unserer Mitglieder sucht nicht mehr nach Begründungen, wenn sie aus der Kirche austreten wollen, sie suchen nach Argumenten, warum sie noch Mitglied der evangelischen Kirche sein sollten", sagte Tonn. Deshalb müsse jetzt geprüft werden, welche Kommunikationsformen nötig seien, um die Mitglieder mit den gewünschten Informationen zu versorgen.

Dabei werde das Digitale eine große Rolle spielen. Bereits jetzt würden über Facebook, Twitter und Instagram regelmäßig mehrere Tausend Nutzer erreicht, die auch Rückfragen und Anmerkungen an die Landeskirche richteten. Diese Redaktion müsse weiter ausgebaut werden. Außerdem werde dringend ein zentrales Adressenmanagement benötigt, "damit wir zielgerichtet und nicht an etlichen Stellen gleichzeitig postalische Probleme lösen können", sagte Tonn.

epd-Landesdienst Niedersachsen-Bremen