Startseite Archiv Nachricht vom 09. Juni 2017

Klimaschutz in Kitas

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Hannover. Klimaschutz in Kindertagesstätten – dazu startete Anfang Mai ein Projekt in der Evangelisch-lutherischen Landeskirche Hannovers. Tobias Pütz und Anna Elisabeth Schöps werden als Umweltreferenten im Haus kirchlicher Dienste (HkD) während der nächsten vier Jahre kirchliche Kitas dabei begleiten, Energie einzusparen und eigene nachhaltige Ideen mit ihren Kindergartenkindern umzusetzen.

Das Projekt, bei dem das Arbeitsfeld Umwelt- und Klimaschutz mit dem Diakonischen Werk in Niedersachsen kooperiert, wird mit einem hohen Zuschuss vom Bundesumweltministerium gefördert. Ziel ist es, in evangelischen Kindertagesstätten den Mitarbeitenden, Kindern und Eltern Wissen rund um die Themen Energie, Klimaschutz und Bewahrung der Schöpfung zu vermitteln, sie bei der Umsetzung von Projekten zu unterstützen und den Energieverbrauch in den Kindertagesstätten zu senken. Bisher haben mehr als 60 Kitas ihr Interesse an der Teilnahme bekundet und nach den Sommerferien wird das Angebot für und mit den einzelnen Einrichtungen beginnen.

Pütz als Umweltingenieur widmet sich dem technischen Part des Projekts und damit dem Energieverbrauch, den Gebäuden und der Haustechnik. Er wird die Kitas untersuchen, Defizite und Einsparpotenziale ermitteln und Ideen und Strategien für Verbesserungen aufzeigen. Zusätzlich wird Pütz Verantwortliche schulen.

Umweltpädagogin Schöps übernimmt die pädagogische Begleitung des Projekts: Sie wird Energie- und Klimaschutzthemen vermitteln – vor allem an Erzieher und Erzieherinnen als Multiplikatoren – und die Möglichkeiten aufzeigen, wie Themen und Projekte in den Kindertagesstätten aufgegriffen werden können. Die Palette dafür reicht von klimabewusster Ernährung über Abfallvermeidung hin zu Energieeinsparung oder erneuerbaren Energien.

Um die Ziele der Landeskirche zur Reduzierung von Treibhausgasen im Gebäudebereich zu erreichen – 30 Prozent Einsparung bis zum Jahr 2030 gegenüber 2015 – müssen in allen Gebäuden, auch in Kitas, Strom- und Wärmebedarf durch Energieeinsparung verringert werden. Das setzt unter anderem ein hohes Maß an Motivation und Kenntnissen der Personen voraus, die für den Energieverbrauch verantwortlich sind. Das betrifft nicht nur Experten und Expertinnen, sondern alle Verbraucher und Verbraucherinnen von Strom und Wärme. „Die frühzeitige Vermittlung von Kenntnissen und Zusammenhängen ist dabei ein wichtiger Schlüssel“, sagt Schöps. Sie wird daher Programme zur Umweltbildung bei Kindern entwickeln und die Mitarbeitenden in Kindertagesstätten für dieses Thema qualifizieren und sensibilisieren.

Schöps studierte Umweltpädagogik in Wien und sammelte Erfahrungen in verschiedensten Tätigkeiten neben dem Studium, etwa auf einem Schulbauernhof. Dort gestaltete sie Programme, um Schüler, Schülerinnen und Kindergartenkinder mit den Themen Landwirtschaft und Ernährung vertraut zu machen. Ihre Bachelorarbeit siedelte sie in der forstlichen Umweltbildung an und kooperierte mit dem Landesverband der Schutzgemeinschaft Deutscher Wald Rheinland-Pfalz e.V. und den Landesforsten Rheinland-Pfalz. Nach dem Bachelorabschluss setzte sie ihr Studium fort mit einem Master für „Biodiversität und Umweltbildung“ in Karlsruhe. In die Masterarbeit werden die ersten Ergebnisse des Kita-Projektes der hannoverschen Landeskirche einfließen.

Die Tochter eines Pastorenehepaares aus der Pfalz war schon in ihrer Kindheit und Jugend kirchlich engagiert, etwa in der Mitgestaltung von Kindergottesdiensten, in der Konfirmandenarbeit und bei Kinder-und Jugendfreizeiten, sowie als Vertreterin ihres Dekanats in der Jugendvertretung auf landeskirchlicher Ebene. Über ihre neue Stelle sagt die 25-Jährige: „Ich finde es spannend, wie die hannoversche Kirche sich für die Zukunft wappnet. Kitas sind in der Gesellschaft sehr präsent, hier können verschiedene Zielgruppen zum Thema Klimaschutz erreicht werden. Ich freue mich darauf, mit Menschen an der Basis zu arbeiten.“ Schöps schwimmt gern und hat schon die verschiedensten Blasinstrumente gespielt.

Pütz studierte Umweltingenieurwesen in Höxter und Technisches Management in Münster und arbeitete bereits während des Studiums für ein Energieversorgungsunternehmen. In seiner Masterarbeit beschäftigte er sich damit, wie ein Autozulieferer Energie einsparen kann. Nach dem Studium war er drei Jahre in Kassel bei Gascade tätig, die Erdgasfernleitungen betreiben. Nun freut er sich, dass die neue Aufgabe im HkD sich mit den Schwerpunktthemen seines Studiums deckt: Klima, Energie und energetisches Bauen.

„Die Stelle im HkD spiegelt genau das wieder, was ich ursprünglich machen wollte“, betont der gebürtige Hildesheimer. „Kirche hat eine große Reichweite in der Gesellschaft. Sie ist eine gute Plattform, um Menschen zu überzeugen, dass Treibhausgase reduziert werden müssen.“ Der 33-Jährige freut sich auch, dass die Aufgaben vielfältig und abwechslungsreich sind. Jedes Gebäude ist anders und stellt vor neue Herausforderungen. „Bei Besuchen vor Ort begutachte ich die Gebäude und kann auch mit den Mitarbeitenden über erste einfache Energieeinsparmöglichkeiten sprechen. Privat läuft der Fan von Hannover 96 gern mal einen Halbmarathon.

Öffentlichkeitsarbeit im Haus kirchlicher Dienste