Rückblick auf Synodentagungen der Braunschweigischen Landeskirche und der Reformierten Kirche
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Goslar/Braunschweig. Mit Beratungen über die Personalentwicklung ist am Freitagabend in Goslar die Herbsttagung des braunschweigischen Kirchenparlaments zu Ende gegangen. Oberlandeskirchenrätin Brigitte Müller kündigte eine völlig andere Arbeitsweise für Haupt- und Ehrenamtliche in der Kirche an, die von zunehmender Teamarbeit geprägt sei. "Wir müssen und wollen zusammenarbeiten, weil es einfach effektiver ist und weil wir auch mehr erreichen." Angesichts zurückgehender Mitgliederzahlen und zu erwartender sinkender Steuereinnahmen stand im Mittelpunkt vieler Debatten, wie die kirchliche Arbeit stärker vernetzt werden kann.
In der Landeskirche sei die Zahl der Kirchenmitglieder seit Anfang der 1990er Jahre um rund ein Drittel von 502.000 auf derzeit 342.000 gesunken, hieß es. Seit 1990 habe sich auch die Zahl der Gottesdienstbesucher an den Zählsonntagen von rund 22.000 auf 11.400 halbiert. Auch die Zahl der Taufen, der Trauungen, der Konfirmationen und der Beerdigungen sei zurückgegangen.
Landesbischof Christoph Meyns warb dafür, die kirchliche Arbeit trotz bestehender Schwierigkeiten, nicht in "Bausch und Bogen zu verdammen". Besonders sei das Engagement der haupt- und ehrenamtlichen Mitarbeiter hervorzuheben. Sie hätten in den vergangenen Jahrzehnten wesentlich dazu beigetragen, dass sich das kirchliche Leben trotz ungünstiger gesellschaftlicher Rahmenbedingungen vergleichsweise vital entwickelt habe.
Um einem möglichen Mangel an Diakonen in der Kirche vorzubeugen, stimmte die Landessynode dafür, ab 2019 zusätzlich fünf befristete Projektstellen für Diakone einzurichten. Im Hintergrund stünden Überlegungen, dass die Landeskirche sich stärker sozial engagieren wolle, sagte Oberlandeskirchenrat Thomas Hofer. Dabei könne es beispielsweise um die Arbeit mit Familien und Flüchtlingen, die Gemeinwesenarbeit, die Arbeit mit Senioren oder die schulbezogene Jugendarbeit gehen.
Die Landessynodalen wollen auch weiter über ein Konzept zur deutlichen Intensivierung von Kinder- und Jugendarbeit zu beraten. Endgültige Beschlüsse sollen bei der Themensynode "Jugend" im Mai 2018 fallen. Aktuell begegneten junge Kirchenmitglieder den Angeboten der Kirche punktuell, beispielsweise bei der Taufe, im Kindergarten oder in der Konfirmandenarbeit, sagte die Synodale Elisabeth Hoffmann. Zwischen diesen Angeboten reiße der Kontakt zur Kirche aber ab: "Wenn wir eine Versicherungsgesellschaft wären, könnten wir so nicht überleben."
Eine Entscheidung zum möglichen Umbau des Theologischen Zentrums in Braunschweig zu einem Bildungs- und Tagungszentrum wurde ebenfalls auf die Frühjahrssynode im Mai vertagt. Derzeit stehe noch ein Gutachten zum Wert der Immobilie in der Innenstadt aus, hieß es. Zur Evangelisch-lutherischen Landeskirche in Braunschweig gehören 329 Gemeinden zwischen Wolfsburg und dem Südrand des Harzes.
epd-Landesdienst Niedersachsen-Bremen