Startseite Archiv Nachricht vom 20. November 2017

Aufruf zu mehr Klimaschutz

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Hannover. Der Geistliche Vizepräsident Arend de Vries hat für einen verantwortungsvolleren Umgang mit der Schöpfung und Natur plädiert. Die Kultur des Verbrauchs und die Ideologie des Wachstums müssten grundsätzlich hinterfragt werden, sagte der evangelische Theologe anlässlich des zehnjährigen Bestehens des Umweltmanagementsystems "Grüner Hahn" innerhalb der Landeskirche.

Lange Zeit sei der Mensch durch die Natur bedroht gewesen, in jüngster Zeit habe sich die Gefahrenlage aber ins Gegenteil verkehrt, mahnte de Vries. "Die Machbarkeit, die Technik, die Wachstumsideologie und - das sei hundert Jahre nach der Oktoberrevolution auch einmal gesagt - das kapitalistisch geprägte System haben das Gleichgewicht von Mensch und Schöpfung in eine bedrohliche Schieflage gebracht."

Es sei aus seiner Sicht für Christinnen und Christen geboten, sich in Parteien, in Verbänden oder Organisationen zu engagieren, die sich der Bewahrung der Schöpfung verschrieben haben. Kirchen hätten die Möglichkeit Kindern und Jugendlichen beispielsweise in Kindertagesstätten, in der Jugend- und Konfirmandenarbeit Themen wie Umweltmanagement und Klimaschutz zu vermitteln. "Nicht nur theoretisch, sondern mit vielen praktischen, lebensweltnahen Projekten und Beispielen."

Zugleich sei die Landeskirche als Arbeitgeber und auch aufgrund ihrer vielen Immobilien ein "großer Player", der mit gutem Beispiel vorangehen müsse. "Wer, wenn nicht wir, kann in diesem Bereich wirksame Zeichen setzen, nicht nur in die Kirche hinein, sondern auch in die Gesellschaft?" Klimaschutz sei anstrengend und erfordere Überzeugungsarbeit, aber er entspreche auch dem Grundauftrag der Kirche, betonte de Vries.

Ein Klimaschutzkonzept der Evangelisch-lutherischen Landeskirche Hannovers umfasst insgesamt 51 Maßnahmen. Unter anderem sieht es vor, dass Emissionen bis 2030 um 30 Prozent sinken, auf der Basis des aktuellen Ausstoßes. Seit 2007 haben nach Angaben des Hauses kirchlicher Dienste rund 50 Kirchengemeinden unter dem Zertifikat "Grüner Hahn" unter anderem ihre Gebäude modernisiert und damit signifikant Heizenergie sowie Strom eingespart.

epd-Landesdienst Niedersachsen-Bremen