Startseite Archiv Nachricht vom 11. August 2017

Bischof Meister würdigt Hospizmitarbeiter als "Übersetzer" des Lebens

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Hannover. Der hannoversche Landesbischof Ralf Meister hat die Bedeutung von Ehrenamtlichen in der Hospizarbeit betont. "Angesichts der Zahlen von Pflegebedürftigen, angesichts der vielen Single-Haushalte gilt es neben den hauptamtlichen auch die ehrenamtlichen, die familiären und nachbarschaftlichen Netze zu stärken", sagte Meister am Freitag beim 20. landeskirchlichen Hospiztag in Hannover. "Das Pflegesetting der Zukunft lebt aus einer guten Kooperation zwischen Pflegefachkräften, Angehörigen und Freiwilligen - ob in stationären Einrichtungen oder im Wohnquartier."

Die evangelische Landeskirche Hannovers hatte Vertreterinnen und Vertreter aus den rund 130 ambulanten Hospizgruppen zu der Veranstaltung unter dem Motto "Hospiz - Nächstenliebe ohne Grenzen?!" eingeladen, um sich für ihr Engagement zu bedanken. Die Frauen und Männer seien wichtige "Übersetzer" des Lebens, sagte der Bischof. "Wahrnehmen, mitgehen, zuhören, verstehen, bleiben" kennzeichneten dabei ihre Begleitung von Menschen in deren letzter Lebensphase.

Zugleich wendeten sich die Begleiter dagegen, dass Sterben und Tod an den Rand des Lebens gedrängt würden. Noch immer stürben die meisten Menschen in Krankenhäusern und Pflegeeinrichtungen. Seit einigen Jahren breche dieses Denken jedoch auf, besonders auch dank der Hospizarbeit. "Es ist ein Ausdruck der Schönheit und Vielfalt des Lebens, wenn eine Gesellschaft Alte, Kranke, Sterbende sichtbar sein lässt", sagte Meister. "Eine solche Gesellschaft weiß, dass das Ziel des Menschen nicht seine Verwendbarkeit ist." Eine solche Haltung schütze auch vor überhöhten Erwartungen von Menschen an sich selbst.

In Niedersachsen engagieren sich nach Angaben der landeskirchliche Beauftragten Andrea Peschke rund 18.000 Frauen und Männer ehrenamtlich in der ambulanten Hospizbewegung und den 27 stationären Hospizen. "Die Hospizarbeit ist gut in das Gesundheitswesen integriert", sagte Peschke. Einige Gruppen hätten mittlerweile sogar zusätzliche Angebote wie etwa Trauercafés ins Leben gerufen, die Menschen nach dem Verlust von Angehörigen begleiten. Nachholbedarf bestehe dagegen bei den Hilfen in Pflegeheimen. "Da ist noch nicht alles so, wie wir es uns wünschen."

epd Landesdienst Niedersachsen-Bremen