Startseite Archiv Nachricht vom 20. August 2017

Vier Wochen "Michaelis singt" zum Reformationsjubiläum

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Lüneburg. Unter dem Motto "Michaelis singt" lädt die evangelische Michaelisgemeinde in Lüneburg ab dem 28. August zu vier Festwochen voller Musik ein. Auf dem Programm stehen Lieblingslieder, Kantaten und Oratorien. Konzerte, Gottesdienste und besondere Aktionen fordern zu Mitmachen auf, wie die Gemeinde mitteilte. Anlass sind die Feiern zum 500. Jubiläum der Reformation. Gemeinsam mit dem Projekt "Vision Kirchenmusik" der hannoverschen Landeskirche haben sich die Organisatoren dabei auch ungewöhnliche Formate ausgedacht.

Dazu zählt die Klanginstallation "Stimmspuren", wie Ulf Pankoke von "Vision Kirchenmusik" erläuterte. Vier Wochen lang können Kirchenbesucher dabei in Mikrofone singen, die in einem Seitenschiff installiert sind. Die aufgezeichneten Stimmspuren werden an verschiedene Stellen der Kirche übertragen, sie wandern durch den Raum und mischen sich mit den Stimmen anderer. "So entsteht eine unvorhersehbare Klanginstallation, die von vielen gestaltet wird", sagte Pankoke.

Zu jeder Festwoche gehört ein Mitsingabend, das erste Mal am 31. August mit dem Bremer Kirchenmusiker und Gospelexperten Micha Keding. Am 21. September wird der ehemalige "Wise Guys"-Sänger Eddi Hüneke das gemeinsame Gesangserlebnis anleiten. Bei Sonntagskonzerten rücken unter anderem Musik aus dem Umfeld Martin Luthers sowie das Oratorium "Luther in Worms" in den Mittelpunkt.

Zu den Liedern, die je eine der vier Wochen begleiten, zählen auch zeitgenössische Stücke von Leonard Cohen und Adel Tawil. Konfirmanden präsentieren Ergebnisse eines Slammer-Workshops mit Ken Yamamoto von der Gruppe "Maybebop". Die Musiker Daniel Stickan und Uwe Steinmetz haben Luthers Theologie in eine moderne "Freiheitskantate" übertragen.

Die drei großen Innenstadtkirchen in Lüneburg hätten sich zum Reformationsjubiläum je einen Schwerpunkt gesetzt, sagte Michaelis-Pastor Stephan Jacob. In Michaelis sei es die Musik, denn für Martin Luther seien Gesang und Musik auch Kommunikationsmittel seiner Zeit gewesen. "Nicht selten protestierten die Menschen mit Liedern von Luther gegen eine Kirche, in der sie oft nicht verstanden, worum es ging." Auch in Lüneburg wurden auf Latein gehaltene Gottesdienste durch Lutherlieder gestört. Nachdem im Februar 1530 die Gemeinde nach der Predigt in St. Nicolai Luthers Lied "Ach Gott, vom Himmel sieh darein" anstimmte, ließ sich Jacob zufolge kurz darauf der Rat der Stadt nach einigen Widerständen auf die neue Glaubensbewegung ein.

epd-Landesdienst Niedersachsen-Bremen

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