Startseite Archiv Nachricht vom 07. August 2017

Diakonie eröffnet Modellprojekt für Hirngeschädigte

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Hildesheim. Die Diakonie Himmelsthür hat im Hildesheimer Ortsteil Sorsum ein neues Wohn- und Beschäftigungsangebot für Menschen mit Hirnschädigungen eingeweiht. Dabei handelt es sich nach Angaben der Initiatoren um ein landesweites Modellprojekt. Das Haus "Am Klosterhof" bietet Platz für 20 Bewohner in Wohnungen und Tagesförderung. Das Besondere des neuen Angebots: Es richtet sich ausdrücklich an Menschen mit "erworbener" Hirnschädigung, die also durch einen Unfall, einen Schlaganfall oder Krankheit in ihren körperlichen und kognitiven Fähigkeiten beeinträchtigt sind.

"Für die Menschen beginnt mit dem Unfall oder der Krankheit ein zweites Leben", sagte Horst Müller, Fachbereichsleiter der Diakonie Himmelsthür. Viele würden dann in Pflegeheimen leben, in denen sie zwar gut versorgt würden, aber zu wenig Abwechslung und Aufgaben hätten.

Deshalb ist dem Haus eine Tagesförderstätte direkt neben dem Klosterhof angeschlossen, in der hauswirtschaftliche Tätigkeiten geübt werden, um die Selbstständigkeit der Bewohner zu fördern. Es gibt aber auch Computerarbeitsplätze, an denen die Beschäftigten ihre kognitiven Fähigkeiten trainieren können. "Eine sinnstiftende Arbeit ist sehr wichtig", erläuterte Beate Gronau, Fachbereichsleiterin Arbeit. "Viele Menschen haben durch ihr früheres Leben hohe Erwartungen an sich, die sie nicht immer erfüllen können." Darum gebe es für alle Bewohner auch eine enge psychologische Betreuung.

Die Diakonie Himmelsthür ist mit rund 1.750 geistig und mehrfach behinderten Bewohnern die größte stationäre Einrichtung der Behindertenhilfe im Land. Das Unternehmen beschäftigt etwa 2.700 Mitarbeitende an rund 30 Orten in Niedersachsen.

Kultur und Kommunikation, Hildesheim